Radevormwald Mans startet mit vielen Visionen in den Wahlkampf

Radevormwald · Wenn sich Johannes Mans nicht um berufliche oder politische Dinge kümmert, betreibt er ein außergewöhnliches Hobby: Der 57-jährige unabhängige Bürgermeisterkandidat der Alternativen Liste, züchtet Holsteiner Springpferde.

 Johannes Mans möchte Bürgermeister von Rade werden.

Johannes Mans möchte Bürgermeister von Rade werden.

Foto: nico hertgen

Drei Tiere würden mit umziehen, wenn Mans die Bürgermeisterwahl am 13. September gewinnt. Dafür will er werben und den intensiven Kontakt zu den Bürgern suchen.

AL-Fraktionsvorsitzender Rolf Ebbinghaus begründet die Entscheidung für einen neutralen Kandidaten damit, dass Mans mit den politischen Entscheidungen in Rade in den vergangenen Jahren nichts zu tun hatte. Er könne unbelastet einen Neustart für Rade initiieren. Mans habe politische Erfahrung, sei aber kein AL-Mann. Geeignet sei er aufgrund seines beruflichen Werdegangs und seiner Fähigkeit, eine Verwaltung zu leiten.

Mans stammt aus Bettingen in der Nähe von Bitburg, ist Diplom-Sozialarbeiter und Sozialpädagoge. 1985 beendete er sein Studium in Saarbrücken, arbeitete zwei Jahre beim Caritasverband in der Jugend- und Familienhilfe. Mit 29 Jahren übernahm er eine Abteilung in der sozialen Brennpunktarbeit in Trier. "Dort habe ich federführend das Konzept für eine Behinderten-Werkstatt entwickelt", sagt er. Von 1991 bis 1993 wurde Mans pädagogischer Direktor und Vorstand einer großen Jugendhilfeeinrichtung für verhaltensauffällige Jugendliche. Nach zweieinhalb Jahren wechselte er aus persönlichen Gründen (Schwiegermutter pflegebedürftig) zurück in die Eifel und wurde Leiter einer Pflegeeinrichtung. "Ich wollte die Existenz meiner Familie absichern", sagt Mans, der verheiratet ist und zwei Söhne (25 und 34 Jahre) hat. 1998 wurde er Vorstand des "Schwesternverbandes", größter Träger für Pflegeeinrichtungen im Saarland, mit 25 Einrichtungen in fünf Bundesländern und mehr als 2500 Mitarbeitern. Mans kümmerte sich um die Kontrolle der wirtschaftlichen Abläufe, Qualitätsmanagement und Personalentwicklung. Seit 2011 arbeitet er als Leiter für die Eifelregion in der Nähe seines Heimatortes.

Politisch aktiv wurde Mans, weil er mitgestalten wollte. Zehn Jahre war er CDU-Mitglied. "Da wurde mir zu oft an Sachthemen vorbeigeredet", sagt der 57-Jährige. Er wechselte vor fünf Jahren zu den "Freien Wählern". "Mir geht es um die Interessen der Bürger. Ihre Sorgen will ich ernst nehmen", sagt Mans.

Bei seinen Besuchen in Rade traf Mans viele zugängliche Menschen. Das imponierte ihm. Weniger gefallen ihm einige Bauausführungen in der Innenstadt. "Da ist vieles inakzeptabel, da muss mehr Farbe rein", fordert er. Für seinen Wahlkampf hat der 57-jährige Bürgermeisterkandidat Visionen: Dazu gehören die Konsolidierung des Haushaltes und die Weiterentwicklung der Verwaltung zu einem Service-Center.

Außerdem liegen Mans schutzbedürftige Menschen am Herzen. "Wir müssen junge Menschen früher in eine bessere Versorgungssituation bringen", sagt er. Mans würde gerne ein Jugendparlament in Rade einrichten, um der Jugend Mitverantwortung und Gestaltungsräume zu geben. "Dann wächst auch das Interesse an Politik wieder", sagt er.

(RP)
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