Radevormwald Marktkirche wird fünf Wochen renoviert

Radevormwald · In der Kirche der Reformierten Gemeinde am Markt laufen momentan mehrere Renovierungsaufträge parallel. Die aufwendigsten Arbeiten sind die zur Sanierung der historischen Orgel. Unter die Aufgänge werden Treppen gebaut.

 Pfarrer Dieter Jeschke und die Vorsitzende des Presbyteriums, Gisela Busch, auf der Baustelle in der Kirche am Markt. Noch etwa fünf Wochen dauern die Arbeiten. Gottesdienste finden trotzdem statt.

Pfarrer Dieter Jeschke und die Vorsitzende des Presbyteriums, Gisela Busch, auf der Baustelle in der Kirche am Markt. Noch etwa fünf Wochen dauern die Arbeiten. Gottesdienste finden trotzdem statt.

Foto: Jürgen Moll

Nach längerer Anlaufzeit konnten die angekündigten Renovierungsarbeiten in der Kirche am Markt vor einigen Tagen endlich beginnen. Auflagen der Evangelischen Landeskirche im Rheinland zur Sanierung und Reinigung der Orgel hatten den Start verzögert.

Die aufwendigste Maßnahme der Renovierungsarbeiten ist die Säuberung der historischen Orgel, die mit mehr als 1400 Pfeifen zu den mittelgroßen Orgeln gehört. "Jede Pfeife wird ausgebaut und einzeln gesäubert. Das kann fünf Wochen in Anspruch nehmen", sagt Pfarrer Dieter Jeschke. Ein Orgelbauer, der die Kirche der Gemeinde bereits 1996 restauriert hat und sich mit dem Instrument auskennt, übernimmt diese Arbeiten. Nach der Reinigung muss die Orgel dann in einem zweiten Schritt neu gestimmt werden.

Renoviert werden auch die Wände, von der die Orgel umgeben ist, sowie der Raum, in dem der Blasebalg der Orgel untergebracht ist. Leichte Schimmelbildung war der ausschlaggebende Grund für die Renovierungsarbeiten. Eine besondere Herausforderung stellt dabei der Feinstaub dar, der sich während der Arbeiten bildet. "Feinstaub kommt durch die üblichen Folien durch und setzt sich in die Orgelpfeifen. Deshalb mussten wir besondere Planen und Schutzfolien zur Verfügung stellen", sagt Gisela Busch, Vorsitzende des Presbyteriums.

Sie ist seit 2014 mit der Planung der Orgelreinigung beschäftigt. Die Orgelreinigung und das Stimmen werden der Gemeinde etwa 20.000 Euro kosten. Die Hälfte dieser Summe wird durch die Spenden der vergangenen Jahren abgedeckt.

Parallel zur Großbaustelle Orgel wird in den nächsten Wochen der Kirchraum neu gestrichen. Durch die Installation einer modernen Beschallungsanlage müssen einige Löcher in den Wänden verputzt werden. Änderungen stehen auch für den Eingangsbereich der Kirche an. Die Freiräume unter den Treppen, die hinauf zur Empore führen, werden zu Einbauschränken verkleidet. "Dort standen in den vergangenen Jahren immer viele Gegenstände und Sachen im Weg, das hat uns gestört. Die Verkleidungen machen den Auftritt der Kirche klarer und ordentlicher", sagt Jeschke.

Genutzt werden sollen die neuen Schränke unter anderem als Garderobe und Stauraum für Tische, die das Kirchencafé aufwerten sollen. "Bisher gab es nur Stehtische. Jetzt wollen wir aber auch ein paar Sitzplätze anbieten, damit das Café noch gemütlicher wird."

Renovierungsarbeiten, die in den nächsten fünf Wochen noch nicht abgeschlossen sein werden, sind auf den Raum über dem Altar nötig. Dort findet jeden Sonntag der Kindergottesdienst der Kirchengemeinde statt. Pfarrer Jeschke will den Raum einladender für die Kinder und Jugendlichen gestalten. "Da ist einiges nachzuholen. Wir haben den Raum bereits ausgemistet und wollen ihn neu möblieren und streichen", sagt er. Die Renovierungsarbeiten außerhalb der Orgelreinigung werden voraussichtlich weitere 10.000 Euro kosten.

Betreut und begutachtet werden alle Arbeiten von Baukirchmeister Heinz Jürgen Lorenz. Er ist derzeit täglich in der Kirche zu finden, um das Voranschreiten der Arbeiten zu kontrollieren und den Überblick über die einzelnen Maßnahmen zu behalten. Der Betrieb in der Kirche ist in den nächsten Wochen nur in Teilen eingeschränkt. "Gottesdienste können weiterhin stattfinden. Die musikalische Begleitung stellen wir für die Zeit über ein Keyboard sicher. Unser Kirchenraum wird durchgehend nutzbar sein", sagt Jeschke.

(trei)
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