Radevormwald MaskeRader finden mit "Ein Mädchen für alles" ihr Publikum

Radevormwald · Während das Foyer des Bürgerhauses immer voller wird und die Zuschauer in Vorfreude auf die neue Komödie der MaskeRader Erwartungen und Erinnerungen an die vergangenen Aufführungen austauschen, kehrt auf der Bühne langsam Ruhe ein.

 Kai Olthoff stand in dieser Szene im Mittelpunkt der Aktion. Er war mit seinen Einsätzen im Bürgerhaus sehr zufrieden.

Kai Olthoff stand in dieser Szene im Mittelpunkt der Aktion. Er war mit seinen Einsätzen im Bürgerhaus sehr zufrieden.

Foto: Michael Schütz

Vor wenigen Minuten haben sich die Schauspieler des Ensembles in ihre persönlichen Konzentrationsphasen zurückgezogen, die für jeden anders aussehen. Kai Olthoff geht seine Wege auf der Bühne ein letztes Mal ab, Gabriele Nieland ruft sich die wichtigsten Textpassagen noch einmal ins Gedächtnis und Ursula Schweikart überprüft ihr Hörgerät, das der 75-Jährigen das Spiel auf der Bühne ermöglicht. Bevor sich Ruhe vor dem großen Auftritt einstellt und der Vorhang geschlossen wird, wärmen sich die Schauspieler gemeinsam auf.

Mit der Hilfe von Regisseurin Susanna Weber lockern sie ihre Stimmen, schütteln die negativen Gefühle des Tages ab und entspannen mit Chi Gong. Für Kai Olthoff, der in "Ein Mädchen für alles" die Hauptrolle spielt, sind diese Rituale wichtig. "Eine gute Vorbereitung hilft, um in die Rolle zu finden und sich zu konzentrieren. Ich bin persönlich immer sehr aufgeregt", sagt er kurz nach dem Warm-up. Sein Lampenfieber setzt vor Premieren, wie der am Samstag, immer mehrere Tage vorher ein. Obwohl er schon seit fünf Jahren auf der Bühne steht.

Für die Regisseurin ist das ein gutes Zeichen. "Lampenfieber haucht unserer Arbeit Leben und Leidenschaft ein", sagt Weber. Auch sie wird kurz vor Vorstellungsbeginn ruhig und geht in sich.

Derweil sind Andreas Feist und Carsten Schwarzer schon gespannt auf das Stück. Kai Olthoff ist ihr Arbeitskollege. "Das ist natürlich aufregend, seinen Kollegen auf der Bühne zu sehen", sagt Schwarzer. "Ich habe gehört, er soll auch jemanden küssen", munkelt Feist. Das wichtigste Thema des Bürogeplauders ist damit für die nächsten Wochen gesetzt. Die Zuschauer haben ihre Plätze gefunden, die französische Komödie von Claude Magnier beginnt. In drei Akten erzählen die acht Schauspieler die Geschichte um den Künstler Charles, der verzweifelt versucht, aus seiner finanziell unglücklichen Lage herauszukommen. Marie (Jutta Weber) soll ihm dabei als Empfangsdame helfen. Zuerst naiv und untalentiert, stellt sie sich als wahrer Glücksgriff heraus. Während Yvonne (Nina Offer) ihn mit einem steinreichen Mädchen alias Verena Fahrenholz verkuppeln möchte, um ihn wirtschaftlich voranzubringen. Ein amüsantes Lügenmärchen, das die Rader zum Lachen bringt. Die Pointen gehen auf. Für Kai Olthoff läuft die Aufführung gut. "Das Lachen und Klatschen des Publikums ist der größte Erfolg", sagt der Hobby-Schauspieler. Stolz ist er nach der Aufführung, "weil das Stück gut angekommen ist und sehr gut besucht war. Und das Publikum hat uns sehr viel Applaus geschenkt."

(trei)
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