Radevormwald Meerforellen und Lachse kehren zurück

Radevormwald · Die Laichsaison der Wanderfische in der Wupper hat begonnen. Der Wupperverband hat bereits erste Laichgruben beobachtet. Für den Verband zahlt sich die harte Arbeit an der Wupper endlich aus. Ein Schwerpunkt lag in der Dhünn.

 Die ersten Meerforellen finden ihren Weg zurück ins Bergische Land. In diesem Jahr sind schon einige Fische gesichtet worden. Sie laichen bereits in der Wupper.

Die ersten Meerforellen finden ihren Weg zurück ins Bergische Land. In diesem Jahr sind schon einige Fische gesichtet worden. Sie laichen bereits in der Wupper.

Foto: Elmar Weber

Wenn es im Herbst langsam kälter wird, kehren Lachse und Meerforellen aus der Nordsee dorthin zurück, wo sie als Jungfische selber groß geworden sind. Dass genau dies momentan in der Wupper geschieht, stellte kürzlich der Bergische Fischerei-Verein (BFV) fest. Die Rückkehr der Wanderfische in die Wupper ist ein großer Erfolg für den BFV und den Wupperverband.

Dieses Jahr konnte sich Elmar Weber vom BFV bereits früh über Lachse und Meerforellen freuen. "Im Oktober konnten schon fünf Lachse und 30 Meerforellen bei der Befischung registriert werden", berichtet er. Mittlerweile freue man sich schon über die Sichtung der ersten Laichgruben, zum Beispiel in Wuppertal-Barmen. Denn für den Wupperverband und den BFV bedeutet der Beginn der Laichsaison, dass jahrelange Arbeit endlich Früchte trägt.

Seit den 1990er-Jahren ziehen die ehrenamtlich tätigen Mitglieder Jungfische im Bruthaus groß und setzen sie im Frühjahr in die Wupper aus. Dort wachsen die Fische einige Jahre heran, bis sie schließlich ihren Weg Richtung Meer antreten. Optimalerweise sollten sie nach drei bis vier Jahren zurück in die "Heimat" kommen, um dort zu laichen. "Dass empfindliche Fischarten wie Lachse wieder in der Wupper leben und laichen, ist das Ergebnis jahrzehntelanger gemeinsamer Arbeit", sagt Weber. Gemeinsam habe man die Voraussetzungen für die Rückkehr der Fische stets verbessert.

Der Wupperverband hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren viel investiert, um die Wasserqualität und die Flussstruktur für die Bewohner der Wupper zu optimieren. In den vergangenen Jahrzehnten wurde in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern, den Städten, den Kreisen und Unternehmen sowie Fischerei-Vereinen und -Genossenschaften viel erreicht. Angefangen wurde bei der Verbesserung der Wasserqualität. Dazu wurden die Kläranlagen des Wupperverbandes ausgebaut. Weiterhin wurde der Fluss wieder natürlicher gestaltet, indem naturnahe Strukturen im Flusslauf und Uferbereich wieder hergestellt wurden. "Außerdem wurde die Durchgängigkeit an Wehren sichergestellt, wie zum Beispiel durch den Bau von Fischaufstiegen", berichtet der Wupperverband. Im Zuge dieser Neuerungen wurde zwischen Hückeswagen und Wipperfürth die Wupper "entfesselt", so dass sie mehr Bewegungsfreiheit in der Aue hat. In Leichlingen wurde durch das Projekt Balker Aue dazu beigetragen, dem vorher eintönigen Flusslauf durch Baumstämme eine abwechslungsreiche und natürlichere Strömung zu verleihen. Auch die Stadt Wuppertal hat in den vergangenen zehn Jahren mehr als acht Kilometer des Flusses im Stadtgebiet naturnah gestaltet. Aktuell arbeitet die Stadt am Abschnitt Pfälzer Steg in Barmen.

Bis 2025 hat sich der Wupperverband große Ziele gesetzt: Im Rahmen des Schlüsselprojekts "Perspektivwechsel Wupper" sollen 15 Kilometer des Flusses umgestaltet werden. Und nicht nur die Stadt Wuppertal, sondern auch ansässige Unternehmen bringen sich mit viel Engagement in die Gewässerentwicklung ein, wie Elmar Weber berichtet.

Der Erfolg der gemeinsamen Arbeit wird aber nicht nur durch in diesem Jahr zurückkehrenden Fische bestätigt, auch schon 2016 zeichnete die Laichgrubenkartierung eine positive Entwicklung ab. Die Kartierung der Wupper und der Dhünn wurde vom Wupperverband beauftragt und zu 80 Prozent vom Land NRW gefördert. Die Ergebnisse sind signifikant. Bei der Kartierung konnten 501 Laichgruben aufgenommen werden. Ein Schwerpunkt der Laichtätigkeit lag in der Dhünn zwischen Schlebusch und Odenthal, ein weiterer im Zentrum von Wuppertal. Auch einige der renaturierten Abschnitte der Wupper werden bereits gut angenommen. "Dass die Fische nicht nur in der Wupper wieder vorkommen, sondern auch zum Laichen zurückkehren, ist ein sehr schöner Erfolg", sagt Dr. Marlene Liebeskind vom Wupperband.

(RP)
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