Radevormwald Michael Faubel pflegt das Goldene Buch

Radevormwald · Erst drei Einträge hat das neue Goldene Buch der Stadt. Seit es 2012 angeschafft worden ist, bereitet Michael Faubel die Einträge vor. Der Architekt befasst sich in seiner Freizeit mit Kalligraphie und verschiedenen Schriftarten und -typen.

 Michael Faubel mit dem Goldenen Buch der Stadt Radevormwald: Der 57-Jährige findet es schön, ein Blatt zum Beispiel mit einer Holz-Lasur, einer Transparenzfarbe, vorzubereiten und mit einem Tinten-Farbenspiel zu beschriften.

Michael Faubel mit dem Goldenen Buch der Stadt Radevormwald: Der 57-Jährige findet es schön, ein Blatt zum Beispiel mit einer Holz-Lasur, einer Transparenzfarbe, vorzubereiten und mit einem Tinten-Farbenspiel zu beschriften.

Foto: moll

Schriften sind ein Hobby von Michael Faubel. "Ich bin darüber vor einigen Jahren gestolpert und habe es interessant gefunden, sich mit verschiedenen Schriften und Schrifttypen zu beschäftigen", sagt der städtische Architekt, der sich früher im Studium nur am Rande damit beschäftigt hat.

Als 2012 das neue Goldene Buch der Stadt angeschafft wurde, fragte ihn Regine Schmidt als Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste, ob er nicht Lust hätte, bei Bedarf nebenher auch die Einträge für das Goldene Buch zu gestalten und vorzuschreiben. Aufmerksam geworden war sie auf das Hobby von Michael Faubel, weil er seit vielen Jahren das Deckblatt des städtischen Haushaltsbuches gestaltet. "Auf die Idee, das Deckblatt zu gestalten, ist meine Frau Berit gekommen", sagt Michael Faubel. Sie ist seit vielen Jahren Mitarbeiterin im Fachbereich Finanzen.

In den vergangenen Jahren war Michael Faubel für drei Einträge in das Goldene Buch verantwortlich. "Über einen Eintrag entscheidet der Radevormwalder Bürgermeister, seit 1999 Dr. Josef Korsten", sagt Regine Schmidt. Korsten habe bisher den Auftrag erteilt, die entsprechende Veranstaltung für den jeweiligen Gast und auch den Eintrag ins Goldene Buch vorzubereiten. Dabei gebe es die stillschweigende Vereinbarung, dass sich Politprominenz zu Wahlkampfzeiten nicht automatisch einträgt, sagt Schmidt. Bringt der sich Eintragende ein Bild mit, dann wird dieses zu dem Eintrag hinzugefügt. Sonst bleibt es bei dem Eintrag mit Unterschrift und bei Bedarf auch mit besonderer Widmung. "Nachdem ich begonnen hatte, mich dafür zu interessieren, habe ich in Düsseldorf Unterricht genommen und später auch diverse Wochenendseminare besucht", sagt der 57-Jährige, der zugibt, eigentlich nicht die passende Handschrift zu seinem Hobby zu haben.

Schön findet er es, ein Blatt zum Beispiel mit einer Holz-Lasur, einer Transparenzfarbe, vorzubereiten und dann mit einem Tinten-Farbenspiel zu beschriften. "Das kann ein Spruch oder ein Gedicht sein", sagt Faubel. Für ein Chormitglied hat der Sänger des MGV Hahnenberg auch einmal eine Grußkarte spiralförmig mit den Namen seiner Sangeskollegen vorbereitet. "Das Schöne ist, dass man gestaltet und auch noch Farben verbindet", sagt Michael Faubel.

Vorbereitet wird ein Eintrag von Michael Faubel in der Schwabacher Schrift - als Handschrift mit Feder und Tinte. Es soll festlich aussehen, der Eintrag soll aber nicht die Unterschrift des sich Eintragenden überdecken. "Ich fertige deshalb immer ein paar Vorzeichnungen an", sagt Faubel. Dies könne schon mal ein paar Stunden dauern. Das Vorarbeiten im Goldenen Buch sei dann meistens in 45 Minuten fertig.

Es sei die Kunst des Kalligraphen, die Schrift auszuwählen, von Hand richtig und präzise zu schreiben und die Proportionen mit den Informationen über die Person in ein richtiges Verhältnis zur Unterschrift zu bringen.

(RP)
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