Radevormwald Ministerpräsidentin spaziert an der Bever-Talsperre

Radevormwald · Hannelore Kraft und ihr Umweltminister Johannes Remmel waren der Einladung des Waldbauernverbands gefolgt.

Bei bestem Sommerwetter waren gestern Mittag die Regierungschefin und der NRW-Landesumweltminister in Hückeswagens Wäldern rund um die Bever-Talsperre unterwegs. Eingeladen waren sie vom Waldbauernverband NRW, der anhand einiger Stationen sowohl die vielfältigen Aufgaben der Waldbauern als auch die Funktionen des Walds vorstellen wollte. "Kernbotschaft ist für uns, dass der Wald für alle offen sein soll - für Erholungssuchende genauso wie für die Bewirtschafter", sagte der Vorsitzende Philipp Freiherr Heeremann.

Hannelore Kraft zeigte sich von der Vielfalt des bergischen Waldgebietes sehr beeindruckt. Im Laufe der zwei Stunden, die der Spaziergang durch den Wald dauerte, kam es so zu vielen interessanten Gesprächen. "Tagespolitische Themen haben wir allerdings bewusst vermieden", sagte Heeremann und ergänzte: "Es war keine kleine Kabinettssitzung, sondern eine fruchtbare Diskussion mit den Menschen, die die Wälder bewirtschaften."

Ein wichtiger Punkt, den Kraft auf jeden Fall mit zurück nach Düsseldorf nehmen wollte, sei die Waldnutzung im Zuge des Klimawandels, sagte Verbandsgeschäftsführerin Heidrun Buß-Schöne: "So sind der Aufbau und Erhalt von strukturreichen Wäldern in NRW langfristig nur durch den Anbau klimaplastischer Baumarten möglich." Etwa mit Douglasie, Küstentanne oder Roteiche. "Gerade die Douglasie war schon vor der Eiszeit hier beheimatet, danach allerdings lange nicht mehr. Bis sie dann vor etwa 100 Jahren wieder angesiedelt wurde", erläuterte Heeremann. Dabei habe sich gezeigt, dass diese Baumart sehr gut mit den Auswirkungen des Klimawandels klarkomme.

"Zu dem Thema gibt es gemeinsame Arbeitsgruppen von Landesregierung und Waldbauernverband. Das hat Hannelore Kraft nachhaltig beeindruckt", sagte der Vorsitzende. Außerdem sei es unbestritten, dass ein gesund bewirtschafteter Wald auch aktiven Klima- und Artenschutz bedeute und für sauberes Grundwasser und eine dauerhafte Bereitstellung des nachwachsenden Öko-Rohstoffes Holz sorge. Deutlich wurde in den Gesprächen nahe der Bever-Talsperre auch, dass die Waldbesitzer und -bewirtschafter auch den großen Nutzen des Waldes für die Erholung und Freizeitaktivitäten im Blick haben: "Unsere Wälder sind für alle Erholungssuchenden offen und sollen das auch weiter sein. Das ist alles eine Frage des gegenseitigen Respekts", betonte Heeremann. Zum Abschied erhielt Hannelore Kraft eine 70 Jahre alte Baumscheibe - diese ist damit genauso alt wie das Bundesland NRW.

(RP)
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