Radevormwald Mittagstisch muss sich neue Räume suchen

Radevormwald · Die Lutherische Kirchengemeinde hat die Räume frühzeitig zum Jahresende 2016 gekündigt.

Neben der Organisation der Essenausgabe am Dienstagmittag und der Ausgabe der Verpflegungspakete am Dienstag- und Freitagmittag werden Karin Schmidt und Bernd Herrmann als Organisatoren in der nächsten Zeit noch auf Raumsuche gehen müssen. "Wir waren vorbereitet", sagte Herrmann gestern. Am Donnerstag hatten ihnen die beiden Pfarrer Manuela Melzer und Jürgen Buttchereyt den Beschluss des Presbyteriums übermittelt, den Mietvertrag mit dem Ökumenischen Mittagstisch zum Jahresende 2016 zu kündigen.

Die größte Kirchengemeinde der Stadt hat ihren Entschluss damit begründet, dass sie sich vom Wartburghaus und/oder dem Gelände in absehbarer Zeit trennen will und muss. Die Gemeinde ist wie berichtet nicht mehr in der Lage, die Kosten für die dauerhafte Erhaltung des großen Gebäudes zu tragen. In einer Mitteilung heißt es, dass "eine landeskirchliche Gebäudestrukturanalyse zu dem Ergebnis führt, dass unsere Kirchengemeinde das Wartburghaus so nicht mehr halten kann". Diese Information hatte das Presbyterium vor einiger Zeit bereits den Gemeindegliedern mehrfach erläutert. "Es gibt noch keinen Verkauf der Immobilie", sagte Buttchereyt, "wir brauchen Planungssicherheit, die wir einem potenziellen Käufer anbieten können." Buttchereyt betont dabei den unermüdlichen Einsatz der Mitglieder des Mittagstisches. Die anderen Mieter wie die Diakoniestation oder Vertreter kirchlicher Träger wie das Diakonische Werk seien flexibler. Deshalb habe die Gemeinde ihren Entschluss erst einmal frühzeitig gegenüber den Mittagstisch-Organisatoren mitgeteilt.

Karin Schmidt und Bernd Herrmann unterstützten die ehrenamtlichen Helfer gestern bei der Ausgabe der Verpflegungspakete. "Wir sind seit einiger Zeit dabei, uns im Umfeld der Innenstadt umzusehen", sagte Herrmann. Die Bedingungen für neue Räume umreißt er klar.

Das neue Gebäude muss in Stadtnähe liegen, damit es die Bedürftigen - zunehmend auch Flüchtlinge - erreichen können. Zum Zweiten muss die Größe passen, damit dort die Kleiderkammer Platz finden und vielleicht auch eine Küche für die Hilfsaktionen eingerichtet werden kann. Dritte Voraussetzung ist natürlich, dass die neue Immobilie bezahlbar ist - entweder zur Pacht oder vielleicht sogar zum Kauf. "Das alles regelt der Vorstand unserer Stiftung", sagte Herrmann.

Man habe sich in den vergangenen Wochen bereits mehrere Objekte angesehen. "Der Rest wird dann die Zukunft zeigen", sagte er und ergänzte, "vielleicht können wir 2016 ja noch das 20-Jährige im Wartburghaus an der Andreasstraße feiern, bevor wir umziehen."

(wos)
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