Radevormwald Mittagstisch soll Wartburghaus kaufen

Radevormwald · Die Lutherische Kirchengemeinde hat dem Radevormwalder Mittagstisch ein Verkaufsangebot für Teile des Wartburghauses unterbreitet - für Foyer, Saal, Küche und Keller.

 Die Lutherische Kirchengemeinde möchte ihr Haus gerne dreiteilen und bietet dem Mittagstisch an, große Teile des Hauses unter dem gebogenen Dach zu erwerben. Die Gemeinde würde den hinteren rechten Komplex behalten, für den Bereich der Diakoniestation vorne wird auch ein Käufer gesucht.

Die Lutherische Kirchengemeinde möchte ihr Haus gerne dreiteilen und bietet dem Mittagstisch an, große Teile des Hauses unter dem gebogenen Dach zu erwerben. Die Gemeinde würde den hinteren rechten Komplex behalten, für den Bereich der Diakoniestation vorne wird auch ein Käufer gesucht.

Foto: wos

Die räumliche Zukunft des Radevormwalder Mittagstischs ist weiter ungewiss. Nachdem vor einiger Zeit die Übernahme von Anteilen eines Sozialhauses über die Stadtverwaltung oder die Wirtschaftsförderungsgesellschaft ins Spiel gebracht worden war, haben am Montagabend Uwe Kremers, Sven Beckers und Reiner Sander als Vertreter des Presbyteriums der Lutherischen Kirchengemeinde eine weitere Option ins Spiel gebracht.

Die Gemeinde möchte die Liegenschaft demnach in drei Teile trennen. Einen Teil bekäme der Mittagstisch. Angeboten worden sind im Erdgeschoss der mehrfach teilbare große Saal, das Foyer und die Küche sowie die darunter liegenden Kellerräume. Der Bereich der Wohnung, der der Jugendräume und des Turms bleibt im Gemeindeeigentum. Die Fläche, in der die Diakoniestation untergebracht ist, soll einem Dritten übertragen werden. "Über diesen Eigentümer müsste noch gesprochen werden", sagt Uwe Kremers, der auch Geschäftsführer der Diakoniestation ist. Die Gemeinde habe ein konkretes Verkaufsangebot unterbreitet. auch mit dem Hinweis, dass eine neue Heizung eingebaut werden muss. Stellung bezog Kremers auch dazu, wer der Erwerber für den Mittagstisch sein soll: "Das könnte ein Mäzen des Mittagstischs sein."

 Die ehrenamtlichen Helfer trafen sich gestern Morgen nach den ersten Vorbereitungen vor dem Ansturm der Gäste im kleinen Saal zum gemeinsamen Frühstück.

Die ehrenamtlichen Helfer trafen sich gestern Morgen nach den ersten Vorbereitungen vor dem Ansturm der Gäste im kleinen Saal zum gemeinsamen Frühstück.

Foto: wos

Die Lutherische Gemeinde als größte Kirchengemeinde der Stadt, ist seit Jahren vergeblich darum bemüht, das Wartburghaus zu verkaufen oder einem Investor zu übertragen. Aus Kostengründen hatte die Gemeinde dem Mittagstisch im vergangenen Jahr zum 28. Februar das Mietverhältnis gekündigt. Die Gemeinde sah sich nicht mehr in der Lage, die Kosten für eine neue Öllieferung zu tragen.

Die Zukunft des Mittagstischs ist auch bei den ehrenamtlichen Helfern ein Thema. Mitorganisator Bernd Hermann, der mit Karin Schmidt und Monika Priese den Termin wahrnahm, berichtet, dass man das Angebot der Kirchengemeinde in dem informellen Gespräch zur Kenntnis genommen habe. "Wir werden mit unseren Gremien, dem Vorstand und den Verantwortlichen der Stiftung sprechen", sagt er. Die Vertreter des Mittagstisches bestätigten, dass die Gemeindevertreter mit offenen Karten gespielt hätten, nämlich, dass am Haus einiges getan werden müsse. Hermann sieht Bedarf bei der Heizung und für den Ablauf vom Dach. Ein Defekt hatte vor einiger Zeit zu einer Überschwemmung im Keller (Kleiderkammer) geführt.

Bei dem Gespräch werde man auch über die zweite Variante, die Anmietung eines Raumes sprechen. Am 2. Februar soll es eine Begehung der Immobilie am Schlossmacherplatz ("Comeback") geben. Ins Gespräch gebracht worden sind dort auch Büroräume für den Trägerverein "aktiv55plus".

Dankbar ist der Mittagstisch für weitere Hilfe ab März. "Mietkoch Markus Marschner hat uns für die Übergangszeit nach dem 28. Februar Hilfe angeboten, in dem er uns seine Küche dienstags zur Verfügung stellen würde", sagt Bernd Hermann. Man werde auch für den Treffpunkt der Gäste für die Übergangszeit einen geeigneten Raum finden, ist Hermann zuversichtlich. Zu Einzelheiten wollte er sich gestern aber noch nicht äußern. Auch in dem Haus am Schlossmacherplatz müsste es Reparatur- und Veränderungsarbeiten geben. Sollte es zu ernsthaften Gesprächen mit der Kirchengemeinde über den Verkauf kommen, bietet die Gemeinde an, dass die Aktion des Mittagstischs dienstags und freitags im Wartburghaus bleiben könne. Das müsste abgesprochen werden, sagt Kremers. Das Presbyterium hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Spätsommer, bis zum Beginn der nächsten Heizperiode, einen Abschluss zu tätigen.

(RP)
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