Radevormwald "Mittagstisch" sucht weiter einen neuen Standort

Radevormwald · Der Vorstand führt Gespräche über eine Fläche an der Grabenstraße. Die Stiftung hat sich auch neu aufgestellt.

Der "Mittagstisch" ist weiter auf der Suche nach geeigneten Räumen für seine Angebote. Das berichtet Bernd Hermann, der die Aktionen an jedem Dienstag und Freitag im Wartburghaus an der Andreasstraße mitkoordiniert. Richtigerweise, so meint Hermann, sei nicht der Mittagstisch, sondern seien die etwa 500 Bedürftigen in Radevormwald, die von der langjährigen, ehrenamtlichen Aktion profitieren, auf der Suche nach einem neuen Treffpunkt.

Vor mittlerweile einigen Monaten erhielt die Stiftung "Radevormwalder Mittagstisch" die Kündigung der Lutherischen Kirchengemeinde. Die Gemeinde möchte sich aus finanziellen Gründen von ihrem großen Haus trennen und führt darüber inzwischen auch Gespräche mit einem Investor. Um diese Vermarktung voranzutreiben, hat die Gemeinde dem Mieter "Mittagstisch" nach einem Beschluss des Presbyteriums gekündigt. Die ehrenamtlichen Helfer müssen die Räume im Wartburghaus bis zum Jahresende verlassen.

"Wenn die Vermarktung der Fläche nicht so schnell vorangehen sollte, hätten wir danach allenfalls noch ein oder zwei Monate Zusatzzeit", sagt Hermann. Ziel soll es aber sein, frühzeitig eine neue Fläche zu bekommen, weil auch das Um- und Einbauen der Küche und der Umzug des Lagerbereichs damit verbunden sind und etwas Zeit brauchen wird. "Wir führen Gespräche über eine Fläche an der Grabenstraße", sagt Bernd Hermann. Eine Einigung mit der Eigentümergemeinschaft habe man aber noch nicht erzielt. "Wir müssen darauf achten, dass der Mietpreis so gering wie möglich ist", sagt Hermann, "schließlich lebt unsere Aktion von Spenden von Privat- und Geschäftsleuten, und zahlreiche Helfer leisten unermüdlich ehrenamtliche Arbeit." Inzwischen hat sich auch Bürgermeister Johannes Mans eingeschaltet, um nach Lösungen zu suchen. "Die Grabenstraße ist nur eine Option, wir sind in einigen weiteren Gesprächen. Dabei ist für uns die Kombination mit anderen Nutzungen von Räumlichkeiten eine weitere Option", sagt der Bürgermeister. Ergebnisse seien deshalb wohl erst in einiger Zeit zu erwarten.

An jedem Dienstagmittag werden etwa 130 bis 150 frisch gekochte Essen auch an Flüchtlinge ausgegeben, dazu gibt es pro Woche noch etwa 250 Taschen mit Lebensmitteln gegen einen geringen Obolus. Insgesamt, so haben die Mittagstisch-Organisatoren ausgerechnet, profitieren über die Familien etwa 500 Menschen in Radevormwald von der Aktion.

Bei der Jahresversammlung der Stiftung "Radevormwalder Mittagstisch" hat es eine Vorstands-Veränderung gegeben. Sprecher bleibt Dr. Ralph Bültmann, neu im Vorstand ist jetzt Rechtsanwalt Gunnar Kundt zusammen mit Karin Schmidt und Bernd Hermann. Stefan Funk ist aus dem Vorstand ausgeschieden und unterstützt jetzt das Kuratorium der Stiftung.

(RP)
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