Radevormwald Motivation für den Beruf sehr wichtig

Radevormwald · Jacqueline Schwartz (Walter Meskendahl), Rene Borm (Kaufpark, Rewe) und Filiz Furkan (Gira) haben ihre Lehre mit der Note "Sehr gut" absolviert. Bürgermeister Johannes Mans und IHK-Geschäftsführer Michael Sallmann ehrten sie.

 Johannes Mans (h. Mitte), Michel Sallmann (l.) und Andreas Kissmann, Ausbilder bei Gira gratulierten Rene Borm (l.) Jacqueline Schwartz und Filiz Furkan für ihre sehr gute Ausbildung.

Johannes Mans (h. Mitte), Michel Sallmann (l.) und Andreas Kissmann, Ausbilder bei Gira gratulierten Rene Borm (l.) Jacqueline Schwartz und Filiz Furkan für ihre sehr gute Ausbildung.

Foto: Wolfgang Scholl

Für eine sehr erfolgreiche Prüfung am Ende eines teils der Berufsausbildung ehrte gestern Johannes Mans drei inzwischen ehemalige Radevormwaler Azubis. Jacqueline Schwartz ist Kauffrau für Büromanagement, Rene Borm Einzelhandelskaufmann und Filiz Furkan Elektroniker für Geräte und Systeme. Dabei betonte der Bürgermeister, dass er nicht nur mit den sehr gut ausbildenden Unternehmen, sondern auch mit jungen Leuten im Gespräch bleiben möchte.

95 bis 98 von 100 Punkten, das schaffen etwa fünf Prozent der Auszubildenden, berichtet Michael Sallmann. Das ist also keine Selbstverständlichkeit. "Die Spannbreite liegt zwischen 50 und 100 Punkten", sagt der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) aus Gummersbach. Im Jahr gibt es 8500 Prüfungen, 1200 bis 1300 davon in Oberberg, 61 haben mit einer "Eins" bestanden. Die drei Berufsanfänger haben klare Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft. Diese liegt zum Teil in einem Studium oder in der Fortbildung im erlernten Beruf. Sie berichten auch von unterschiedlichen Vorbildungswegen. Filiz Furkan hat das Fachabitur in Wuppertal absolviert und sich in der Schule schon erfolgreich mit Elektrotechnik und Elektronik beschäftigt. Bei Jacqueline Schwartz (22) sah es in der Schule nicht so rosig aus. Sie schaffte auf einem Wirtschaftsgymnasium "nur" das Fachabitur. "Ich bin dann in der Berufsschule richtig durchgestartet. Da konnte ich dann alles.".

Rene Borm (24) machte in Wermelskirchen auf dem Bergischen Berufskolleg mit 18 das Fachabitur. "Ich habe die Schule hinterher nicht mehr ernst genommen", sagt er, "sonst wäre ich meinen Weg vielleicht schneller gegangen." Er will ab Herbst Betriebswirtschaftslehre studieren. Motivation für den Beruf sieht Filiz Furkan als sehr wichtig an. Er arbeitet und lernt dual und verknüpft Berufsausbildung und Studium in Bochum. "Ohne Motivation bringt auch das Abi nichts. Motivation ist sehr viel, um auf dem Weg durchzukommen", erklärt der 21-Jährige. Gira-Ausbilder Andreas Kissmann weiß, dass sich nur wenige junge Leute für ein duales Studium mit oft hohem Aufwand bewerben. Gira stellt derzeit alle zwei Jahre eine solche Stelle zur Verfügung.

Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) sagt Michael Sallmann, dass es auch Haupt- oder Realschüler mit sehr guten Abschlüssen gebe. "Es gibt immer wieder junge Leute, die mit dem System Schule zuerst nicht zurechtkommen, die dann aber bei der Berufsausbildung durchstarten", erklärt Sallmann.

Zur Verbindung von betrieblicher und schulischer Ausbildung in der Lehre hieß es gestern, dass die Berufsschule mit ihrem theoretischen Teil die Basis legen soll, damit die jungen Menschen auch in anderen Unternehmen in ihrem Berufszweig eine Chance haben. "Nicht alle werden von den Ausbildern übernommen. Da hilft es wenig, wenn nur für den Betrieb ausgebildet wird", sagte Andreas Kissmann.

Jacqueline Schwartz hat für ihre sehr gute Prüfung ein Stipendium der IHK erhalten und will sich jetzt zum Beispiel mit Englisch berufsbegleitend weiterbilden. Filiz Furkan arbeitet in den Semesterferien bei Gira, Rene Borm bis zum Studienbeginn bei Kaufpark.

(RP)
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