Radevormwald Müll ist "in den Höfen" ein Dauerproblem

Radevormwald · Nicht immer wissen Flüchtlinge und Asylbewerber, wie sie ihren Müll richtig entsorgen. Deshalb haben die Stadt und derAbfallwirtschaftsverband schon Infoveranstaltungen durchgeführt. Das hilft nicht immer - wie zurzeit In den Höfen 3.

 Über diesen wild entsorgten Hausmüll waren die Anwohner der Hofschaft "in den Höfen" sehr erbost.

Über diesen wild entsorgten Hausmüll waren die Anwohner der Hofschaft "in den Höfen" sehr erbost.

Foto: Flora Treiber

Aus ihrem Fenster mochte Anwohnerin Gudrun Tuncal kaum noch schauen. Denn was sie da schräg gegenüber sah, verschlug ihr fast immer die Sprache und verdarb ihr kräftig den Appetit. Ständig lag Müll vor dem Haus In den Höfen 3, zuletzt hatte die Leserin sogar Ratten entdeckt.

Ungeziefer hätte es dort aber nicht gegeben, wie Jochen Knorz, Leiter des Ordnungsamtes, gegenüber unserer Redaktion versicherte. "Natürlich haben wir den Müll dort entfernt", sagt Knorz. "Es kommt aber gerade in den Höfen immer wieder dazu." Das sei ein großer Komplex mit Gebäuden, deren Ecke an direkt an der Straße liege. Da sei es unvermeidlich, dass immer mal wieder was abgeladen wird. Solange der Sperrmüll ordentlich angemeldet würde, sei das aber kein Problem.

In dem betroffenen Haus habe die Stadt auch Flüchtlinge und Asylbewerber untergebracht, die es mit der Mülltrennung wohl nicht sonderlich ernst nehmen oder sich gar nicht damit auskennen, erklärte Gudrun Tuncal der Bergischen Morgenpost. "Am Mittwochmorgen wurde der ganze Schrott auf meinen Antrag hin hier abgefahren, und keine zwei Stunden später lag da schon wieder jede Menge Müll", berichtete die Leserin im März.

Als sie die Ratten entdeckte, war ihr klar, dass das jetzt kein Spaß mehr sei. "Da hört es bei mir mit der Freundlichkeit auf", sagte sie wütend. Niemand kümmere sich so richtig, es passiere einfach zu wenig.

Was der Anwohnerin in den vergangenen Wochen auch aufgefallen war: Oft werden Müll, Schrott und Dreck nachts vors Haus gelegt. "Ich sitze hier oft am Fenster und habe das genau beobachtet", sagte sie.

Das Problem In den Höfen ist dem Ordnungsamt bekannt: "Es wird sich auch darum gekümmert", sagt der stellvertretende Leiter Christoph Grimlowski. Für die Betreuung der Bewohner sei zwar das Sozialamt zuständig, aber natürlich pflege das Ordnungsamt einen engen Kontakt zu den Kollegen und auch zum Entsorgungsbetrieb, um möglichst zeitnah den Müll zu entsorgen.

"Immer wieder sprechen wir mit den Bewohnern auch über das Müllsystem und wollen sie auf ein mögliches Fehlverhalten hinweisen", sagt Grimlowski. Außerdem versuche die Stadt immer wieder, auch entsprechende Maßnahmen einzuleiten. "So beantragen wir auf kurzem Dienstweg eine Sperrmüllabfuhr, auch wenn das eigentlich die Bewohner machen müssten."

Grimlowski verhehlt aber nicht, dass nicht ständig Müll abgeholt werden könne. Wird etwas außerhalb der normalen Abholzeiten abgeladen, könne das auch mal liegen bleiben.

(RP)
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