Neujahrskonzert in Radevormwald Musik zum Genießen im Bürgerhaus

Radevormwald · Zum traditionellen Neujahrskonzert hatte das Feuerwehrorchester ins Bürgerhaus geladen. Der Besucherandrang war wieder entsprechend - mit toller Programmgestaltung, mitgehendem Publikum und leidenschaftlicher Musikharmonie.

 Das Orchester der Freiwilligen Feuerwehr hatte unter Leitung von Federico Ferrari zum Neujahrskonzert geladen.

Das Orchester der Freiwilligen Feuerwehr hatte unter Leitung von Federico Ferrari zum Neujahrskonzert geladen.

Foto: Sigrid Hedderich

Das neue Jahr wurde gestern musikalisch im Bürgerhaus mit sehr anspruchsvoller Musik begrüßt. Das Feuerwehrorchester setzte das Zeichen, mit ausgeprägter Harmonie in die nächsten zwölf Monate zu gehen, wenngleich auf sehr klangvolle Weise. Für die 50 Musiker ist schon klar, dass die nahe Zukunft erneut von viel Fleiß geprägt ein wird. Unter der noch neuen Regie des Dirigenten Federico Ferrari stellt sich das Orchester bereits im April einen Wertungsspiel in Schmalenberg/Sauerland.

Was dort unter fachlicher Jury bewertet wird, erklang gestern schon im großen Saal des Bürgerhauses. "Arche Noah" ein sehr anspruchvolles und schwierig zu spielendes Werk von Bert Appermont, beeindruckte die Besucher. Das dreiteilige Stück, angelehnt an die biblische Geschichte, wurde hervorragend musikalisch umgesetzt. Das paradiesische Leben, der gewaltige Sturm und Regenerguss wie auch später das Wiederaufleben der Natur wurden auf mitreißende Art dem Zuhörer überbracht.

"Ganz wunderbar. Der gewaltige Orkan in Musikform hat mich besonders angesprochen", sagte Besucher Klaus-Friedrich Wollmer. Auch Zuhörerin Carmen Biermann zeigte sich sehr angetan: "Das Orchester spielt einfach klasse. Es ist so schön, einfach zuzuhören." Viele kleine Passagen kannte sie bereits als Ehefrau des Posaunisten Stefan Biermann wie auch als Mutter der Klarinettenspielerin Svenja Biermann durch die zahlreichen Probestunden zuhause. "Die Stücke hier mit dem gesamten Orchester zu hören, das ist schon etwas anderes", schwärmte Carmen Biermann.

Stefan Biermann schlüpfte gestern zusammen mit Birgit Bernhard in die Moderationsrolle. Zu jedem Stück erzählten die beiden im Wechsel etwas über die Entstehungsgeschichten oder deren Komponisten. Zum Auftakt, zur Overtüre von Alfred Reed, erinnerte Stefan Biermann daran, dass dieses sehr abwechslungsreiche Werk mit den vielen wechselnden Instrumentalpassagen beim erfolgreichen Wertungsspiel 2004 im Vordergrund stand. Damals holte das Feuerwehrorchester Gold in Stolberg. Die "Consolation" von Jan de Haan stieß vermutlich bei vielen Zuhörern auch auf Wiedererkennung. Das alte Kirchenlied "Wer nun den lieben Gott lässt walten", ein Choral von Johann Sebastian Bach, wurde in neuer Form dargeboten, wie auch im ursprünglichen Kleid als ein "Trostlied" zum Ende des Stücks.

 Dieses Bild erreichte das Feuerwehrorchester von der Klasse 4c der Grundschule Stadt.

Dieses Bild erreichte das Feuerwehrorchester von der Klasse 4c der Grundschule Stadt.

Foto: fOTO. mARCUS sTRUNK

Abwechslungsreich gestalteten sich die vier Tänze der "Pastorale de Provence". Die Musiker schafften es bravourös, das gemütliche Dorfleben der Provence akustisch zu übermitteln. Dirigent Federico Ferrari schien sich ganz in der Musik zu verlieren. Er tänzelte mit dem Taktstock und in erkennbarer Leidenschaft zu jedem Takt heftig mit und war der heimliche Hingucker, während die uniformierten Orchestermitglieder selber eher ruhig spielten - trotzdem hochkonzentriert. Zwei Arrangements zu den Soundtracks der Filme "Frozen" und "Hock" bewiesen die harmonische Vielseitigkeit des sinfonischen Blasorchesters. Hier zeigte sich Lasse Hocker (17) auf dem Alt-Saxofon zu "Let et go" gekonnt als Solist.

Richtiges künstlerisches Können zeigten auch Grundschulschüler, die an einem Malwettbewerb des Feuerwehrorchesters teilgenommen hatten. Fünf Bilder waren im Foyer ausgestellt, damit die Besucher sie bestaunen konnten. Die Schüler hatten die Feuerwehr, Silvesterpartys und die Musik farblich verbunden. Applauswellen sowie Präsente gab es für die jungen Künstler. Lauter dankte das Publikum schließlich dem Orchester für das gelungene Konzert. Da wurde der Radetzky-Marsch zur obligatorischen Zugabe.

(RP)
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