Radevormwald Musiker zaubern "Klangbilder" herbei

Radevormwald · Das Feuerwehrorchester präsentierte am Samstagabend im vollbesetzten Bürgerhaus sein traditionelles Herbstkonzert.Nach den "Klangbildern" im ersten Teil begeisterte die Unterhaltungsmusik die Zuhörer nach der Pause.

 Das Feuerwehrorchester unter der Leitung von Thomas Klöckner brillierte am Samstag bei seinem Herbstkonzert im Rader Bürgerhaus.

Das Feuerwehrorchester unter der Leitung von Thomas Klöckner brillierte am Samstag bei seinem Herbstkonzert im Rader Bürgerhaus.

Foto: Hertgen (Archiv)

Präzise, als wäre sein Rücken mit einem kleinen Uhrwerk behaftet, ließ Marcel Nickisch seine Schlägel über die Holzstäbe tanzen. Rasend schnell waren die Takte gestrickt, die der Schlagzeuger als "Galopp für Xylofon" spielte. Bei dem Stück "Erinnerung an Zirkus Renz" von Gustav Peter erlebten die vielen Zuhörer, wie ein junger Musiker in seinem Element völlig aufgeht.

Das facettenreiche Musikprogramm nahm die Zuhörer mit in die symphonische Blasorchesterwelt, dessen Klangerlebnis an Abwechslung nicht zu überbieten war. Als "Klangbilder" verpackt, bot das Orchester unter der Leitung von Thomas Klöckner ein Breitenspektrum, das in den vergangenen Wochen erst langsam erarbeitet und dann während eines "Mammut-Probewochenendes" verfeinert wurde. Das brillante Ergebnis funkelte durch Märsche, Musikreisen, Evergreens und aufregende Bond-Filmmusik.

Die Moderation des Konzertes lag einmal nicht in Händen des Orchesterleiters, sondern wurde punktuell von Musikern übernommen. "Das ist mal etwas Neues. Unsere Musiker erzählen als Team kurz, was sie da spielen", erläuterte Pressesprecher Marcus Strunk.

Als heiteren und mitreißenden Auftakt hatte sich Orchesterleiter Thomas Klöckner "Geneve" von Franko Cesarini ausgesucht. Bei der "Cascadia Suite" von Robert Buckley "reisten" die Musiker mit den Zuhörern nach Nordamerika. Während im ersten Satz "Cascadia" der Blick auf das imposante Gebirge in Noten verpackt war, konnte in dem Nationalpark unter den musikalisch gemalten Riesenbäumen Platz eingenommen und im dritten Satz das Meer und die vielen Inseln am Horizont erblickt werden, bis das Gesamtbild Gebirge zum akustischen Höhepunkt wurde. Auch die "Embuscade" von Jerome Naulais zeigte sich dreigeteilt. Jazzähnlich begann der musikalische Hinterhalt, gefolgt von verträumter Ruhe, bevor polkaähnliche Klänge das Werk recht fröhlich ausblendeten.

In "Images of a City, ebenfalls von Franko Cesarini, beschrieben die Musiker die Hektik einer Stadt und setzten den Ruhepool Stadtpark mit ruhigen Klängen entgegen. Dann setzte das Orchester wieder auf Märsche. Dabei wurde der erste Satz "Dimitri Shostakovich" aus der Suite für Variety Orchestra No 1 zu einem herzerfrischenden Cocktail.

Der zweite Teil des Konzertes war der Unterhaltungsmusik gewidmet. Hier war neben der Erinnerung an Zirkus Renz die "Pixar Movie Magic" ein Sahnestück. Das Medley aus Filmmusik förderte unter anderen "The Spirit of Adventure" aus "Oben", "The Big Race" aus "Cars" und "You've Got a Friend in me" aus "Toy Story" zutage. Das Publikum ging mit, ließ die Füße im Takt wippen. Und da der neue "Bond"-Film in aller Munde ist, erschien auch 007 als Musikstück im großen Herbstkonzert.

"Großartige Leistung. Das Herbstkonzert hat wieder bewiesen, was für tolle Musiker wir hier haben", fasste Konzertbesucher Hans-Peter Schmidt zusammen. Der nicht enden wollende Applaus und "Zugabe"-Rufe signalisierten deutlich, dass das Herbstkonzert des Feuerwehrorchesters gelungen war.

(sig)
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