Radevormwald Musikschule will sich breiter aufstellen

Radevormwald · Die Schule für Musik und Tanz will 2017 noch enger mit den örtlichen Schulen zusammenarbeiten und wieder mehr Bands gründen. Außerdem hofft die Leitung auf eine Lösung für logistische Probleme: Lehrer unterrichten dezentral.

 Das Angebot an der Radevormwalder Musikschule wurde 2016 erweitert: Dozent Ali Yildirim unterrichtet Gamze Cobanoglu, Yaren Takac, Osman Nazli und Tayfun Takac (v.l.) am türkischen Instrument Baglama.

Das Angebot an der Radevormwalder Musikschule wurde 2016 erweitert: Dozent Ali Yildirim unterrichtet Gamze Cobanoglu, Yaren Takac, Osman Nazli und Tayfun Takac (v.l.) am türkischen Instrument Baglama.

Foto: jürgen moll

Bert Fastenrath und Michael Borner leiten die Musikschule nicht nur mit einer großen Leidenschaft für Musik, sondern auch mit viel Engagement für neue Kurse und Empathie für ihre Schüler. Obwohl die Lang-Tage längst im Alltag von Grundschülern und Schülern der weiterführenden Schulen angekommen sind, musizieren die meisten Schüler weiter.

Radevormwald: Musikschule will sich breiter aufstellen
Foto: Moll Jürgen

"Natürlich merkt man, dass viele nicht mehr so belastbar oder müde am Nachmittag sind, aber darauf haben wir uns eingestellt", sagt Borner. Damit so viele Kinder wie möglich ihren Weg in die Welt der Musik finden, kooperiert die Musikschule mit den Schulen in Radevormwald. Zusammen mit den Grundschulen sorgen sie für die musikalische Grundausbildung und die Heranführung an Instrumente. So ist in der Realschule die Popmusik-Klasse sehr gut angelaufen. "Obwohl die Realschule jetzt immer kleiner wird und keine fünfte Klasse mehr hat, führen wir das Projekt mit den bestehenden Jahrgängen fort. Das wollen wir nicht aufgeben", sagt Borner.

Er kann sich sogar vorstellen, das Konzept auf die anderen Schulen in Radevormwald zu übertragen. "Grundsätzlich ist das möglich, aber man muss diese Konzepte dann vor Ort anpassen. An die Schüler und den Aufbau der Schule", sagt er.

In der Sekundarschule bietet die Musikschule mehrere Musikangebote in AG-Form an. Wichtigstes Ziel für 2017 sei es, die Vielfalt der Musikschule aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen. "Wir sind eine öffentliche Schule und wollen nicht nur viele Instrumente anbieten, sondern auch Tanz und Gesang weiterentwickeln sowie Einzel- und Gruppenunterricht anbieten", sagt Fastenrath.

Das Angebot der Musikschule hat sich 2016 mit Ali Yildirim weiterentwickelt: Er bringt sieben türkischen Kindern und Jugendlichen Baglama bei. Gut angelaufen ist außerdem der Trommelkursus von Malik Sillah. Klassische Instrumente, wie Klavier oder Gitarre, sind nach wie vor die beliebtesten Instrumente an der Musikschule. "Eine klassische musikalische Ausbildung ist immer noch sehr gefragt", sagt Borner. Mit vielen Leihinstrumenten ist die Musikschule auch darauf vorbereitet, Kindern den Zugang zu teuren Instrumenten wie Cello, Trompete oder Saxofon zu erleichtern. Momentan lernen 680 Schüler bei 38 Lehrern das Instrument ihrer Wahl oder die Bewegung zur Musik.

Nicht zufriedenstellend ist weiterhin die logistische Situation der Musikschule: Die Lehrer unterrichten zerstreut in den Räumen der Real- und Hauptschule oder anderen Trainingsräumen, während die Verwaltung im Bürgerhaus untergebracht ist. "Das ist keine professionelle Situation. Wir hoffen immer noch auf eine Lösung", sagt Michael Borner. Unter der jetzigen Situation leidet nicht nur die Absprache zwischen Verwaltung und Lehrern, sondern auch die Instrumente und der Unterrichtsablauf. "Unsere Instrumente sind sehr teuer und nicht gut gesichert. Unsere Lehrer müssen dauernd umziehen, weil die Schulen ihre Putz- oder Lehrpläne gewechselt haben. Das ist nicht zukunftsfähig", sagt er.

Auch Lehrer, Schüler und Eltern wünschen sich für die Zukunft ein Gebäude, in dem gesammelt unterrichtet werden kann, in dem Schüler Übungsräume und die Lehrer einen festen und sicheren Platz für ihre Materialien haben. www.radevormwalder- musikschule.de

(trei)
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