Radevormwald Nach Großbrand kommen Spürhunde zum Einsatz

Radevormwald · Die Ursache für den Großbrand, bei dem die Schreinerei Starker an der Robert-Bosch-Straße in der Nacht zu Montag völlig zerstört wurde, bleibt unklar. Am Dienstag nahmen Brandermittler der Polizei und ein Sachverständiger ihre Arbeit auf. "Heute kommen auch Brandmittelspürhunde aus Bielefeld zum Einsatz", sagt Polizeipressesprecherin Monika Treutler. Das sei bei einem Großbrand mit diesen Ausmaßen ein gewöhnliches Vorgehen.

Radevormwald: Nach Großbrand kommen Spürhunde zum Einsatz
Foto: kollmann

Die Feuerwehr geht von einem Schaden von etwa fünf Millionen Euro aus. Nach Angaben von Treutler sind die Hunde durch ihr besonderes Riechorgan in der Lage, zum Beispiel Brandbeschleuniger zu erkennen. "Dann schlagen sie sofort an", sagt sie. Das wäre zumindest ein Indiz, aber kein Beweis, sagt die Pressesprecherin. In der Erstphase der Ursachenforschung wolle man in jede Richtung ermitteln.

Radevormwald: Nach Großbrand kommen Spürhunde zum Einsatz
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Gestern war eine Fachfirma aus Olpe damit beschäftigt, den Brandort im Industriegebiet einzuzäunen. Das Betreten des Geländes ist verboten. Am Zaun hängt ein weißer Zettel mit dem Hinweis auf eine vorübergehende Lieferadresse: Die Firma Hexel International, Am Graben 2-6, in den Wupperorten nimmt Lieferungen für Starker ab sofort an. Hinter dem Zaun herrscht eine gespenstische Atmosphäre. Leitungen baumeln von der Decke, alles ist rußgeschwärzt.

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Foto: jürgen moll
Radevormwald: Schreinerei brennt ab
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Radevormwald: Schreinerei brennt ab

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"Das sieht heftig aus", sagt Martin Stockschläder von der Firma Vatro. Das Unternehmen aus dem Sauerland bietet schnelle Hilfe nach Brand- und Wasserschäden, übernimmt Komplettsanierungen und beseitigt Brandgeruch. Zum Einsatz kommen die Mitarbeiter aber erst, wenn die Kripo ihre Ermittlungen abgeschlossen hat. "Wir müssen auch die Entscheidung der Versicherung abwarten, was die wollen, dann können wir tätig werden", sagt Thomas Stracke von der Firma Vatro.

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Für die betroffenen Mitarbeiter der Schreinerei bleibt die Zukunft ungewiss. "Der Brand ist nicht so einfach zu verdauen", sagt Betriebsleiter Gerd Schlegel. Er gehe mittlerweile auch davon aus, dass es sich um einen Totalschaden handelt. Da das Geschäft trotzdem weitergehen muss, verhandelt die Schreinerei mit Lieferanten, die die Aufträge des Unternehmens übernehmen. "Wir können nur als Projektleiter auftreten und wollen an anderer Stelle für unsere Kunden produzieren lassen", sagt Schlegel. Mit der Hilfsbereitschaft anderer Unternehmen ist er bislang sehr zufrieden — "und das in einem harten Geschäft", sagt der Betriebsleiter.

Wie es in Zukunft mit der Schreinerei weitergeht, müsse man abwarten. Die 30 Mitarbeiter bleiben zunächst zu Hause und stehen dort auf Abruf bereit. Noch diese Woche soll eine Entscheidung fallen, kündigt Gerd Schlegel an.

(RP)
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