Radevormwald Neue Heimat für das Reparatur-Café

Radevormwald · Die Aktion des Vereins "aktiv55plus" läuft nach langer Zwangspause jetzt im "Haus der Begegnung".

 Hans-Peter Baurmann (li.) und Wilhelm Weilbach arbeiteten gestern Morgen im Reparaturtreff im Haus der Begegnung.

Hans-Peter Baurmann (li.) und Wilhelm Weilbach arbeiteten gestern Morgen im Reparaturtreff im Haus der Begegnung.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Das Warten hat ein Ende, ab jetzt kann wieder nach Herzenslust repariert werden: Der Mitte 2015 gegründete Reparaturtreff des Trägervereins "aktiv55plus" hatte im Mai des Vorjahres zum letzten Mal in den Vereinsräumen an der Grabenstraße seine Tür geöffnet. Dann zog der Verein dort aus, und in Ermangelung einer Raumalternative musste auch der Reparaturtreff eine Zwangspause von insgesamt fast acht Monaten einlegen.

"Wir wollten den Treff auf jeden Fall zentral anbieten, weil viele unserer Besucher nicht mehr so gut zu Fuß sind oder kein Auto haben", sagt Margret Nimtz, die in der Hilfsbörse und beim Reparaturtreff aktiv ist. Mit dem neuen "Haus der Begegnung" am Schlossmacherplatz hat sich dann eine gute Alternative aufgetan, wie Kyra Springer, die Koordinatorin von "aktiv55plus" sagt: "Die Räumlichkeit ist barrierefrei und wurde uns von der Stadt freundlicherweise für den Reparaturtreff zur Verfügung gestellt."

Und dass das Angebot bei den Radern keineswegs in Vergessenheit geraten ist, hat sich gestern schon beim ersten Termin in den neuen Räumen gezeigt. Das hektische und betriebsame Wuseln zahlreicher Gäste und Helfer gehört auch zu den Lieblingsanblicken von Wilfried Knuf, der das Angebot koordiniert: "Manchmal halte ich einfach kurz inne und genieße den Anblick vor mir", sagt er lachend.

Das Reparatur-Café erfülle eine doppelte Funktion, sagt Knuf weiter: "Da geht es nicht nur um das Reparieren kaputter Elektrogeräte, von Spielzeug oder Möbeln. Der Treff erfüllt auch eine sehr wichtige soziale Komponente." So gehe es darum, neben der Reparatur des defekten Radioweckers bei einer Tasse Kaffee miteinander ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen oder wieder auflaben zu lassen. "Es gibt etwa eine ältere Dame, die die Atmosphäre hier im Reparaturtreff genießt und einfach nur in Gemeinschaft ihre Tasse Kaffee trinken möchte", sagt Knuf.

Sechs ehrenamtliche Helfer kümmern sich derzeit um die kaputten Geräte, Möbel und anderen Gegenstände. Wilhelm Weilbach und Hans-Peter Baurmann sind zwei von ihnen. Sie sitzen vor einem auseinandergebauten Laminiergerät, das nicht mehr heizen will: "Wir messen gerade den Widerstand, der, wie mir scheint, zu hoch ist. So kann das Gerät die Leistung nicht aufbringen", sagt Weilbach. Baurmann schließt das Messgerät an: "Wir basteln gerne, das macht einfach auch viel Freude", sagt der pensionierte Elektriker, der bei der Barmag in Lennep gearbeitet hatte.

Zwar würden sie nicht alles repariert bekommen, aber viele Geräte könnten sie wieder ans Laufen bringen. "CD-Player sind oft etwas spezieller, da kommen wir nicht immer weiter", sagt Weilbach. Ansonsten würden die Leute nahezu alle Arten von Geräten zum Treff bringen: "Jemand kam sogar mal mit seinem Vertikutierer - aber der war leider nicht mehr zu retten", sagt Weilbach schmunzelnd.

Wie wohl auch das Laminiergerät: "Ich messe jetzt noch den Widerstand im Thermostat. Wenn der aber auch zu hoch ist, dann befürchte ich, muss das Teil leider in die Tonne", sagt Weilbach. Nun ja, es kann schließlich nicht alles repariert werden - aber im Reparaturtreff probieren kann man es durchaus einmal.

Termine: Der Reparaturtreff ist jeden ersten Dienstag im Monat von 16 bis 18 Uhr und jeden dritten Mittwoch von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

(wow)
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