Radevormwald Neue Kirche seit 1961, Mariengrotte seit 1930

Radevormwald · Zum Jubiläum der katholischen Gemeinde St. Josef Vogelsmühle hat Bernd Klüting noch einmal Teile seines Vortrags über die Kirchengeschichte der Stadt aufleben lassen. Der Hobbyhistoriker des Bergischen Geschichtsvereins hat 2014 nicht nur ein Heft über die sieben Kirchen der Stadt veröffentlicht, sondern sein Wissen in den vergangenen Jahren auch in zahlreichen Vorträgen weitergegeben.

 Die Mariengrotte ist ein Symbol für St. Josef Vogelsmühle.

Die Mariengrotte ist ein Symbol für St. Josef Vogelsmühle.

Foto: jOSEF

"Heute beschränke ich mich auf drei Kirchen, die eine besondere Bedeutung für die Entwicklung der Stadt und der Wupperorte hatten", sagte Klüting nach der Vorabendmesse. Sein Vortrag im Gemeindehaus war gut besucht und stieß auf großes Interesse. "Wir wollen alle wissen, wie die Gemeinden in Radevormwald angefangen haben und welche Details hinter den Bauwerken stecken", sagte Fritz Dijaschtuk, Vorsitzender der Kolpingfamilie Vogelsmühle. Den Einstieg machte Bernd Klüting mit der Urkirche Radevormwalds, die heute immer noch in Remlingrade steht. "Die Gemeinde in Remlingrade ist heute in der Ökumene gut eingegliedert und hat eine wichtige Bedeutung für die Stadt und alle Außenortschaften. Dort fing alles an."

Weil der Weg bis nach Remlingrade aber für viele Christen zu weit war, bildeten sich an der Wupper eigenständige Gemeinden. Die katholische Kirche St. Josef in Vogelsmühle wurde notwendig, als durch die Industrialisierung die Bevölkerung in den Wupperorten stark wuchs. "Die Fabriken haben viele Arbeitsplätze geschaffen, diese Menschen brauchten eine eigene Gemeinde und eine eigene Kirche." Die kleine Kirche, die 1892 erbaut wurde, musste 1961 durch eine große, moderne Kirche ersetzt werden. Das markante Gebäude, das nach wie vor einen wichtigen Orientierungspunkt der Wupperorte darstellt, beherbergt viele Details zu dem katholischen Glauben und biblischen Geschichten.

Die Glaskunst erzählt viele Geschichten und bildet das Gemeindeleben ab. Neben der Kirche gibt es seit 1930 eine Mariengrotte. Bernd Klüting gab seinen Zuhörern einen tiefen Einblick in die Entwicklung der Kirchenstrukturen und endete seinen Vortrag mit einer Vorstellung der evangelischen Kirche in Dahlerau, die für die Ökumene in den Wupperorten essenziell geworden ist und auf einem der höchsten Punkte liegt. "Früher hat die kirchliche Vielfalt in Radevormwald einige Konflikte produziert, heute ist sie eine Bereicherung für uns alle. Dass eine Kleinstadt sieben Kirchen hat, ist nicht selbstverständlich", sagte Klüting.

(trei)
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