Radevormwald Neue Pflegedirektorin im Krankenhaus

Radevormwald · Eva Hutmacher hat zum Jahresbeginn die Nachfolge von Daniela Sappok angetreten. Die 47-jährige gelernte Krankenschwester aus Dortmund hat sich gut eingearbeitet und pflegt einen intensiven Kontakt zu den Mitarbeitern.

 Die Mitarbeiter mitnehmen und einbeziehen - das ist die Idee von Eva Hutmacher (Mitte) - hier im Gespräch mit den Krankenschwestern Nicole Schenkendorf (l.) und Claudia Golla.

Die Mitarbeiter mitnehmen und einbeziehen - das ist die Idee von Eva Hutmacher (Mitte) - hier im Gespräch mit den Krankenschwestern Nicole Schenkendorf (l.) und Claudia Golla.

Foto: joachim rüttgen

Ihre ersten Eindrücke im Sana Krankenhaus sammelte Eva Hutmacher in geheimer Mission - sozusagen unerkannt und undercover. "Ich bin mit meinem Mann einfach mal ins Krankenhaus gegangen, habe mich dort umgeschaut und nach dem Weg in die Cafeteria gefragt", sagt die 47-jährige gelernte Krankenschwester aus Dortmund, die seit 1. Januar neue Pflegedirektorin bei Sana ist.

Bei dieser Tour durchs Haus habe sie sofort gespürt, dass "hier viel Herzblut drinsteckt, auch wenn nicht alles auf dem neuesten Stand ist", sagt sie. "Mein Mann und ich haben eine große Hilfsbereitschaft erfahren. Wie die Menschen uns begegnet sind, war sehr beeindruckend", sagt sie. Genau diese Attribute seien es, die sich das Haus an der Siepenstraße mit 142 Betten und 200 Mitarbeitern (davon 120 im Pflegebereich) bewahren sollte. Dafür wolle sie ihren Beitrag leisten.

Wer mit Eva Hutmacher über die Stationen geht, bekommt sofort den Eindruck, dass der neuen Direktorin dies auch gelingt. Mit Herzlichkeit und einer großen Offenheit begegnen ihr Patienten, Ärzte, Pflegepersonal und Besucher. "Es sind die Menschen, die dieses Haus prägen, ich spüre hier einen großen Zusammenhalt", sagt Eva Hutmacher. Die Identifizierung sei extrem auffällig.

Der Standort sei für die Stadt und die Bürger sehr wichtig, aber auch für umliegende Orte und Kliniken, die Patienten überweisen. Gerade die Geriatrie, die Unfall- und die allgemeine Chirurgie sowie das Endoprothetikzentrum seien wichtige Standbeine. Die 47-Jährige hat bereits fast alle möglichen Trägerformen durchlaufen: öffentlich, katholisch, kommunal und privat. Unternehmenskultur, Strategien und Führungsstile seien überall anders. "Aber unabhängig von der Trägerschaft ist es immer möglich, mit einem gewissen Anspruch Werte und Kulturen zu vermitteln", sagt sie.

Eva Hutmacher genießt in Rade freie Hand, um so ihre Philosophie zu vermitteln. "Mir ist die Nähe zu den Menschen wichtig, meine Tür steht allen immer offen, ich möchte ein Gefühl von Willkommensein weitergeben", sagt sie. Sie wolle nicht kontrollieren, sondern informieren, Impulse geben und nicht mit Vorgaben arbeiten. "Ich binde die Stationsleitungen ein, nehme sie mit und stülpe ihnen nichts über", sagt sie. Die Mitarbeiter kooperativ beteiligen, das sei wertvoll und entscheidend für das, was bei den Patienten ankomme. "Ich möchte Kreativität wecken und Motivation fördern, das ist wichtig auch für anstehende Veränderungsprozesse."

Die Mitarbeiter spüren eine gewisse Umbruchstimmung: Neue Geschäftsführung seit November 2016, neue Pflegedirektorin seit Januar 2017 und nun anstehende Umbaumaßnahmen. Zunächst werden drei Behandlungszimmer in der zentralen Notaufnahme modernisiert, dann bekommen die Chefärzte der Unfall- und der allgemeinen Chirurgie neue Behandlungsräume und Büros im ehemaligen TCM-Zentrum. Später zieht das Therapiezentrum aus dem TCM ins Erdgeschoss. Dorthin wird auch Eva Hutmacher umziehen, denn zurzeit hat sie ihr Büro im Keller im Gang neben der Cafeteria. "Den Stationsleitungen wollen wir ein effektiveres Arbeiten ermöglichen und Arbeitsräume schaffen für Mitarbeitergespräche, Dienstplanungen oder andere konzeptionelle Aufgaben", sagt sie. Solche multifunktionalen Arbeitsbereiche soll es bei Sana auf allen Stationen geben. Eva Hutmacher kündigt an, dass auch das Servicekonzept für Privatpatienten auf der Komfortstation überarbeitet und optimiert werden soll.

(RP)
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