Radevormwald Neuer Anlauf für freies Surfen im Stadtgebiet

Radevormwald · Das Projekt "Freifunk" für kostenlosen W-Lan-Zugang in der Innenstadt stagniert. Techtorium hatte es gestartet. Der Citymanagement-Verein hat Unterstützung angekündigt. Mitstreiter sind willkommen.

 Optiker Marcus Strunk ist im Vorstand des Citymanagementvereins. Die aktuelle Stadtseite kann er mit dem Laptop nur vor seinem Laden empfangen. Wenige Meter weiter am Marktplatz gibt es kein W-Lan-Netz mehr.

Optiker Marcus Strunk ist im Vorstand des Citymanagementvereins. Die aktuelle Stadtseite kann er mit dem Laptop nur vor seinem Laden empfangen. Wenige Meter weiter am Marktplatz gibt es kein W-Lan-Netz mehr.

Foto: Jürgen Moll

Im April 2012 startete die Schülergruppe Techtorium das Freifunk-Projekt in Radevormwald. Durch vier Einwahlpunkte - sogenannte Hotspots - rund um den Marktplatz kann sich jeder Stadtbesucher mit einem Smartphone oder Laptop kostenlos ins Internet einwählen, ohne auf seine Mobilfunkverbindung angewiesen zu sein. Durch die Neuregelung der Störerhaftung, die den Anbieter von der Verantwortung entbinden soll, rüsten nun die umliegenden Städte kräftig auf.

 Die Grafik unserer Redaktion zeigt, wo es in der Region mit der W-Lan-Verbindung noch hakt.

Die Grafik unserer Redaktion zeigt, wo es in der Region mit der W-Lan-Verbindung noch hakt.

Foto: Eigene Recherche/Spruner

In Radevormwald stagniert jedoch die Entwicklung seit der Einführung vor zweieinhalb Jahren. Daniel Grothe, Vorsitzender der Techtorium-Gruppe, hat das Ziel, die gesamte Innenstadt mit frei zugänglichem Internet zu versorgen, nicht aus den Augen verloren. "Durch die schulischen Prüfungen unserer Mitglieder sind wir zuletzt nicht dazu gekommen, die Sache weiter zu entwickeln", sagt der 18-Jährige auf Anfrage der BM.

Bei der Stadtverwaltung steht das offene W-lan nicht auf der Agenda, wie Bürgermeister Dr. Josef Korsten auf Nachfrage berichtet. "Das Thema ist noch nicht bei uns angekommen", bestätigt auch Wirtschaftsförderer Michael Langenau. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist derzeit damit beschäftigt, die Gewerbegebiete und Außenortschaften mit schnellen, leistungsfähigen Internetanbindungen zu versorgen. Die Stadt allein kann das Projekt nicht vorantreiben. Um ein flächendeckendes Freifunk-Netz im Stadtgebiet aufzubauen, bedarf es der Hilfe von Gastronomen, Geschäftsleuten und Privatpersonen, die überschüssige Kapazitäten ihres eigenen Internetanschlusses über Freifunk-Knoten zur Verfügung stellen. So ist es möglich, eine städtische Community aufzubauen und ein flächendeckendes Netz zu schaffen.

Die Mitglieder von Techtorium haben damals Geräte in den Geschäften Optik Strunk, Café Central, PBS Schwanz und im Konzeptladen installiert. "Ob die Geräte nach dem Umzug von einigen der Geschäfte noch aktiv sind, darüber sind wir nicht informiert", sagt Daniel Grothe. Gerne würde Techtorium einen weiteren Knotenpunkt auf dem Kirchturm der Innenstadt installieren. Dazu seien aber noch weitere Gespräche notwendig. Kontakt besteht auch zu einem Freifunker, der Am Kollenberg einen Knotenpunkt einrichten möchte.

Mit der Aufgabe der Weiterentwicklung bleibt die Techtorium-Gruppe nicht länger allein. Durch die Nachfrage der BM hat nun auch der Citymanagement-Verein Radevormwald seine Unterstützung zugesagt. "Wir könnten uns vorstellen, das Projekt auch finanziell zu unterstützen", kündigt Citymanager Frank Manfrahs an. "Das ist ein zukunftsorientiertes Projekt, das auch als Kundenservice angesehen werden kann", fügt er hinzu. Zumindest so lange, bis die Handy-Flatrates in Datenvolumen und Geschwindigkeit ausreichend seien. Das Citymanagement, das sich um die Innenstadtentwicklung kümmert, wird nun beraten, ob das Projekt "Freifunk" in die Vereinsprojekte für 2015 aufgenommen wird. Für die technische Umsetzung stehen die Mitglieder von Techtorium auch weiterhin zur Verfügung.

(heka)
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