Radevormwald Neuer Blitzer erwischt 719 Raser auf A 1

Radevormwald · Die neue Blitzer-Anlage auf der Autobahn 1 in Fahrtrichtung Köln könnte sich, ähnlich der in Bielefeld, zu einer Goldgrube für den Rheinisch-Bergischen Kreis entwickeln. Sie wurde am Dienstag in einer ersten Testphase "scharf" geschaltet - bereits in den ersten vier Stunden überschritten 328 Autofahrer die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern für Pkw und 60 km/h für Lastwagen. Differenzierte Angaben dazu machte die Kreisverwaltung aber noch nicht.

 Die stationäre Anlage auf der A 1 hinter Burscheid wird nun die Tempoverstöße festhalten.

Die stationäre Anlage auf der A 1 hinter Burscheid wird nun die Tempoverstöße festhalten.

Foto: Miserius

Die Geschwindigkeitsüberwachungsanlage ist derzeit noch nicht im Dauerbetrieb geschaltet, berichtet Kreissprecherin Hannah Weisgerber auf Anfrage unserer Redaktion. "In der momentanen Anlaufphase ist sie nur zu unterschiedlichen Zeiten in Betrieb. Perspektivisch wird sie aber im Dauerbetrieb laufen."

Inzwischen hat die Kreisverwaltung in Bergisch Gladbach die gemessene Höchstgeschwindigkeit ermittelt - ein Fahrzeug raste mit 164 Stundenkilometern bei erlaubtem Tempo 100 durch die Anlage. Am Mittwochabend dann gab es die zweite Messphase - 391 Fahrzeuge hielten sich nicht an das Tempolimit und werden in den nächsten Wochen unangenehme Post aus dem Kreishaus bekommen. Ziel dieser Geschwindigkeitsüberwachungsanlage sei, die Zahl der Unfälle zu verringern, sagt Weisgerber. In den vergangenen Jahren gab es auf der A 1 in Richtung Leverkusen eine hohe Anzahl schwerer Verkehrsunfälle, bei denen mehrere Menschen ums Leben gekommen waren. Ursache dieser Unfälle war nach Darstellung der Kreisverwaltung oftmals zu hohe Geschwindigkeit.

Ob die Fahrzeuge künftig nur abbremsen, um nicht geblitzt zu werden, und dann wieder bis zum Kreuz Leverkusen bergab auf der Autobahn 1 rasen werden, bleibt abzuwarten. Es gibt da noch kein gemeinsames Konzept. Für stationäre Anlagen sind Gebietskörperschaften, eben hier der Rheinisch-Bergische Kreis, zuständig, für mobile Radaranlagen die jeweilige Autobahnpolizei. Noch gibt es keine Absprache zwischen Kreis und Polizei, wie künftig verfahren wird. "Wir werden die Entwicklung beobachten, aber weiterhin auch mobile Radaranlagen einsetzen", so ein Sprecher des für die Autobahnpolizei zuständigen Polizeipräsidiums Köln.

(tei.-)
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