Radevormwald Nicola Wähner ist neue Ballett-Lehrerin

Radevormwald · Die Radevormwalder Musikschule möchte ihre Abteilung für Ballett weiter ausbauen und hat deshalb Nicola Wähner aus Erftstadt verpflichtet. Dienstags gibt es Unterricht für die vier verschiedenen Alters- und Leistungsgruppen.

 Nicola Wähner kommt seit dem Ende der Osterferien nach Rade, um Kinder und Jugendliche zu unterrichten.

Nicola Wähner kommt seit dem Ende der Osterferien nach Rade, um Kinder und Jugendliche zu unterrichten.

Foto: hn-j

Sie denken noch nicht an eine Hauptrolle im "Schwanensee" oder als "Dornröschen", aber dennoch sind die fünf- bis sechsjährigen Tänzerinnen mit Feuereifer beim Training dabei. Die kindgerechte Anleitung zu den ersten Tanzschritten erhalten sie von Nicola Wähner. Die 24-jährige hat am Gymnasium in Essen-Werden ein Tanz-Abitur absolviert und ging ihren Weg zum Traumberuf weiter, indem sie in Holland eine Ausbildung zum Bachelor of Dance abschloss.

"Ich habe schon immer getanzt", erzählt sie, "und das Unterrichten habe ich nach dem Studium begonnen." Als der Leiter der Radevormwalder Musikschule, Bert Fastenrath, eine Nachfolgerin für die scheidende Tanzlehrerin Hoang Wen-Ting suchte, wusste er in seiner Nichte die perfekte Besetzung für diese Stelle. Nun nimmt Nicola Wähner seit den Osterferien jeden Dienstag die 70 Kilometer lange Strecke aus ihrer Heimatstadt Erftstadt nach Rade auf sich, um zwischen 14.30 und 18 Uhr vier Ballettgruppen zu unterrichten.

"Die Anforderungen sind natürlich unterschiedlich", erklärt Wähner die Unterschiede der Gruppen. Die Jüngsten bekommen ihre ersten Balletterfahrungen mit viel Bewegung und Fantasie. So stellen sie aufgehende Blüten, stolze Flamingos, kleine Sterne oder flammende Sonnenstrahlen dar. "In dieser Altersklasse kommt es vor allem darauf an, den Spaß am Tanzen zu wecken. Die Kleinen können sich noch nicht über die 45 Minuten der Tanzstunde konzentrieren, daher baue ich Spielpausen ein." Dennoch sieht man es den Mädchen an, dass sie viele Bewegungsformen gelernt haben und diese abrufen können.

"Die Kinder lieben die Musik. Sobald die an ist, tauchen sie ab in eine andere Welt. Nach ein bisschen Bewegungsanleitung geht es los. Stillzustehen und sich zu konzentrieren ist für sie viel schwerer. Da muss ich dann auch schon mal ein bisschen strenger werden", erklärt die Tanzlehrerin. "Aber Disziplin gehört zum Balletttanz nun einmal dazu." Dass Nicola Wähner aber die Gratwanderung zwischen Disziplin und Spaß findet, zeigt sich in der Begeisterung der tanzenden Kinder. "Ich mag am liebsten die schönen Bewegungen" sagt Amelita (6). Und Amalia (5) mag das Tanzen so gern, "weil die Drehungen so toll sind".

Die zweite Dienstagsgruppe, die Sieben- bis Neunjährigen, werden schon ein wenig mehr gefordert. Sie proben bereits an der bekannten Ballettstange die Standardpositionen und -aufgaben ein. In den letzten beiden Gruppen des Tages trainieren die Tänzer, die schon länger dabei sind und sich schon als fortgeschrittene Gruppe betrachten können.

"Aber wir sind grundsätzlich für jede Altersgruppe und für jedes Können offen. Jeder, der in der Musikschule den Balletttanz lernen will, findet hier die passende Gruppe", sagt Bert Fastenrath. Im Moment gibt es noch keinen aktiven Jungen bei den insgesamt 30 Tänzern, aber immerhin liegt der Musikschule die Anmeldung eines Grundschülers vor. "Das ist eigentlich schade", bedauert Nicola Wähner. "Tanzen ist nicht nur ein Sport für Mädchen", betont sie. "Es hat nichts mit Prinzessinnen und Tutus zu tun. Es ist ein anstrengender Sport, der große Anforderungen an den Bewegungsapparat stellt. Er fördert die Kreativität, Musikalität und auch die Eleganz in der Bewegung. Sicher ist es für pubertierende Jungen schwierig, genügend Selbstbewusstsein zu entwickeln, um sich im Freundeskreis zum Balletttanz zu bekennen, aber gerade für Jungen im Kindergarten- und Grundschulalter ist der Tanzsport definitiv geeignet."

Informationen unter Tel. 02195 932176; www.radevormwald-musikschule.de

(gede)
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