Radevormwald Nordwig verlegt Produktion ins Emsland

Radevormwald · Der Radevormwalder Fensterbauer will sich für die Zukunft modern aufstellen. Weil das Unternehmen in Rade keine geeignete Immobilie fand, wird jetzt im niedersächsischen Dörpen gefertigt. Die Verwaltung bleibt an der Dahlienstraße.

 Blicken optimistisch in die Zukunft mit der Produktion im Emsland (v.l.): Dirk Nordwig-Seegers, seine Frau Diana, Andreas Alsdorf (kaufmännischer Angestellter) und Peter Weynell (technischer Angestellter).

Blicken optimistisch in die Zukunft mit der Produktion im Emsland (v.l.): Dirk Nordwig-Seegers, seine Frau Diana, Andreas Alsdorf (kaufmännischer Angestellter) und Peter Weynell (technischer Angestellter).

Foto: jürgen moll

Der Fensterbauer Nordwig produziert seit Januar nicht mehr im Industriegebiet, sondern im niedersächsischen Dörpen. Dirk Nordwig-Seegers und seine Frau Diana wollen sich mit diesem Schritt für die Zukunft aufstellen. Da die ehemalige Halle der Firma an der Dahlienstraße 44 durch die Insolvenz der Firma Wader zum Verkauf stand, bot sich die Chance, sich zu verändern. "Diese Immobilie wollten wir nicht kaufen, weil sie aus dem Jahr 1986 stammt. Im Emsland fanden wir eine Halle, die 2010 gebaut wurde", sagt Diana Nordwig. Dort gebe es für die Produktion ganz andere Möglichkeiten. Mit der Standortverlagerung ist eine Erweiterung der Kapazitäten verbunden. "Wir haben uns die demografische Entwicklung angeschaut", sagt Dirk Nordwig-Seegers, "und die sagt fürs Emsland eine Zunahme der Bevölkerung voraus."

Von Rade ist der neue Produktionsstandort in 240 Kilometern und weniger als zweieinhalb Stunden Autofahrt zu erreichen. "Von der Abfahrt Dörpen an der A 31 sind es nur vier Kilometer", berichtet Diana Nordwig, die mehr Perspektiven fürs Rader Traditionsunternehmen im Norden sieht. Immerhin soll die Verlagerung eine Investition für die nächsten 20 bis 25 Jahre sein.

Seit 1972 fertigt das Familienunternehmen im Industriegebiet hochwertige Fenster. Verwaltung und Vertrieb bleiben dort mit vier Mitarbeitern. Am neuen Standort sind bis zu 15 Kräfte im Einsatz, zumeist Bautischler und Schreiner. In Dörpen hat sich die Firma auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück niedergelassen, darauf eine Halle mit 1350 Quadratmeter, die erweitert werden soll — plus Verwaltungsgebäude und Ausstellungsfläche auf 300 Quadratmetern.

Den Umzug in den Norden machen einige Mitarbeiter mit, andere sind aus Altersgründen ausgeschieden. "Wir wollen alle mitnehmen, einige überlegen noch. Für sie haben wir ein Ferienhaus angemietet, in dem sie wohnen können, um eine tragfähige Entscheidung zu fällen", sagt Dirk Nordwig-Seegers. Neuanstellungen wird es am neuen Standort aber auch geben. "Trotz des Umzugs bekennen wir uns zu Rade und dem hiesigen Markt", sagt Diana Nordwig. Auch die Lieferanten des Unternehmens bleiben erhalten, somit auch der Qualitätsstandard.

Für den neuen Standort wurden drei neue Maschinen gekauft: ein Zuschnittzentrum, eine Wasserschlitzfräse und ein Putzautomat. "Wir produzieren weiter selbst, nur an einem anderen Standort", sagt Diana Nordwig. Ansprechpartner sei man auch weiterhin jederzeit am Rader Standort. Zwischen Verwaltung und Produktion gebe es künftig einen regen Austausch, die komplette EDV bleibe in Rade. Von hier aus würden Rechnungen geschrieben und auf das komplette Datenmaterial der Firma zugegriffen.

"Wir wollen nicht der weltweit größte Fensterbauer sein, sondern Qualität produzieren und gesund expandieren", sagt Diana Nordwig. Zum Kundenstamm zählen Privatkunden, Wiederverkäufer, Bauträger und Wohnungsbaugesellschaften, die Aufträge von einem bis zu 1000 Fenster vergeben. "Vom Neubau bis zur Renovierung decken wir alles ab", sagt Diana Nordwig. Weitere Informationen im Internet. www.nordwig-fensterbau.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort