Radevormwald Oberbergischer Kreis will künftig gezielt möglichst viel Energie sparen

Radevormwald · Wie jeder Hauseigentümer und Mieter will auch der Oberbergische Kreis bei seinen Gebäuden Energie einsparen - auch, um die festgeschriebenen Klimaschutzziele einzuhalten. Damit das funktioniert, gibt es ein Energie- und Klimaschutzmanagement. "Denn nur durch gründliche Prüfung der kreiseigenen Liegenschaften und Verbesserungsmaßnahmen können die Beschlüsse des Klimaschutzgesetzes NRW erreicht werden. Beim Neubau und bei Sanierungen müssen die eigenen Liegenschaften den Vorgaben der Energieeinsparverordnung entsprechen", sagt Landrat Jochen Hagt.

Der Oberbergische Kreis ist Eigentümer von 42 Liegenschaften, dazu zählen Verwaltungsgebäude, Schulen, Einsatz- und Krisenzentren, Museen und Kultureinrichtungen. Weitere 22 Liegenschaften sind angemietet. "Wir schreiben dem Klimaschutz und der Nutzung von erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle zu. Im Sinne des Vorbildcharakters kommt dies in den kreiseigenen Gebäuden zum Tragen. Wir wollen den kreiseigenen Gebäudebestand weiter optimieren", sagt Kreisdirektor Klaus Grootens.

Den daraus unter Klimaschutzaspekten resultierenden Aufgaben, wie etwa CO2-Bilanzierung, Einsatzmöglichkeiten von erneuerbaren Energien oder Energieeffizienz, stellt sich Klimaschutzmanager Karl Tym. Der gelernte Umweltingenieur ist seit Januar 2015 als Klimaschutzmanager bei der Kreisverwaltung aktiv. Karl Tym stellt unter anderem Wirtschaftlichkeitsberechnungen an, indem er die einzelnen Standorte analysiert. "Ich erarbeite zusammen mit dem Amt für Immobilienwirtschaft Gebäudesteckbriefe, um Verbräuche von Strom, Nahwärme, Erdgas, Erdöl und Trinkwasser zu erfassen. Neudeutsch nennt man das Energiemonitoring. Energie und Ressourcenverbrauch müssen jeweils gründlich analysiert werden. Das ist die Grundlage aller Maßnahmen zur Optimierung." Bei seinen Aufgaben geht es um eine fortlaufende Verbesserung des Ist-Zustandes. "Bereits seit mehr als zehn Jahren setzt der Kreis durch energetische Modernisierungen seiner Liegenschaften darauf, kontinuierlich Energieverbrauch und Betriebskosten zu senken", sagt Gabriele Keil-Riegert, Leiterin des Amtes für Immobilienwirtschaft. Dabei werden auch erneuerbare Energien eingesetzt. So werde seit 2013 zertifizierter Ökostrom bezogen, und bei Wärme werde zunehmend auf Biomasse (Holz) zurückgegriffen. In einem weiteren Schritt sollen die Bediensteten des Kreises dafür sensibilisiert werden, durch energiebewusstes Nutzerverhalten die Verbräuche und damit auch die Kosten noch weiter zu senken. Die Energieagentur NRW hat im Rahmen ihres Programmes e-fit bei vergleichbaren kommunalen Einrichtungen festgestellt, dass Einsparungen beim Stromverbrauch von bis zu zehn Prozent erzielt wurden.

"Es ist wichtig, dass wir die Energieeffizienz künftig nicht nur bei unseren eigenen Liegenschaften, sondern im gesamten Kreis verbessern. Das entlastet dauerhaft die öffentlichen und privaten Haushalte und schont unser Klima", sagt Hagt.

(rue)
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