Radevormwald Ohne Bargeld mit Smartphone bezahlen

Radevormwald · Einige Einzelhändler, eine Gastronomin sowie die Stadtbücherei und die Stadtverwaltung machen mit bei "kesh". Das mobile Bezahlsystem über eine Handy-App ermöglicht einen unkomplizierten und schnelleren Transaktionsprozess.

 Hoffen auf einen großen Erfolg in Rade mit dem mobilen Bezahlsystem über Smartphones und QR-Code (v.l.): Claus Kowalewski, Martin Seufert, Dietmar Stark, Andrea Scherber, Astrid Weiter und Dr. Josef Korsten.

Hoffen auf einen großen Erfolg in Rade mit dem mobilen Bezahlsystem über Smartphones und QR-Code (v.l.): Claus Kowalewski, Martin Seufert, Dietmar Stark, Andrea Scherber, Astrid Weiter und Dr. Josef Korsten.

Foto: jürgen moll

Mit dem Handy bargeldlos bezahlen — das ist ab sofort in Radevormwald möglich. Als eine der ersten Städte nach der Entwicklungsphase in Willich führen jetzt einige Rader Einzelhändler, eine Gastronomin sowie Bücherei und Stadtverwaltung das innovative mobile Bezahlsystem "kesh" ein. Hinter der Handy-App-Entwicklung steckt die Deutsche Bank für Investments und Wertpapiere (BIW) in Willich. Mit ihrer "virtuellen Geldbörse" versprechen sie einen unkomplizierten und beschleunigten Transaktionsprozess.

Beim Metzger eben seine Einkäufe erledigen oder sich spontan ein neues Kleidungsstück gönnen und an der Kasse entgeistert feststellen, dass das Portemonnaie zu Hause liegengelassen wurde. "Kein Problem", sagt Andrea Scherber, Einzelhändlerin und Inhaberin von "Bahama Mode", denn: "Das Handy hat man immer dabei."

Mit der kostenlosen "kesh"-App lässt sich in wenigen Sekunden bezahlen, der Verkäufer erhält sofort die Bestätigung über die Zahlung, der Kunde kann entspannt seine Einkäufe mitnehmen. "Das ist einfach nur großartig. Wer da nicht mit macht, ist selber schuld", sagt sie.

Nicht nur Andrea Scherber ist von "kesh" begeistert, auch Bürgermeister Dr. Josef Korsten zählt zu den Befürwortern des neuen Systems und hat es gleich in der Verwaltung implementiert. "Was heute noch utopisch erscheint, wird irgendwann der Regelfall sein, und wir haben die Chance, als erste Kommune daran mitzuarbeiten", sagt er. Wo reger Publikumsverkehr herrsche wie im Servicebüro könne ein solches System nicht schaden. "Faktisch entsteht durch dieses System keine weitere Arbeit, und das hat die Verwaltung gern", sagt Korsten.

Für eine erste Registrierung benötigt der Kunde nur Name und Handynummer. Die virtuelle Geldbörse wird dann wie ein Prepaid-Handy mit Guthaben aufgeladen. Wer auch seine Bankdaten hinterlegt, der kann die App auch über das Lastschriftverfahren nutzen. Auch in diesem Fall wäre das Geld sofort verfügbar. "Unsere Bank tritt bei Lastschrift in Vorleistung", erklärt Claus Kowalewski, Account Manager des Mobile Payment der BIW.

Die App ist so einfach wie SMS-Schreiben: Mit einer sechsstelligen PIN-Nummer in die App einloggen, den fälligen Betrag eintippen, Händler aus der Favoritenliste suchen oder den vorhandenen QR-Code einscannen und auf "Bezahlen" klicken. Fertig. Doch nicht nur an Händler lässt sich das Geld senden. "Zahlungen können auch unter Privatpersonen erfolgen", erklärt Martin Seufert, Leiter des Mobile Payment der BIW. "Dafür brauchen sie nur die Telefonnummer." Das sei besonders auch bei Kindern praktisch: "Sollte das Kind unterwegs sein und plötzlich Geld brauchen, können die Eltern von zu Hause aus übers Handy Geld senden. Unabhängig vom Aufenthaltsort. Das Einzige, was sie dazu brauchen, ist ein Internetzugang."

Was die Sicherheit betrifft, entspricht die App den gängigen Standards. Die sechsstellige PIN bietet die erste Sicherheit, und selbst wenn das Handy verloren geht, besteht nur Risiko für das geladene Guthaben. "Wer aber pfleglich mit seinem Gerät umgeht, PIN- und Displaysperre aktiviert hat, der dürfte keine Probleme haben", sagt Seufert. Eine Sperrhotline ist 24 Stunden erreichbar.

"Ich wette, es fällt früher auf, dass das Handy weg ist, als bei einer EC-Karte", sagt Andrea Scherber.

(seg)
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