Radevormwald "Paveier" bringen das Kölsche nach Rade

Radevormwald · Die Kölner Band war zum dritten Mal mit einer Ausgabe ihrer "Kölschen Weihnacht" im Bürgerhaus zu Gast. Thomas Lorenz von der KG Kunterbund Rua Kapaaf begrüßte die kleinen Tanzgarden und den Damenchor "Melodienreigen".

 Zum dritten Mal war die Kölner Gruppe "Paveier", die aus dem Karneval bekannt ist, in Radevormwald im Bürgerhaus, um mit mehr als 400 Gästen die "Kölsche Weihnacht" zu feiern. Dabei ging es durchaus auch nachdenklich zu.

Zum dritten Mal war die Kölner Gruppe "Paveier", die aus dem Karneval bekannt ist, in Radevormwald im Bürgerhaus, um mit mehr als 400 Gästen die "Kölsche Weihnacht" zu feiern. Dabei ging es durchaus auch nachdenklich zu.

Foto: Nico Hertgen

Es ist ein Abend fürs Herz gewesen: Wieder einmal fand im Bürgerhaus die "Kölsche Weihnacht" mit den "Paveiern" und zahlreichen Gästen statt. Erstmals wurde sie organisiert von der Rader Karnevalsgesellschaft Rua Kapaaf und dem Kulturkreis. Die Veranstaltung aber war zum dritten Mal ausverkauft. Zwar war es am Mittwochabend noch nicht so richtig winterlich, dafür aber konnte mit Advents- und Vorweihnachtsstimmung gepunktet werden.

Die Kindergarde der RKG Rot-Weiß eröffnete den Abend mit Nikolaus- und Weihnachtselfenkostümen, blonden Löckchen und guter Laune: "Wir klatschen in die Hände, da zittern schon die Wände" kam es vom Band. Die Kleinen, der Jüngste war gerade einmal drei Jahre alt, tanzten und hatten Spaß mitgebracht - großer Jubel und lauter Applaus waren ihr Lohn, worüber sie sich sichtlich freuten.

Dann war es Zeit für die fünf Hauptpersonen aus Köln, die zwar erkältungsbedingt ein wenig geschwächt waren, aber - ganz die alten Profis - dennoch nichts anbrennen ließen und den Radern einen wunderbaren und herzlichen Vorweihnachtsabend verschafften.

"Dä Kalender" hieß das erste Lied, das ganz passend davon erzählte, dass sich wieder einmal ein Jahr dem Ende zuneigt. "Wir wollen euch musikalisch und besinnlich auf Weihnachten einstimmen", sagte Sänger Hans Ludwig "Bubi" Brühl. Passend dazu ein Lied wie "Die vür d'r Dür stonn" - es handelte sich doch um ein nachdenkliches Stück, das sich mit denen beschäftigte, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. In eine ähnliche, eher besinnliche Richtung gingen Lieder wie "Ahle Mann" oder "Froch d'r Wind", die aber trotz ihres melancholischen Untertons immer die Hoffnung und das Fest der Liebe im Fokus behielten.

Damit es aber nicht gar zu ruhig zuging, hatten sich die "Paveier" Gäste mit an Bord geholt, etwa die "Nikolinis", den Kinderchor der Wipperfürther Kirchengemeinde St. Nikolaus. Die Kinder sangen fröhlich, lautstark und von Richard Knabke souverän dirigiert zwei Lieder: Mit jeder Menge Elan präsentierten die Kleinen "Et hät jeschneit" und "Kumm joot heim leeve Klös" gemeinsam mit den "Paveiern". Auch hier war der Applaus wieder besonders lautstark, erstmals wurde auch mitgeklatscht und -geschunkelt.

Ebenfalls herrlich war die "Christbaumnostalgie", eine Weihnachtsgeschichte der etwas anderen Art, die an Loriots Großtaten erinnerte und von "Bubi" leidenschaftlich und mit enormem Erzähltalent vorgetragen wurde. Wer zu Hause ebenfalls einen Christbaumständer hat, der sich langsam zur Musik aus der Spieluhr drehen kann, weiß nun Bescheid, was ihm blühen kann...

Der Rader Damenchor "Melodienreigen" durfte mit zwei Liedern auf die Bühne, "Bethlehem im Lande" und "Wemmer hät, sull mer jevve", auch hier war der Applaus sehr dankbar, wie überhaupt das Publikum eine Menge Freude und Spaß am Dargebotenen hatte - und das auch lautstark und ausgiebig kundtat. Das zweite Lied des "Melodienreigen" knüpfte an die ersten Titel an, hatte es doch zum Thema, dass die, die mehr haben, besonders in dieser Zeit den "Verlorenen" etwas abgeben sollten.

Applaus erhielt auch der Überraschungsgast, das "Rumpelstilzchen" in Person des Originals Fritz Schopps. Was er, gereimt und ohne Punkt und Komma präsentierte, sorgte für reichlich Gesprächsstoff, ebenso wie der "laufende Gag", dass das Watzmann-Gebirge neuerdings in der Nachbarstadt Wermelskirchen liegt.

Ein stimmungsvoller, mehrere Hundert Sänger starker Chor tat sich bei der Zugabe auf, als Paveier und Zuschauer die drei Weihnachtslieder "Süßer die Glocken nie klingen", "Oh Tannenbaum" und "Stille Nacht" anstimmten.

(RP)
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