Radevormwald Planung für Begegnungshaus zu teuer

Radevormwald · Ende des Jahres soll eine Verbindung zwischen Gemeinschaftsgrundschule Stadt und Familienbüro entstehen. Doch der Vortrag eines Vertreters des Architekturbüros wurde von der Tagesordnung des Bauausschusses gestrichen.

 Der Neubau soll als eine Art Scharnier und Begegnungsstätte zwischen und für die vielfältigen Nutzungen des Standorts und Quartiers errichtet werden.

Der Neubau soll als eine Art Scharnier und Begegnungsstätte zwischen und für die vielfältigen Nutzungen des Standorts und Quartiers errichtet werden.

Foto: wolfgang scholl (archiv)

Das Ziel ist ambitioniert, und der Zeitdruck wächst: Eigentlich soll noch in diesem Jahr das Begegnungshaus am Hohenfuhrplatz zwischen Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Stadt und Familienbüro entstehen. Doch der im jüngsten Bauausschuss angekündigte Vortrag eines Vertreters des Architekturbüros wurde kurzfristig von der Tagesordnung gestrichen. Der Grund: "Neben der Planung hatte der Architekt auch erste Zahlen vorgelegt, die so nicht abgesprochen waren", berichtet Bürgermeister Johannes Mans. Die Pläne sind schlichtweg zu teuer.

Radevormwald: Planung für Begegnungshaus zu teuer
Foto: ig bismarck

Deshalb muss die Stadt nun weitere Gespräche mit dem Büro führen, bevor es weitergehen kann. "Wir haben zeitlichen Druck, und das Büro sollte schnell handeln, aber als uns die Pläne im Rathaus skizziert wurden, gab es noch nicht einmal eine Grobkalkulation", sagt Mans. Vor dem Bauausschuss seien dann Zahlen auf den Tisch gekommen, die so nicht valide genug gewesen seien, um sie darzustellen. Statt um Schnelligkeit gehe es jetzt um eine gründliche Vorbereitung. Dafür sei es wichtig, dass sich alle Ämter, die mit dem Bau beschäftigt sind, an einen Tisch setzen: ADV, Bauaufsicht und Technisches Bauamt. Generell müsse die Frage gestellt werden, wohin alle Beteiligten wollen. "Auf keinen Fall wollen wir über den vorgegebenen Etat planen, das wäre nicht zielführend", sagt der Bürgermeister und betont, dass es dennoch unverzüglich weitergehen müsse. Schließlich soll das neue Begegnungshaus Ende 2018 fertig sen.

In den Unterlagen der Verwaltung heißt es, dass der Neubau als Scharnier und Begegnungsstätte zwischen und für die vielfältigen Nutzungen des Standorts und Quartiers errichtet werden soll. Für das Gesamtprojekt sind knapp eine Million Euro mit Förderung des Landes eingeplant. Die Fläche zwischen der Grundschule und dem Familienbüro soll überdacht werden für Pausenhalle und neue Räume und im Inneren mit einzelnen Elementen ausgebaut werden. "Das scheint die schnellste und kostengünstigste Variante", sagt Mans. Er fordert, dass der Entwurf verfeinert werden muss. Die Förderkulisse sehe vor, dass das Projekt bis Jahresende abgeschlossen sein muss. "Das bleibt unser erklärtes Ziel", sagt Mans. Und da werde dann auch der enorme Druck deutlich, unter dem alle Beteiligten stehen. Das habe die Stadt dem Architekturbüro auch nochmals verdeutlicht. "Wir müssen sauber ausschreiben, schließlich geht es um wichtige Fördermittel", sagt Mans. Da die Bauindustrie derzeit aber sehr boome, müsse die Stadt auch schnellstmöglich Firmen finden, die relativ kurzfristig den Auftrag ausführen können.

Bei einem Treffen mit Regierungspräsidentin Gisela Walsken erfuhr der Bürgermeister, dass sich zurzeit viele Kommunen schwer tun, Maßnahmen zeitnah umzusetzen. "Weil es überall boomt und die Zinslage sehr günstig ist", sagt Mans. Hier sei auch die Stadt Radevormwald in einer Zwickmühle: vernünftig und kostengünstig planen, schnell ausschreiben und dann auch noch eine qualifizierte Fachfirma finden - "das alles ist ein Ritt auf der Rasierklinge", meint der Bürgermeister.

Dennoch wolle er als grundoptimistischer Mensch Tempo in den Prozess bringen. "Wir haben schon so viel angeschoben, jetzt müssen wir es auch bewegen", sagt er.

(RP)
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