Radevormwald Polizei im Dialog mit Motorradfahrern

Radevormwald · Sonne, blauer Himmel, angenehme Temperaturen - der Frühling zeigt sich schon zaghaft von seiner besten Seite. Grund genug für alle Frischluftfans, ihre Motorräder aus der Garage zu holen. Doch dann wächst auch die Gefahr von Unfällen.

 Motorradkontrolle in Landwehr im April 2010: Auch in diesem Jahr sucht die Polizei das Gespräch und den Kontakt zu den motorisierten Zweiradfahrern. Die Beamten wollen aufklären und auf Gefahren hinweisen.

Motorradkontrolle in Landwehr im April 2010: Auch in diesem Jahr sucht die Polizei das Gespräch und den Kontakt zu den motorisierten Zweiradfahrern. Die Beamten wollen aufklären und auf Gefahren hinweisen.

Foto: nico hertgen (archiv)

Kaum zeigte sich das Wetter an einem Januar-Wochenende bereits von seiner schönsten und fast frühlingshaften Seite, da passierten auch schon die ersten Unfälle mit Motorradfahrern im Oberbergischen Kreis. "Zum Saisonauftakt verzeichnen wir meist die größten und schlimmsten Unfälle", sagt Polizeipressesprecherin Monika Treutler.

Die aktuellen Zahlen geben ihr Recht: In den ersten drei Monaten gab es in Oberberg bereits neun Unfälle mit verletzten Kradfahrern, davon alleine sechs im Nordkreis - zwei in Radevormwald, einer in Hückeswagen, einer in Wipperfürth und zwei in Lindlar. 2013 gab es bis Ende März aufgrund des harten Winters keinen einzigen Unfall mit einem Kradfahrer.

"Bei den neun Unfällen waren sechs auswärtige Kradfahrer betroffen und nur drei mit Gummersbacher Kennzeichen", sagt Monika Treutler. Das sei ein Phänomen, das die Polizei seit Jahren feststellt. 2013 hatten im Nordkreis 80 Prozent der verunglückten Kradfahrer eine Zulassung außerhalb des Oberbergischen Kreises, im Südkreis waren es immerhin noch 47,5 Prozent. "Die Motorradfahrer nutzen vor allem die Einfahrts- und Ausfahrtsstraßen in den Oberbergischen Kreis", sagt Monika Treutler. Viele kämen aus dem Ruhrgebiet, Rheinland-Pfalz oder aus dem Kölner Raum ins Bergische.

Deshalb widmet sich die Polizei bei einer Auftaktveranstaltung für die neue Motorradsaison auch ganz gezielt dem Thema "Prävention und Repression". Am Sonntag nach Ostern, 27. April, wird es den ganzen Tag über im gesamten Kreis an vielen Stellen Tempokontrollen geben. Denn am Wochenende passieren die typischen Freizeitunfälle. "Wir wollen auch ganz gezielt mit den Kradfahrern ins Gespräch kommen, sie dafür sensibilisieren, was sie für ihre eigene Sicherheit tun können", sagt Monika Treutler. Dazu gehöre die richtige Kleidung mit Leuchtstreifen, aber auch das dringend nötige Fahrtraining zu Beginn der Motorradsaison. "Denn viele sind völlig außer Training und sollten sich dringend bei Motorradclubs, Automobilclubs oder bei der Polizei um ein solches Training bemühen", rät die Pressesprecherin. Nach einer längeren Fahrpause müssten Kradfahrer wieder neu lernen, ihre eigene Leistung einzuschätzen. Hier gehe es vor allem darum, richtig zu bremsen und zu lenken und Kurven richtig zu fahren.

"Auch die Straßenverhältnisse spielen eine wichtige Rolle, viele unterschätzen den Untergrund und überschätzen sich", sagt Monika Treutler. Außerdem appelliere sie an die gegenseitige Rücksichtnahme von Motorradfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern. Denn auch die Autofahrer seien nach dem Winter nicht mehr an die schmale Silhouette eines Kradfahrers gewöhnt. "Und hinter jedem Lkw kann noch ein Motorradfahrer kommen", sagt sie. Deshalb gelte nicht nur für Kradfahrer aufgrund der fehlenden Knautschzone höchste Vorsicht, sondern auch für Autofahrer. Unfälle mit Kradfahrern stünden zu Beginn der Saison immer im Zusammenhang mit der Witterung. Monika Treutler kündigt regelmäßige Tempokontrollen an, um so für mehr Sicherheit für die Motorradfahrer zu sorgen.

(RP)
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