Radevormwald Posaunenchor spielt zum 65-Jährigen

Radevormwald · In der Dorfkirche Remlingrade erklangen gestern festliche Töne. Der Bläserchor der Evangelischen Kirchengemeinde hatte zum Geburtstag eine kleine Auswahl an Stücken vorbereitet, die er in den vergangenen Jahrzehnten erarbeitet hat.

 Dirigentin Ulrike Donner freut sich über eine altersmäßig große Bandbreite im Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Remlingrade. Das Repertoire reicht von Märschen und Polka für die ältere Zielgruppe bis hin zu Stücken aus dem Musical "Der König der Löwen" auch für die Jüngeren.

Dirigentin Ulrike Donner freut sich über eine altersmäßig große Bandbreite im Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Remlingrade. Das Repertoire reicht von Märschen und Polka für die ältere Zielgruppe bis hin zu Stücken aus dem Musical "Der König der Löwen" auch für die Jüngeren.

Foto: michael schütz

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Dorfkirche begann gestern die Jubiläumsfeier zum 65. Geburtstag des Posaunenchores Remlingrade. Im gut besetzen Gotteshaus erklang eine kleine Liederauswahl, die der Bläserchor im Laufe seines Bestehens zu Gehör gebracht hat. "Es war schon eine kleine musikalische Zeitreise, die wir zusammengetragen haben", sagte Gründungsmitglied Hugo Spelsberg.

Dirigentin Ulrike Donner, die seit gut drei Jahren den Posaunenchor leitet, fungierte als Beraterin. Mit dem ersten Stück, das die damals fünfköpfige Gruppe 1951 zur Freude der Evangelischen Kirchengemeinde in der Kirche spielte, eröffnete der Chor sein Programm. "Nun danket allen Gott" erklang zwar ebenso festlich, aber mit den 20 Musikern weit kräftiger als einst. Drei der damaligen Gründer spielten so freudig aus vollen Herzen, als habe es die lange Zeit nie gegeben. Harald Giesick, Hugo Spelsberg und Friedel Lippert sind Gründungsmitglieder und Urgesteine des Posaunenchors. Während die beiden Bläser Giesick und Spelsberg fleißig jede Probe besuchen und auf zahlreichen Festen spielen, leiht Lippert sein Talent und die dazu gehörende Puste jede Woche einem anderen Posaunenchor. Grund dafür ist sein Wegzug im Jahr 2000 nach Hessen. "Ich habe immer sehr gerne die Tuba geblasen und wollte es auch in der neuen Heimat nicht aufhören", berichtete er bei der Jubiläumsfeier im Gemeindehaus Herkingrade. Für ihn sei es eine große Freude gewesen, zum Fest nach Remlingrade zu kommen und aktiv im alten Chor spielen zu können. "Es ist so schön, die Chormitglieder wiederzusehen und auch zusammen zu musizieren", sagte er.

Gestern gingen die Gedanken bei einem gemütlichen Mittagessen und der späteren Kaffeetafel weit zurück. "Es war Pastor Bahr, der uns Jungen fragte, ob wir nicht Lust auf eine kleine Musikgruppe hätten, die während der Gottesdienste die Lieder spielen", erinnerte sich Spelsberg. Die Jungen - das sei eine Gruppe Jugendlicher zwischen 14 und 16 Jahre gewesen. Schnell fanden sich fünf, die Interesse an der Musik hatten. "Zu uns Gründungsmitgliedern gehörten auch Heinz Dürholt und Hans Schweigler, die beide gestorben sind", sagte Spelsberg. Nur ein Jahr später sei Friedel Ochel zum Posaunenchor gestoßen, der fortan über die Jahre weiter wuchs. "Wir haben uns die Noten selbst beigebracht und uns aus eigener Initiative zum Üben getroffen", sagten die Gründungsmitglieder.

Viele alte Werke konnten sie erarbeiten und über die lange Zeit auch viele Chorleiter bei sich begrüßen. "Wir haben uns dann immer schnell auf ein neues Gesicht eingestellt", sagte Lippert. Der Posaunenchor, der letztlich nur über einen Posaunisten verfügt, aber über eine breite Palette an Instrumenten wie Tuba, Trompete, Hörner und Euphonium, war stets unternehmungslustig. Übungswochenenden wie auch Kurzreisen gehörten dazu.

Stolz erzählen die Gründungsmitglieder vom Nachwuchs. "Wir sind zwischen zehn und 80 und spielen alle miteinander", sagte das Trio. "Musikalisch sind wir sehr flexibel. Wir erarbeiten Musikstücke wie Märsche und Polka für die Älteren und Stücke aus König der Löwen für die Jungen", sagte Ulrike Donner.

(sig)
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