Radevormwald Post-Streik bringt Probleme bei Zustellung an der Wupper

Radevormwald · Im Gewerbegebiet Ost und aus Bereichen der Wupperorte gibt es derzeit wegen des Streiks zahlreiche Probleme mit der Postzustellung.

BM-Leser Dietmar Fennel zum Beispiel berichtet, dass im vergangenen Monat dort häufig die Zustellung ausgeblieben ist. "In Radevormwald im Zustellzentrum an der Kaiserstraße streiken Zusteller", sagte gestern Post-Pressesprecher Dieter Pietruck aus Düsseldorf.

Die Post wiederum sei auch in der vierten Woche des Streiks an Regeln gebunden, die sie nicht umgehen könnte, sagte der Post-Pressesprecher. Dietmar Fennel hatte berichtet, dass er, weil er keine Briefe erhalten hatte, persönlich bei der Post an der Kaiserstraße vorgesprochen hätte, um die Post abzuholen. "Die verbliebenen Zusteller sind natürlich von morgens bis zum Dienstende unterwegs", sagte der Pressesprecher. Aus organisatorischen Gründen sei es nicht möglich, die Post einem einzelnen Kunden auszuhändigen. "Wir haben nicht das Personal, um einen Abholservice einzurichten. Hinzu komme, dass die Suche nach einem einzelnen Adressaten ein sehr zeitaufwendiges Verfahren wäre", sagte Pietruck.

Fennel und auch Bürger anderer Ortschaften wie im Osten der Stadt haben sich darüber beschwert, dass andere Zustellbezirke regelmäßig beliefert würden. Das sei dann der Fall, wenn ein Mitarbeiter Beamter sei oder ein Angestellter sich nicht am Streik beteilige. "Wenn der Zustellbezirk von einem Beamten bedient wird, dann merkt der einzelnen Kunde vom Streik nichts", sagte Pietruck. Die Auswahl Beamter oder Angestellter für eine Bezirk sei zufällig. Es würden nicht bestimmte Bezirke vernachlässigt, sagte der Post-Pressesprecher. Dietmar Fennel vermutet, dass Bürger der Wupperorte Bürger zweiter Klasse wären.

Die Post sei durch das Gesetz gehalten, ausgefallene Bezirke nicht durch andere Tarifkräfte zu besetzen. "Es ist uns deshalb nicht möglich, zum Beispiel ein von unseren Kunden gefordertes rollierendes System einzuführen, in dem wechselweise einzelne Bezirke bedient werden", sagte Pietruck, ohne auf den Einzelfall Bezug nehmen zu können. So sei es auch nicht erlaubt, Beamte in bestreikten Bezirken einzusetzen. Täte die Post dies, würde sie gegen Gesetze verstoßen.

Bei derzeit (gestern) etwa 29 000 streikenden Zustellen in Deutschland müsse es zwangsläufig zu Zustellproblemen kommen, meinte Pietruck. Statistiken haben aber laut Pietruck ergeben, dass 80 Prozent der auszuliefernden Sendungen die Postkunden erreichen würden. In Einzelfällen sei aber auch nicht ausgeschlossen, dass Bezirke über einen längeren Zeitpunkt nicht beliefert würden.

(wos)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort