Radevormwald Praktische Hilfe beim Holzverkauf

Radevormwald · Waldbesitzerinnen aus NRW kommen zum Seminar in den Remscheider Forst.

 Förster-Azubi Lasse Killmer demonstriert die Vermessung der Eichenstämme.

Förster-Azubi Lasse Killmer demonstriert die Vermessung der Eichenstämme.

Foto: Röser

Kennen Sie die Hubersche Formel? Wenn Ihnen spontan dazu nichts einfällt, müssen Sie sich nicht grämen. Die Frage von Forstamtsleiter Markus Wolff zauberte jetzt auch das eine oder andere Fragezeichen auf die Stirn von neun Waldbesitzerinnen aus NRW, die im Remscheider Forst an einem Seminar des Waldbesitzerverbandes NRW teilnahmen.

Mit der Formel (Länge mal Mitteldurchmesser) wird die Masse eines Baumstammes ermittelt. Ein Rechenweg, der beim Verkauf von Holz ganz wesentlich ist. Doch das Seminar, das der Verband, der insgesamt 150.000 Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen vertritt, erstmals speziell für weibliche Waldbesitzer anbot, bot mehr als nur praktische Rechenhilfe.

Damit sie im Verkaufsgespräch mit großen Sägewerksbetreibern "nicht über den Tisch gezogen werden", müssen sie über die Qualitätskriterien Bescheid wissen, sagt Constance Skodawessely vom Waldbauernverband. Dass sich die Rahmenvereinbarung über den Handel mit Rohholz in NRW geändert hat, ist ein weiterer Grund für das Seminar. Denn Eiche ist nicht gleich Eiche. Neben Wuchs und Volumen spielen zahlreiche Faktoren bei der Einordnung und Bewertung in die vier Güteklassen A bis D eine Rolle. "Da kann schon eine Kategorie niedriger einen großen finanziellen Unterschied ausmachen", sagt Markus Wolff. Als Anschauungsmaterial für die zu beachtenden Unterschiede hatten die Förster der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) insgesamt neun Stämme unterschiedlicher Güte bereitgelegt.

Für die TBR ist der Handel mit heimischen Holz tägliche Praxis. Ein Kunde ist ein großes Sägewerk im Norden. Das bekommt von den TBR eine exakte Aufstellung über Qualität und Masse (ermittelt per Huberscher Formel) der Ware und gibt dann oft schon auf dieser Basis ein Angebot ab. Man vertraut sich gegenseitig.

Die spätere Nutzung der Bäume ist vielfältig. Von der Bodendiele bis zum Fass für den Weinbau ist vieles möglich.

(RP)
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