Radevormwald Rade muss viele Immobilien entwickeln

Radevormwald · Die Citymanager Dr. Siegbert Panteleit und Annika Ballach haben erste Entscheidungen getroffen. Ihre Aufgabe sehen sie in der Immobilien-Entwicklung in der Innenstadt. Sie haben das Zentrum in verschiedene Bereiche aufgeteilt.

 Ein Blick von der Kirche am Markt auf den Marktplatz, der das historische Zentrum der Stadt bildet. Für zahlreiche Immobilien der Stadt müssen in den nächsten Jahren innovative Investoren gefunden werden.

Ein Blick von der Kirche am Markt auf den Marktplatz, der das historische Zentrum der Stadt bildet. Für zahlreiche Immobilien der Stadt müssen in den nächsten Jahren innovative Investoren gefunden werden.

Foto: Nico Hertgen

Der neue Citymanager Siegbert Panteleit hat die ersten Monate seiner Arbeit hinter sich gebracht und die Stadt kennengelernt. Einen ersten Schluss hat er daraus gezogen: Seine Aufgabe sieht er in der Entwicklung von Immobilien in der Innenstadt. Verwaltung und Politik müssen die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Die Werbegemeinschaft "Rade lebt" und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft müssen sich um das Leben, um die Veranstaltungen in der Stadt kümmern. "Das liegt alleine schon daran, dass wir nur über ein äußerst begrenztes Stundenkontingent verfügen", sagt Panteleit, der besonders aus dem Ruhrgebiet reichlich Erfahrungen mitbringt. Aufgabe von Politik und Verwaltung sei es, das Planungs-, Genehmigungs- und Gewerberecht an neue, veränderte Zeiten anzupassen.

Dabei macht Panteleit unmissverständlich deutlich, dass Immobilienentwicklung eine langfristige Sache ist. "Es ist nicht möglich für einen Hauseigentümer zu sagen, ich investiere x-Tausend Euro, und die hole ich in fünf Jahren wieder rein", sagt der Citymanager, "bei 20 bis 40 Jahren liegt die Zeit, in der bei einer Investition gerechnet werden muss." Das führe dazu, dass man für einzelne Häuser in zwei Richtungen agieren müsse.

 Neben dem abgedeckten Fontänenfeld wird ein Kabelschacht gezogen.

Neben dem abgedeckten Fontänenfeld wird ein Kabelschacht gezogen.

Foto: Nico Hertgen

Gibt es Nachfolger in der Familie, gelte es, die Generationen davon zu überzeugen, eine langfristige Perspektive zu schaffen, damit das Familieneigentum erhalten bleibt oder sich mit Hilfe der Investition vermehrt. Die zweite Variante ist die, dass man mit einem älteren Immobilieneigentümer versucht, eine Perspektive zu schaffen, die einen Verkauf oder die Vorbereitung eines Verkaufs zum Inhalt hat.

Der Citymanager sieht in den nächsten fünf Jahren die Aufgabe der Stadt darin, den Generationen- oder Eigentümerwechsel hin zu einem langfristigen Engagement zu schaffen. Dabei muss im zweiten Schritt der Spagat geschafft werden, einen Ausgleich zwischen den Vermarktungsinteressen des Eigentümers und den Interessen des Mieters zu schaffen. "Der Mieter kann nur sagen, dass sich seine Investition in fünf Jahren gerechnet haben muss", sagt Panteleit.

Er setzt auch auf den Nachzieh-Effekt. "Immer noch gebe es im Bergischen Land das Schauen auf den Nachbarn. Wenn der investiert, blamiere ich mich, wenn ich es nicht tue." Für die Sicherung der Zukunft müsse die Stadt nach der Idee von Siegbert Panteleit ein Augenmerk auf die Region richten. Die Unis von Dortmund, Bochum und Wuppertal liegen in der Nähe. "Das kann ein riesiges Pfund sein", sagt der Citymanager. Jungen Leuten, jungen Uni-Absolventen mit akademischem Abschluss könne man Perspektiven bieten. Heute fahre nicht mehr jeder fünf Tage die Woche zum Arbeitgeber. Oft seien dies nur wenige Tage pro Woche. "Wenn man diese Zielgruppe erreicht, muss man ihr vermitteln, dass das Leben in Rade eine Chance auf Ruhe und Entspannung ist", sagt Panteleit. Die angesprochenen jungen Leute würden langfristig denken. Wichtig dafür sei natürlich eine digitale Vernetzung der Innenstadt nach neuestem Stand.

(RP)
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