Radevormwald RBN will Baumschutzsatzung erhalten

Radevormwald · Kathi Hentzschel (RBN) kämpft seit über 30 Jahren für die Bergische Natur. Im Umweltausschuss möchte sie sich für die Aufrechterhaltung der Baumschutzsatzung einsetzen. Das Thema wird am Dienstag, 21. Februar, erneut diskutiert.

 Bäume können Auf Antrag gefällt werden, wenn sie zum Beispiel von Fachleuten für krank befunden werden. Auch in Rade sind zum Beispiel zahlreiche Eschen von einer Krankheit betroffen.

Bäume können Auf Antrag gefällt werden, wenn sie zum Beispiel von Fachleuten für krank befunden werden. Auch in Rade sind zum Beispiel zahlreiche Eschen von einer Krankheit betroffen.

Foto: wos

Kathi Hentzschel sitzt für den RBN Ortsverband (Rheinisch-Bergischer Naturschutzverein mit Sitz in Overath) im Umweltausschuss der Stadt und sieht der nächsten Sitzung am 21. Februar kritisch entgegen. Sie befürchtet eine erneute Abstimmung über die Abschaffung der Baumschutzsatzung.

Radevormwald: RBN will Baumschutzsatzung erhalten
Foto: Hertgen, Nico

"In der letzten Sitzung konnte die neue, mildere Satzung, die die Umweltbeauftragte Sylvia Schwanke verfasst hatte, nicht verabschiedet werden. Die alte wurde aber auch nicht abgeschafft. Das hat viele verärgert und deswegen wird dieser Tagesordnungspunkt sicherlich neu aufgerollt", sagt die Umweltschützerin.

Sie will die Tage vor der nächsten Ausschusssitzung nutzen, um in Radevormwald eine Diskussion über die Baumschutzsatzung anzuregen und noch einmal auf die Wichtigkeit des Baumschutzes hinzuweisen. "Es geht dabei nicht um die Waldparzellen, die wir relativ schnell erreichen, Beweglichkeit und Zeit vorausgesetzt. Es geht um die Bäume in der Stadt, die unsere Umgebung prägen und maßgeblich an unserem Wohlbefinden beteiligt sind", sagt Hentzschel. Dass kranke oder geschädigte Bäume gefällt werden müssen, ist ihr bewusst.

Der Naturschützerin geht es um die Verantwortung gegenüber gesunden Bäumen. "Bäume zu fällen, weil sie ,zu groß' werden oder das Laub im Herbst lästig ist, das geht nicht. Zumal man vorher abschätzen kann, welches Wachstum entsteht. Bäume sind, auch ohne esoterisches Fabulieren, Lebewesen und haben im Ökosystem vielfältige Funktionen, die wir mit Selbstverständlichkeit nutzen."

Umweltschützer verweisen darauf: Bäume binden C02, produzieren Sauerstoff, filtern Abgase und Staub aus der Luft, bremsen den Wind, regulieren die Temperatur und die Feuchtigkeit von Luft und Boden. Sie sind nicht nur wichtig für den menschlichen Lebensraum, sondern auch für den von Vögeln, Kleinsäugern, Insekten und Mikroorganismen. Der Bevölkerung mit einer milderen Baumschutzsatzung entgegenzukommen, findet die Umweltschützerin richtig. "Entscheidend ist, was wir schützen und welche Kriterien wir verändern müssen, um den Kompromiss zwischen Gemeinwohl und persönlichen Interessen zu finden", sagt sie. Der von der ehemaligen Umweltbeauftragten Sylvia Schwanke verfasste Entwurf zur Änderung der Baumschutzordnung enthielt viele Kompromisse. Dieser Entwurf war von der Politik abgelehnt worden. Der RBN habe die Zwischenzeit genutzt, um mit Bürgern über die Satzung zu sprechen. "Nicht ein Einziger war der Meinung, die Satzung sollte abgeschafft werden. Im Gegenteil, es wurden Bürgerinitiativen und Patenschaften angeführt, die andernorts zum Erhalt oder der Neupflanzung von Bäumen aktiv sind", berichtet Hentzschel.

Sie will die Mitglieder des Umweltausschusses darauf hinweisen, im Sinne der Bürger zu handeln und entscheiden. "Weder die Verwaltung noch die Mehrheit der Bewohner will die Satzung abschaffen. Es geht darum, die Diskussion in der Öffentlichkeit zu beleben, damit auch die Hardliner unter den Ratsmitgliedern einsehen, dass sie nicht ihre private Meinung, sondern den Willen ihrer Wähler zu vertreten haben", sagt sie.

(trei)
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