Radevormwald Rollerfahrer geschnappt, als er vor Polizei flüchtet

Radevormwald · Die Zahl der tödlichen Unfälle von Motorradfahrern steigt. Daher kontrollierte die Polizei mit Radar in Wellringrade.

 In Wellringrade kontrollierte die Polizei, in Grüne stoppten die Beamten die Verkehrsteilnehmer. Auf der anderen Straßenseite gab es eine vorbeugende allgemeine Verkehrskontrolle für Motorradfahrer.

In Wellringrade kontrollierte die Polizei, in Grüne stoppten die Beamten die Verkehrsteilnehmer. Auf der anderen Straßenseite gab es eine vorbeugende allgemeine Verkehrskontrolle für Motorradfahrer.

Foto: Jürgen Moll

Den schnellsten Pkw-Fahrer mit Übertretung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit stellten Polizisten am Wochenende in Rade. Er war im Bereich Wellringrade auf der B 483 mehr als 30 km/h zu schnell. Ihn erwartet neben einem Bußgeld ein Fahrverbot. Der Radarwagen stand in Wellringrade, angehalten hat die Polizei die Fahrer an der Kreuzung Grüne.

Das Hauptaugenmerk der groß angelegten Geschwindigkeitskontrollen lag jedoch auf den Zweiradfahrern. Diese waren aber wegen des schlechten Wetters nur vereinzelt unterwegs. "Bei nasser Fahrbahn kommt es auf den kurvigen Straßen wegen mangelnder Ortskenntnisse vermehrt zu Unfällen", sagte Einsatzleiter Siegmar Pfeifer.

Mit 33 getöteten Kradfahrern in NRW hat sich die Zahl bis zum 31. Mai 2015 im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt und ist mit 36 getöteten Kradfahrern bis jetzt weiterhin steigend. Allein 22 der tödlichen Unfälle sind auf eine zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen. Aus diesem Grund beteiligte sich die oberbergische Polizei an der gemeinsamen Aktion mit Behörden aus der Eifel, dem Sauerland und dem Bergischen Land.

In Oberberg ist dieser Negativ-Trend bislang noch nicht zu bemerken. "Bisher gab es 2015 keinen tödlich verlaufenen Krad-Unfall zu beklagen", sagte Polizei-Sprecher Jürgen Dzuballe. Die regelmäßigen Kontrollen tragen offenbar Früchte, denn landesweit ist zwar die Zahl der Zweirad-Unfälle geringer geworden, die Zahl der Schwerverletzten und Toten aber gestiegen.

Weit mehr als 60 Prozent aller Motorradunfälle in Oberberg passieren im Nordkreis, also in Hückeswagen, Radevormwald und Wipperfürth. Wegen der Topografie sei besonders der Oberbergische Kreis ein beliebtes Ziel von Kradfahrern, die am Wochenende die schönen Strecken nutzen, um ihrem Hobby nachzugehen. Viele Biker kommen aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet ins Oberbergische. Deshalb wird auch an der Einfallstraße B 483 regelmäßig kontrolliert. Neben dem Großteil der Motorradfahrer, die sich an die Verkehrsregeln halten, sind immer welche darunter, die zu schnell unterwegs sind und die Straßen als Rennstrecke benutzen.

Am Sonntagvormittag fuhr ein Rollerfahrer in Wellringrade mit 69 statt erlaubter 50 Stundenkilometer in die Radarmessung. Noch bevor die Beamten den Fahrer in Grüne anhalten und mit der Kelle aus dem Verkehr winken konnten, drehte er um und fuhr davon. Polizeihauptkommissar Stefan Nahrgang nahm per Motorrad die Verfolgung auf. Strafbar hat sich der Rollerfahrer mit dem Wendemanöver nicht gemacht. "Ein Gespräch ist aber viel Wert, daher lohnt sich das Hinterherfahren", sagte der Polizeibeamte. Der Rollerfahrer war, nachdem ihn der Motorradpolizist eingeholt hatte, einsichtig und bezeichnete seine Umkehraktion im Nachhinein als "unnötige Kurzschlussreaktion".

Insgesamt stellte die Polizei an sechs Kontrollstellen 208 Geschwindigkeitsverstöße fest, darunter 15 von Motorradfahrern (190 Verwarngeldern, 18 Ordnungswidrigkeitsanzeigen). Den geringen Anteil von Geschwindigkeitsverstößen durch Motorradfahrer führt Pfeifer auf das Wetter zurück.

(RP)
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