Radevormwald Saal des Bürgerhauses ist Großbaustelle

Radevormwald · Die Decken sind teilweise geöffnet und Türenöffnungen verbreitert. An einigen Stellen im Bürgerhaus wird intensiv an einem verbesserten Brandschutz gearbeitet. Im Foyer ist auch bereits der Boden für neue Spezialtüren geöffnet worden.

 Da, wo sonst Theateraufführungen oder Sitzungen des Stadtrates stattfinden, sind die Bauarbeiter an fast allen Ecken und Enden im Einsatz: Der Brandschutz muss erneuert und verbessert werden.

Da, wo sonst Theateraufführungen oder Sitzungen des Stadtrates stattfinden, sind die Bauarbeiter an fast allen Ecken und Enden im Einsatz: Der Brandschutz muss erneuert und verbessert werden.

Foto: jürgen moll

Offene Decken an verschiedenen Stellen, zwei große Hubwagen und mehrere Leitern im Bürgerhaus zeugen davon, dass der Brandschutz in dem großen städtischen Haus am Schlossmacherplatz erneuert und verbessert wird. Um bis Ende September im großen Saal fertig zu sein, haben die Handwerker dort als Erstes begonnen.

 Eine neue Brandschutztür, die in den Boden gesetzt wird, wird demnächst das Foyer des großen Saals vom Treppenhaus abschotten.

Eine neue Brandschutztür, die in den Boden gesetzt wird, wird demnächst das Foyer des großen Saals vom Treppenhaus abschotten.

Foto: Wolfgang Scholl

In die Decken im gesamten Bürgerhaus wird an vielen Stellen eine neue Brandmeldeanlage eingebaut. Die alte Anlage ist etwa 35 Jahre alt und bleibt bestehen. Sie wird erst dann außer Betrieb gesetzte, wenn die neue eingeschaltet werden kann, berichtet Ulrich Dippel, Leiter des Technischen Bauamtes. Auch die neue Meldeanlage wird verkabelt. Sensoren müssen in alle Decken eingesetzt werden, die von Mitarbeitern oder Besuchern genutzt werden. Neben dem großen Saal und den Räumen im Haupthaus gilt dies auch für die Jugendräume, den Mehrzweckraum, die Stadtbücherei und den dann früheren Bürgertreff. In ihm wird die Volkshochschule untergebracht.

"Wenn man Teile einer Decke öffnet, weiß man nie, was einen erwartet", sagt Dippel und erklärt das auch mit fehlenden oder fehlerhaften Unterlagen. "Man weiß nie, ob zum Beispiel die Rohre der Belüftungsanlage vor vielen Jahren auch so eingebaut worden sind, wie es auf dem Papier beschrieben ist."

Im großen Saal sind die beiden Türen links und rechts neben der Bühne bereits verbreitert, so dass die Treppenabgänge demnächst einfacher erreicht werden können. Gearbeitet wird zum Teil auch schon in den Wänden. Die Schwierigkeit ist im Foyer zu erkennen. "Wir müssen die Leitungen so abschotten, dass von der Decke in eine Wand keine Luft mitgenommen wird und damit auch keine Flammen überschlagen können", sagt Dippel. Im Foyer des Saales ergibt sich das Sonderproblem, dass der Hohlraum der abgehängten Decke bis zur Betondecke etwa 80 Zentimeter beträgt. In Teilen muss deshalb auch die Deckenkonstruktion erneuert werden. Dort wird zudem der Boden (mit Fußbodenheizung) geöffnet. Es werden vom ersten Aufgang Brandschutztüren eingebaut. Bisher war dieser Bereich offen.

Die Schwierigkeit, solche Arbeiten auszuschreiben, ergibt sich auch daraus, dass die Decke im Bürgerhaus teilweise verwinkelt ist und jeweils die Paneele geöffnet werden muss. Dies Brandschutzarbeiten werden jetzt genutzt, ein weiteres Kabel in der Decke zu verlegen. Dieses Kabel soll helfen, die Musikanlage von der Stelle besser steuern zu können, an der die Techniker die verschiedenen kulturellen Veranstaltungen begleiten.

Baustelle ist auch die Garderobenetage. Auf dieser Etage muss ebenfalls eine Brandschutztüre eingebaut werden. Außerdem muss es dort durch eine Wand mit neuer Türe einen Zugang zum Bürgertreff geben - mit dem Problem, dass der Fußboden im Bürgertreff höher liegt. "Wir müssen an dieser Stelle deshalb mit einem Podest arbeiten, damit der Abgang behindertengerecht wird", sagt der Leiter des Technischen Bauamtes. Der Durchbruch hilft Besuchern der Volkshochschule, später im Brandfall schneller das Haus verlassen zu können.

Da das Haus bereits einige Jahrzehnte alt ist, müssen an einigen Stellen alte Türen durch neue Brandschutztüren ersetzt werden. Um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen, wird im Eingangsbereich des Bürgerhauses im Erdgeschoss das Kassenhäuschen abgebaut. Der Aufbau eines neuen wäre für die Stadt zu teuer geworden. Die Eingangstüren sind vor einigen Jahren bereits erneuert worden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort