Radevormwald Sana investiert weiter ins Krankenhaus

Radevormwald · Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe besichtigte gestern die Klinik. Der Geschäftsführer Gunnar Schneider kündigte Investitionen an: 800 000 Euro für Medizintechnik und 4,5 Millionen Euro für eine radiologische Abteilung.

 Prominenter Besuch im Sana Krankenhaus gestern Morgen: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe mit (v. l.) Dr. Reinhold Hikl, Daniela Sappok, Christian Viebach, Dr. Dorothea Dreizehnter und Herbert Reul.

Prominenter Besuch im Sana Krankenhaus gestern Morgen: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe mit (v. l.) Dr. Reinhold Hikl, Daniela Sappok, Christian Viebach, Dr. Dorothea Dreizehnter und Herbert Reul.

Foto: jürgen moll

Überpünktlich rollte die schwarze Limousine vor den Haupteingang des Sana Krankenhauses. Hinter den Fenstern blickten neugierige Patienten auf den Trubel vor der Tür. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) besuchte gestern Morgen die Klinik gemeinsam mit dem Europa-Abgeordneten Herbert Reul. Ein Besucher der Ambulanz erkannte den bekannten Gast: "Politische Prominenz", flüsterte er vor sich hin.

Begrüßt wurde Gröhe durch Dr. Dorothea Dreizehnter, Generalbevollmächtigte für die Sana-Region NRW. Der Ärztliche Direktor Dr. Reinhold Hikl und Pflegedienstleitung Daniela Sappok führten den Minister durchs Haus und zeigten ihm verschiedene Abteilungen. Gröhe zeigte sich interessiert, stellte viele Fragen, vor allem zur Geriatrie (Altersmedizin).

"Es ist spannend, wie es kleine Häuser der Grund- und Regelversorgung schaffen, so übergreifende Abteilungen erfolgreich zu installieren", sagte er. Dreizehnter betonte, dass sich Sana seiner Verantwortung bewusst und entschlossen sei, die Altersmedizin künftig auch in Kooperation mit Pflegediensten nach dem Patientenbedarf zu gestalten: "Es geht nicht nur um die stationäre Versorgung, sondern auch darum, ob wir in der Lage sind, die Betroffenen wieder in die häusliche Umgebung zu entlassen."

Den Trägerwechsel 2012 bezeichnete Sana-Geschäftsführer Gunnar Schneider als "spannenden Prozess", der erfolgreich verlaufen sei. Die Integration sei durch das enorme Engagement der Mitarbeiter gelungen. Sana habe es geschafft, 2013 kein Defizit mehr zu machen und habe sich wirtschaftlich gut entwickelt. Er sprach von sechsprozentigen Wachstumsraten bei den Patientenzahlen und kündigte für 2014 weitere Investitionen an: 800 000 Euro werden für Medizintechnik ausgegeben.

Hierzu zählen elektrisch verstellbare Betten für die Geriatrie und die in den Osterferien erfolgte Sanierung der OP-Säle mit neuen Tischen, Patienten-Schleuse und Decken-Ampeln. Außerdem soll die radiologische Abteilung umgestaltet und für 4,5 Millionen Euro an anderer Stelle im Haus untergebracht werden. "Wir bekommen ein MRT für Rade und werden mit einem Schwerpunktversorger für Radiologie und Nuklearmedizin kooperieren", sagte Schneider. So könnten radiologische Leistungen auch ambulant erbracht werden.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Biesenbach zeigte sich dennoch weiter skeptisch, ob der Trägerwechsel reibungslos funktioniert. "Sana muss sich in Rade weiter Vertrauen schaffen", sagte er. Er habe Angst, dass die Geriatrie als einzige Abteilung übrig bleibt. Ziel müsse es sein, die gesamte Versorgung im Kreis sicherzustellen.

Dreizehnter stimmte ihm zu und betonte, dass Sana Strukturen für eine beste Versorgung schaffen wolle. Die Geriatrie dürfe nicht stigmatisiert werden, sondern müsse der Alters- und der Bevölkerungsstruktur gerecht werden. Sana-Geschäftsführer Dr. Bernhard Schwilk gab zu bedenken, dass der Erhalt der Chirurgie nur klappen kann, wenn sich ein kleines Haus spezialisiert - wie in Rade im Bereich Orthopädie/Endoprothetik.

Gröhe kündigte für Mai ein Gutachten an, dass Aussagen darüber treffen soll, wie oft bestimmte Eingriffe in Deutschland getätigt werden. "Spezialisierung ist wichtig, aber auch auf die Menge kommt es an", sagte der Minister. Dreizehnter versicherte, "dass wir die Zukunft des Hauses in Rade gestalten wollen und unsere Versprechen halten".

(RP)
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