Radevormwald Schüler bitten Autofahrer um Rücksicht

Radevormwald · Gestern war Einschulung. Der Schulweg ist nicht nur, aber vor allem für die i-Dötze mit Gefahren verbunden. Bei einer Aktion zum Schulbeginn appellierten Polizei und Viertklässler an die Autofahrer, besonders umsichtig zu fahren.

 "Bitte fahrt langsamer und vorsichtig": Emily (l.) und Chiara sowie die übrigen Schüler der Klasse 4a der Grundschule Wiehagen appellierten gestern unter Anleitung von Polizeihauptkommissar Hans Peter Schneider an die Autofahrer wie Diana Gruner, vor allem jetzt zum Schulstart besonders aufmerksam zu sein.

"Bitte fahrt langsamer und vorsichtig": Emily (l.) und Chiara sowie die übrigen Schüler der Klasse 4a der Grundschule Wiehagen appellierten gestern unter Anleitung von Polizeihauptkommissar Hans Peter Schneider an die Autofahrer wie Diana Gruner, vor allem jetzt zum Schulstart besonders aufmerksam zu sein.

Foto: Michael Schütz

Der Schrecken steht einem Ehepaar ins Gesicht geschrieben. Soeben hat es Bezirkspolizist Andreas Roth in Hückeswagen aus dem Verkehr gewunken. Als sein Kollege, Polizeihauptkommissar Hans Peter Schneider, auf das Auto der Frau zugeht, wird sie unsicher. "Ich habe erst einen Schreck bekommen", sagt Ingrid Windgaß später. "Ich war doch gar nicht zu schnell."

Der Polizist von der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizeibehörde hatte sie beruhigt und auf zwei Viertklässler der Grundschule Wiehagen verwiesen, die wie ihre Klassenkameraden an diesem Morgen für etwa 45 Minuten die Autofahrer darum bitten, jetzt zum Start des neuen Schuljahres besonders aufmerksam zu sein.

Die Polizei-Aktion zum Schutz von Schulkindern im Straßenverkehr im oberbergischen Norden (mit Wipperfürth und Radevormwald) gibt es seit Jahren pünktlich zum Schuljahresbeginn. Mit Kontrollen auch in Rade ist besonders auch in den nächsten Tagen zu rechnen. Schneider und sein Kollege Uwe Petsching werden von der Klasse 4a der Grundschule Wiehagen unterstützt. Abwechselnd in Zweierteams sprechen die Schüler mit den Autofahrern, nicht ohne ihnen eine gute Fahrt zu wünschen und einen kleinen Erinnerungszettel mit dem Hinweis "Pass auf mich auf!!!" in die Hand zu drücken. Zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde waren die Viertklässler für eine halbe Stunde von den Verkehrserziehern der Polizei auf ihre wichtige Aufgabe vorbereitet worden. In Rollenspielern lernten die Kinder, was sie sagen und wie sie auf die Autofahrer zugehen sollten. Dann ging's, alle in eine gelbe Warnweste gekleidet auf die Straße. Auch Diana Gruner ist aufgehalten worden, auch sie hat sich erst einmal gefragt, "ob ich vielleicht zu schnell gefahren bin". Doch nach den Erklärungen der beiden Grundschüler an ihrer Autotür ist sie erleichtert und sagt: "Ich finde diese Aktion gut. Das sollte man regelmäßig machen."

Wie sie sind alle Autofahrer, die die Bitten der Kinder überbracht bekamen, "sehr dankbar", sagt Uwe Petsching. Eine Frau habe sogar nicht gewusst, dass die Schule wieder begonnen hat, da sie selbst keine Kinder habe. Und wenn doch jemand gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt - etwa, weil er nicht angeschnallt ist -, gibt es an diesem Morgen ausnahmsweise einmal kein Knöllchen von der Polizei. Vielmehr erhalten die ertappten Sünder einen "freundlichen Hinweis", wie Petsching sagt - einen Smiley mit nach unten gezogenen Mundwinkeln.

Ole und Alexander sind gerne Hilfspolizisten. "Jetzt kommen doch die neuen Erstklässler", sagt Ole (9). "Die Autofahrer sollen halt aufpassen, weil die neuen Kinder noch nix wissen." Sein gleichaltriger Klassenkamerad: "Wir machen das, damit den i-Dötzchen nichts passiert." Das hofft auch Ingrid Windgaß. Sie könne täglich beobachten, wie schnell die Autofahrer vor allem zum Schulbeginn sind: "Da hält sich kaum einer an Tempo 30", sagt sie. Viele seien auf den letzten Moment unterwegs. Selbst die Eltern.

(RP)
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