Radevormwald Seit zehn Jahren SSC an der Jahnstraße

Radevormwald · Vor zehn Jahren übernahm Investor Jörg Benjamins die Landessportschule an der Jahnstraße. Sie heißt jetzt Sport- und Seminar-Center (SSC). Bis 2020 läuft die Kooperation mit dem LSB. Die Zimmer sind zum zweiten Mal erneuert worden.

 Der Haupteingang liegt weiter an der Jahnstraße, der Schriftzug LandesSportBund ist aber durch einen moderneren mit dem Hinweis Sport- und Seminar-Center ersetzt worden.

Der Haupteingang liegt weiter an der Jahnstraße, der Schriftzug LandesSportBund ist aber durch einen moderneren mit dem Hinweis Sport- und Seminar-Center ersetzt worden.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Das SSC an der Jahnstraße gehört neben Jugendherberge, Jugendbildungsstätte der Evangelischen Gesellschaft, der Targo-Akademie und der Akademie der Barmer GEK zu den fünf großen Übernachtungshäusern in Radevormwald. Derzeit verfügt das Haus an der Jahnstraße neben dem Stadion am Kollenberg über 104 Betten in 49 Doppel- und vier Einzelzimmern.

Vor zehn Jahren gab der LandesSportBund (LSB) als Teil einer großen Umstrukturierung sein Haus in Radevormwald auf. Jörg Benjamins übernahm die alte Sportschule als Investor und entwickelte das Sport- und Seminar-Center, das seit 2008 von Steffen Gatzer geleitet wird. Bei der Übernahme legten LSB und Benjamins fest, dass die Wochenendbelegung bis 2020 durch den LSB organisiert wird. "Das ist weiter so, der Vertrag hat Gültigkeit", sagt Steffen Gatzer. Es gibt aber die Absprache, dass das SSC Zimmerkontingente an den Wochenenden übernehmen kann, wenn der LSB freie Kapazitäten hat und nicht alle Zimmer durch Seminare oder Übungsleiter-Lehrgänge besetzt sind. "Diese Absprache hat sich bewährt", sagt Steffen Gatzer.

 Steffen Gatzer führt das Sport- und Seminar-Center seit 2008.

Steffen Gatzer führt das Sport- und Seminar-Center seit 2008.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Nach der Übernahme waren die Zimmer erstmalig überarbeitet und auf einen aktuell vermietbaren Zustand modernisiert worden. "Jetzt sind wir ein zweites Mal tätig geworden und haben Flachbildschirme eingebaut, die Bäder modernisiert, eine etwas dezentere Optik gewählt und Internetzugang ermöglicht", sagt Gatzer.

Für die Belegung setzt das SSC-Team auch auf Kooperation. Während des Umbaus der Akademie der Targo-Bank an der Telegrafenstraße wurden von dort Kontingente übernommen. Weitere Mieter sind Unternehmen wie Currenta (Bayer), Henkel (Werksfeuerwehr), RWE, Edelstahlwerke aus dem Ruhrgebiet oder auch Gira aus Rade, das Zimmer für Multiplikatoren-Tagungen bucht. "Hinzukommen Sportevents zum Beispiel von Soccatours aus Rosenheim", sagt Steffen Gatzer, "nach dem erfolgreichen Start um Ostern mit einem Trainingslager für Mountainbike-Fahrer soll auch die Verbindung zu Sven Schreiber und hammervents erweitert werden." Weiteres Standbein sind Sportgruppen, die auf die Sportanlagen und die Küche und Verpflegung mit Bar im eigenen Haus setzen wollen. "Die große Turnhalle, die von uns sehr gepflegt wird, ist unser Plus. Das gilt auch für den Hochseilgarten im Wald am Kollenberg", sagt der SSC-Manager.

Beliebt sei das Haus auch bei der Lehrerfortbildung. Das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung für Referendare und Lehrer informiert über neue Sportaktivitäten, weil sich einige Lehrer nachweisbar regelmäßig fortbilden müssen. Schnelle Wege gibt es zum "life-ness". Dort können einzelne Bahnen stundenweise gebucht werden.

Ins Auge gefasst hat das Haus bereits die Zeit nach 2020, wenn die LSB-Nutzung per Vertrag neu geregelt werden müsste. "Wir leben von der Mund-zu-Mund-Propaganda", sagt Gatzer. Er hat Karnevalsvereine aus Köln schon zu Gast gehabt. Bergisch Gladbacher Tänzer, die Luftflotte aus Köln und die Stadtgarde Colonia haben ihre Tänzer in Rade fit für die Session gemacht, "und sie wollen wiederkommen", sagt er. Das könnte ein Markt werden. Das Plus sieht er in der einstündigen Fahrzeit von Köln, Düsseldorf und aus dem Ruhrgebiet.

Wenig gebucht wird das Haus dagegen von Touristen, die ins Bergische Land kommen. Die E-Bike-Kooperation mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft sei ausgelaufen, weil sie nur äußerst wenige Kunden gebracht habe. Auch über die Aktivitäten der Naturarena sei bisher wenig Resonanz gekommen. "Der regionale Tourismus ist bei uns noch nicht angekommen", sagt der SSC-Manager.

(RP)
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