Blickpunkt Schule Kgs Lindenbaum Sekundarschule bekommt Überhangklasse

29 Realschüler schaffen die Erprobungsstufe nicht - und 17 Schüler haben keine Empfehlung fürs Theodor-Heuss-Gymnasium.

Blickpunkt Schule Kgs Lindenbaum: Sekundarschule bekommt Überhangklasse
Foto: Moll Jürgen

Überraschte und fassungslose Blicke im Schulausschuss, aber trotzdem eine einstimmige Empfehlung: Den Mitgliedern lag ein Nachtrag zur Sitzung vor, weil der Rat schon am Dienstag die Schulverwaltung beauftragen soll, bei der Bezirksregierung Köln für die Sekundarschule für das Schuljahr 2016/2017 eine zweite Überhangklasse (Fünfzügigkeit) und für den Jahrgang 2017/2018 eine Überhangklasse zu der genehmigten Dreizügigkeit (dann Vierzügigkeit) zu beantragen.

Aufgrund der Anmeldezahlen hatte die Bezirksregierung eine vierte Eingangsklasse genehmigt. Aktuell besuchen 102 Kinder die Sekundarschule. Doch die Zahl wird sich erhöhen, "denn 29 Realschüler werden die Erprobungsstufe nicht schaffen - eine große und erschreckende Zahl", sagte Schulamtsleiter Jürgen Funke. Sofort habe die Stadt Kontakt zur Bezirksregierung aufgenommen, um die Kinder bestmöglich zu fördern, damit sie vielleicht doch das Klassenziel erreichen. Dennoch geht er davon aus, dass etwa 15 in den künftigen sechsten Jahrgang der Sekundarschule wechseln. "Die wollen wir nicht in die bestehenden vier Klassen pressen, sondern einen fünften Zug bilden", sagte Funke. Zumal auch Schüler des Gymnasiums vom fünften Schuljahr ins sechste Schuljahr der Sekundarschule wechseln werden und es zudem weitere Zuzüge geben wird.

Überraschung auch bei den Anmeldezahlen: 72 an der Sekundarschule und 83 am Gymnasium. "Dabei hatten 17 Schüler keine gymnasiale Empfehlung", sagte Funke. Deshalb die Idee: vier Züge in der neuen fünften Klasse und fünf Züge in der neuen sechsten Klasse der Sekundarschule. "Wir gehen davon aus, dass zehn Schüler des THG nach der Klasse fünf zur Sekundarschule wechseln", sagte Funke. Bliebe es bei der genehmigten Dreizügigkeit, könnten vielleicht nicht alle Rückläufer und auch nicht alle Neuzuzüge aufgenommen werden. Deshalb scheine es sinnvoll, eine Überhangklasse fürs Schuljahr 2017/2018 zu bilden, sagte Funke. Der Ausschussvorsitzende Thomas Lorenz kommentierte das Verhalten einiger Eltern: "Das ist ein Verhalten, auf das wir keinen Einfluss haben, die Kinder sitzen dann eben in den falschen Klassen und Schulen." Klar ist, dass die Raumsituation in der Sekundarschule kein Problem machen wird. "Ein Wanddurchbruch ist notwendig, außerdem werden Räume im Dachgeschoss umgebaut", sagte Funke nach Rücksprache mit der Gebäudewirtschaft und Rektorin Sandra Pahl. "Das ist zwar alles nicht schön, aber wir nehmen lieber auf, als abzulehnen", sagte sie. Die Realschüler hätten keine andere Wahl gehabt, weil die Hauptschule schon weg war. "Es blieb nur die Realschule oder eine Schule in einer Nachbarstadt", sagte sie.

Bürgermeister Johannes Mans betonte, dass die Stadt bei der Bezirksregierung auf viel Wohlwollen gestoßen sei und die enge Abstimmung erfolgversprechend sei.

(RP)
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