Radevormwald Senioren helfen Firmen auf die Sprünge

Radevormwald · Die Wirtschaftssenioren unterstützen Unternehmen in der Region, Abläufe zu optimieren und sich für die Zukunft besser aufzustellen. Der Beratungsbedarf ist weiterhin groß. Das Problem: Viele Firmen stellen keine konkreten Ziele auf.

 Diese Experten der Wirtschaftssenioren beraten Unternehmen in der Region (v.l.): Uli Nitschke, Josef Billen, Ulrich Appel, Otto Fell, Paul Mutz, Herbert Hering, Walter Haag, Werner Bitter, Walter Engels und Wolfgang Schuster.

Diese Experten der Wirtschaftssenioren beraten Unternehmen in der Region (v.l.): Uli Nitschke, Josef Billen, Ulrich Appel, Otto Fell, Paul Mutz, Herbert Hering, Walter Haag, Werner Bitter, Walter Engels und Wolfgang Schuster.

Foto: Mutz

Für die Berater der Interessengemeinschaft "Senioren beraten die Wirtschaft" neigt sich ein interessantes und erfolgreiches Jahr dem Ende zu. "Die gute konjunkturelle Lage spiegelt die Qualität der Anfragen wider. Während uns vor ein paar Jahren noch mehrheitlich typische Problemfälle, sprich Anfragen zur Hilfe in letzter Minute, erreichten, sind es mittlerweile interessante Aufgaben, die sich vorausschauend mit der Unternehmensentwicklung befassen", teilt der Wermelskirchener Paul Mutz, ehemaliger Geschäftsführer der Firma Tente-Rollen, für die Wirtschaftssenioren mit.

Vielfach werden die Experten zu geschäftsbegleitenden Themen befragt, Unternehmensanalysen werden in Auftrag gegeben, Schwachstellen entdeckt und Verbesserungspotenzial aufgezeigt. Mutz: "Nicht selten wünschen die Auftraggeber eine kritische Betrachtung der Organisation und Produktionsprozesse."

Knackpunkt sei in vielen Unternehmen die Themen Vertriebsorganisation, Kundengewinnung und Kundenstruktur. Bedauerlicherweise werde dieser Bereich in wirtschaftlich guten Zeiten gerne vernachlässigt - nach dem Motto: "Es läuft ja alles. Wir haben doch genügend Aufträge." Gerade in dieser Situation sollte sich, so betont Mutz, der verantwortungsvolle Unternehmer aber der erwarteten Entwicklung der nächsten fünf Jahre widmen. "Viele Firmen betreiben ihr Geschäft ohne konkrete Unternehmensziele. Das ist eine erschreckende Erkenntnis aus unserer Beratungstätigkeit. Diese Defizite finden wir bei kleinen Einzelunternehmen und auch bei mittelständischen Metall- und Kunsstoffverarbeitern."

Umso erfreulicher sei es, wenn die Wirtschaftssenioren auf Unternehmer treffen, die ihre Nachfolgeregelung bereits bei der Firmengründung festgelegt haben. "Die nachwachsende Generation frühzeitig in die Zukunftsentwicklung des Unternehmens einzubeziehen, zeigt unternehmerische Weitsicht und Verantwortung", meint Mutz. Der richtige Weg sei, gemeinsam mit den potenziellen Nachfolgern rechtzeitig über Investitionen in die Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen zu entscheiden. "Leider erleben wir das in der Praxis zu selten", gibt Mutz zu.

Rechtzeitig die Entwicklung zu planen und Ziele anzupeilen, sei nicht nur aus Sicht des Mandanten der richtige Schritt, es mache auch den Wirtschaftsenioren Spaß. Denn: Zeit und Situation erlauben es, vielseitige Beratungsfelder abzudecken, Stärken-/Schwächen-Analysen zu erarbeiten und Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. Mutz: "Und parallel dazu entlasten wir die Geschäftsführer, die im Tagesgeschäft nur wenig Freiraum finden, sich mit Untersuchungen und Plänen zu beschäftigen."

(ser)
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