Radevormwald Sommerfreuden - Geschichten, die die Heimat schreibt

Radevormwald · "Bergische Sommerfreuden" heißt der Titel des Fotos, das den Einband der 88. Ausgabe des Rheinisch-Bergischen Kalenders ziert. Kleine Figürchen genießen hier den Wasserfall, der aus Dröppelminas auf sie herunterfällt. "Das Thema Veränderung ist für den Kalender eine Konstante, die die fast 100-jährige Geschichte begleitet und ohne die es nicht möglich wäre, dieses Produkt bis heute beizubehalten", erklärt Verleger Hans-Martin Heider. "Das ist einer der Gründe, warum wir uns nach vielen schönen Landschaftsbildern in den letzten Jahren dieses Mal für ein ganz anderes Motiv entschieden haben."

 Das "Dellmann's Bräu" wird in Wermelskirchen hergestellt.

Das "Dellmann's Bräu" wird in Wermelskirchen hergestellt.

Foto: jümo

Seit Ende September ist die Ausgabe mit dem ungewöhnlichen Titelbild im Buchhandel.

"Ich gehöre zu den Fans, die den Rheinisch-Bergischen Kalender seit vielen Jahren sammeln", outet sich der stellvertretende Landrat Uli Heimann. Obwohl er viel im Bergischen unterwegs ist und sich gut auskennt, bieten die Geschichten auch für ihn jedes Mal Überraschungen. "Viele Erzählungen berühren mich ganz persönlich, wie beispielsweise der Bericht über das heutige Café Kroppenberg, von dem wir schon als Kinder unser Brot und unseren Kuchen gekauft haben", blickt er zurück.

Aber auch Naturinteressierte, Tischtennisfans oder Genießer von selbst gebrautem Bier finden in der neuen Ausgabe interessante Beiträge. Der Bericht über die drei Wermelskirchener Feuerwehrmänner, die die kleine Brauerei "Dellmann's Bräu" gegründet haben, ist der einzige Beitrag aus der Nordkreisstadt. Aufgeschrieben von Gerd Palmersheim, selbst bekennender Genießer und inzwischen auch begeisterter Dellmann-Bräu-Biertrinker.

Das Team, das aus 35 Autoren besteht, hat sich insgesamt verjüngt. "Ich würde mich freuen, wenn die Beiträge dadurch auch für eine jüngere Zielgruppe interessant werden", so Heider. Karin Grunewald, die zum dritten Mal die Redaktionsleitung übernommen hat, ist begeistert, welche tollen Ideen ihre Autoren haben. "Ich sehe meine Aufgabe darin, die große Vielfalt zu einem passenden Puzzle zusammenzusetzen. Damit wird der Rheinisch-Bergische Kalender zu einem Spiegel, der zeigt, wie bunt und vielfältig das Bergische Land ist."

Neben den Veränderungen, wie den kürzeren Texten, vielen farbigen Illustrationen und den zum Teil neuen Autoren, hat der Kalender aber auch Traditionen bewahrt. Die bekannten Kategorien sind geblieben und gruppieren die Texte übersichtlich.

Im Kapitel Historisches blicken fünf Beiträge auf frühere Zeiten des Bergischen Landes zurück. Gemeinsam habe man immer wieder überlegt, ob die Begriffe Jahrbuch und Kalender noch zeitgemäß seien, erzählen Grunewald und Heider, aber beide seien so tief verwurzelt, dass sie sich nicht wegdenken ließen. So bleibt der Rheinisch-Bergische Kalender weiterhin ein Werk zum Schmökern.

Rheinisch-Bergischer Kalender 2017 Heider-Verlag, Bergisch Gladbach Gebunden, 288 Seiten, 15,60 Euro ISBN: 978-3-87314-503-0

(tei.-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort