Radevormwald Spätstarter schwimmen zum Sieg

Radevormwald · Janis und Joshua Adamek haben spät angefangen, als Wettkampfschwimmer zu trainieren. Die Grundlagen haben sich die Zwillinge beim TSV Radevormwald erarbeitet. Mittlerweile nehmen sie erfolgreich an Meisterschaften teil.

 Janis (links) und Joshua Adamek in ihrem Element: Die Zwillinge haben die Grundlagen für ihre Wettkampfkarrieren beim TSV gelegt.

Janis (links) und Joshua Adamek in ihrem Element: Die Zwillinge haben die Grundlagen für ihre Wettkampfkarrieren beim TSV gelegt.

Foto: Jürgen Moll

Die Grundlagen ihres Könnens haben Janis und Joshua Adamek bei der DLRG gelernt. Als Ehrenamtler haben sie sich am Anfang ihrer Jugend für den Verein eingesetzt, das Schwimmen und insbesondere das Rettungsschwimmen erlernt. In den TSV sind die eineiigen Zwillinge erst im Alter von 14 Jahren eingetreten, als sie sich weiterentwickeln wollten. Ursprünglich kommen die Brüder aus der Leichtathletik. "Durch ihren Sport haben sie natürlich viele wichtige Voraussetzungen mitgebracht, um im Schwimmen erfolgreich zu werden. Sie hatten eine sehr gute Ausdauer, starke Muskeln und eine hohe Flexibilität", sagt Christiane Frankenbach. Die Leiterin der TSV-Schwimmabteilung hat die Brüder direkt auf ihre ersten Wettkämpfe vorbereitet, nachdem sie ihr Potenzial erkannt hat.

Janis Adamek erinnert sich noch gut daran, wie er seinen ersten Wettkampf erlebt hat. Davor feilten er und sein Bruder über Monate an der Technik und erlernten manche Schwimmarten komplett neu. "Wir haben die Brusttechnik komplett neu angelegt und daran gearbeitet, den eigenen Rhythmus zu finden. Das war eine große Herausforderung."

Während Janis Adamek in 200 Meter Brust seine Disziplin gefunden hat, schwimmt sein Bruder gerne Delfin. Das Schmetterlingsschwimmen ist technisch hoch anspruchsvoll. "Diese Disziplin habe ich erlernt, nachdem wir unser Schwimmen von Grund auf erneuert haben. Beim Schwimmen ist die Automatisierung der Prozesse besonders wichtig, um schnell zu werden", erklärt Janis Adamek.

Nach ihrem Abitur, das sie in Remscheid gemacht haben, sind die Zwillinge nach Dortmund gezogen, um dort Elektrotechnik zu studieren. Dort schwimmen sie nicht nur für die Mannschaft ihrer Universität, sondern starten offiziell für den TuS Westfalia Hombruch. Jeden Samstag kehren sie allerdings auf ihre Kurzstrecke im "life-ness" zurück und trainieren mit dem TSV. "Hier liegen unsere Wurzeln, deswegen kommen wir immer gerne zum Training zurück", sagt Janis Adamek. Der 19-Jährige gibt zu, dass das Leben zwischen Universität, Schwimmtraining und Wettkämpfen nicht immer leicht ist. "Wir trainieren fast täglich. Das ist besonders in den Klausurphasen hart. Aber weil uns Schwimmen Spaß macht, ist die Doppelbelastung in Ordnung."

Die jüngsten Erfolge der Schwimmer sind noch nicht so lange her. Janis Adamek hat am 17. November an den NRW-Meisterschaften teilgenommen und schwamm im Vorlauf knapp an seiner Bestzeit vorbei. Für das Finale konnte er sich aber trotzdem qualifizieren. "Im offenen Finale bin ich dann über 200 Meter Brust Sechster geworden", sagt er stolz. Sein Bruder wurde vor einer Woche über 200 Metern Schmetterling Zweiter der Bezirksmeisterschaft. Ein großer Meilenstein in seiner Karriere als Schwimmer.

Über den Bezirks- und NRW-Meisterschaften stehen nur noch die Deutschen Meisterschaften in Berlin, an denen in diesem Jahr Nils Friese teilgenommen hat. Er wurde ebenfalls von dem TSV Radevormwald auf seine Schwimmkarriere vorbereitet. Mittlerweile studiert er Sport in Köln. Christiane Frankenbach ist stolz auf die Schwimmer, die es aus dem TSV in die große Wettkampfwelt Deutschlands geschafft haben und sich gegen die Konkurrenz vieler Vereine durchsetzen. "Auch wenn man in einem kleinen Verein anfängt, kann man erfolgreich werden. Dafür sind die drei das beste Beispiel", sagt die Trainerin stolz.

(trei)
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