Radevormwald Sportler aus elf Nationen zu Gast in Rade

Radevormwald · Bürgermeister Dr. Josef Korsten eröffnete auf dem Markt die Tchoukball-Europameisterschaften, die bis zum Samstag in den Sporthallen ausgetragen werden. 250 Sportler und Funktionäre spielen gegeneinander und tauschen sich aus.

 Tchoukballer aus elf Ländern trafen sich mit ihren Fahnen vor der Treppe auf dem Marktplatz zur offiziellen Eröffnung der Europameisterschaften. Die deutsche Mannschaft hielt sich als Gastgeber im Hintergrund.

Tchoukballer aus elf Ländern trafen sich mit ihren Fahnen vor der Treppe auf dem Marktplatz zur offiziellen Eröffnung der Europameisterschaften. Die deutsche Mannschaft hielt sich als Gastgeber im Hintergrund.

Foto: Nico Hertgen

Ein eindrucksvolles Bild bot sich den Besuchern des Marktplatzes am Dienstagabend. Angeführt vom Fanfarencorps der Landsknechte Halver zogen 250 Sportler aus elf Ländern rund um den Platz und nahmen vor der Kirche Aufstellung.

Anlass für die Aktion ist die fünfte Europameisterschaft im Tchoukball, die bis Samstag in Rade ausgetragen wird. Bürgermeister Dr. Josef Korsten freute sich in seiner Begrüßungsrede über dieses Großereignis: "Es ist schon etwas Besonderes für Radevormwald. Zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt stehen hier Menschen aus elf Nationen gleichzeitig auf dem Marktplatz." Er dankte nicht nur allen Beteiligten, die es möglich gemacht hatten, die Europameisterschaft nach Rade zu holen, sondern forderte die Sportler auch auf, neben den sportlichen Aufgaben, die sie zu bewältigen haben, auch am Leben der Stadt teilzunehmen: "Schauen Sie sich in der Stadt um, besuchen Sie unsere Lokalitäten und geben Sie uns einen Touch von Internationalität."

Korsten kündigte an, sich einige der Spiele anzusehen, denn er gab zu, dass er noch nie ein Tchoukballmatch besucht hat. Das ist bei seinem Halveraner Kollegen Dr. Bernd Eicker, dem er das Mikrofon im Anschluss übergab, ein wenig anders. Der Halveraner Verein TuS Oeckinghausen bietet diese Randsportart schon seit einigen Jahren an. Seine Mitglieder sowie Mitglieder des Stadtsportverbandes Halver zeichnen für die Ausrichtung der Europameisterschaft verantwortlich, die in Halver nicht organisiert werden kann, weil es dort nicht genügend Übernachtungsmöglichkeiten für so viele Gäste gibt. Bernd Eicker gratulierte zur Organisation des Groß-Events und "dem tollen Bild", das sich auf dem Marktplatz bot.

Auch der Pressesprecher des Deutschen Tchoukball-Verbandes, Joachim Fromm, begrüßte die Aktiven. Um die große Anzahl der teilnehmenden Länder deutlich zu machen, rief er jede einzelne Nation auf, die Mannschaften übertrafen sich nach der Nennung ihres Landes mit Jubel und schwangen ihre Länderfahnen. "Heute ist ein wichtiges Datum in der Geschichte des Tchoukball", sagte Fromm. "70 Spiele warten in den nächsten Tagen auf die Sportler. Ich wünsche euch allen viel Spaß."

Viele Besucher der Spiele und Sportfreunde, die sich die kontaktlose Sportart einmal ansehen wollen, wünschen sich auch Chiara Volonté, die Vize-Präsidentin des internationalen Tchoukballverbandes und Chou Hung-Shih, der Präsident des Asiatisch-Pazifischen Tchoukball-Verbandes. Beide sind nach Rade gekommen, um miteinander Ideen zu entwickeln, wie sie den schnellen Ballsport weiter verbreiten und die internationale Zusammenarbeit weiter fördern können.

Thomas Langescheid, der Vorsitzende des TuS Oeckinghausen und des Deutschen Tchouckballverbandes und Claudia Wrede, Breitensportbeauftrage des Stadtsportverbandes Halver, haben die Veranstaltung seit mehr als zwei Jahren mit ihrem Team geplant. "Eigentlich entstand die Idee für eine Europameisterschaft in Deutschland schon 2008, als wir zum ersten Mal in Tschechien teilnahmen. Damals waren wir noch Anfänger in dieser Sportart, aber die Schweizer haben uns motiviert, und wir haben die Herausforderung angenommen."

Nach einem Gläschen Sekt für alle Beteiligten zeigte sich das Bergische Land von seiner Wetterseite: Ein Platzregen ließ die Sportler in alle Richtungen des Marktplatzes Schutz suchen.

(RP)
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