Radevormwald Stadt kann Mitarbeiter einstellen

Radevormwald · 223 Flüchtlinge waren am Dienstag in Radevormwald gemeldet. Das berichtete Jochen Knorz, Fachbereichsleiter Soziales und Ordnung, dem Stadtrat auf Anfrage der CDU.

Etwa 15 bis 20 Personen sind der Stadt in dieser Woche noch angekündigt. Die Zuweisung kann täglich erfolgen. Dabei sind die beiden Unterkünfte Neustraße und Am Gaswerk inzwischen komplett belegt. Von einer für die Stadt schwierigen Situation berichtete Knorz, weil von der Aufnahmestelle ohne Vorankündigung zum Beispiel eine mehrköpfige Familie mit einem Rollstuhlfahrer zugewiesen ist. "Wir müssen uns jeweils neu orientieren, weil Einzelpersonen anders untergebracht werden müssen als Familien", sagte Knorz.

Es gebe inzwischen bei der Suche nach Unterkünften und Wohnungen bereits Überlegungen in alle Richtungen. Dazu gehöre auch die Unterbringung in nicht genutzten Gewerbe- und Industriebauten. Die Stadt will dadurch verhindern, dass Turnhallen in Beschlag genommen werden müssen. Bürgermeister Dr. Josef Korsten erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung dazu, dass die Stadt bei der Wohnungssuche nicht auf öffentlich geförderte Sozialwohnungen zurückgreifen darf, weil diese als Wohnungen für Asylsuchende nicht eingesetzt werden dürfen. Korsten forderte - zumindest für eine Übergangszeit - eine Lockerung der Gesetze. Das entscheide aber Angela Merkel in Berlin.

Gegen die Stimmen von Pro Deutschland (früher Pro NRW) entschied der Stadtrat, fünf Stellen für die Bearbeitung und Betreuung von Flüchtlingen einzurichten. "Wir müssen auf der Ebene der Sozialarbeit und auf der Ebene der Verwaltung helfen", hatte Korsten vor der Entscheidung an die Ratsmitglieder appelliert. Gegen Pro Deutschland und die AL-Fraktion entschied der Rat auch, in Zukunft pro 80 Asylsuchenden je einen Verwaltungs- und Sozialarbeiter einzustellen. "Das ist kein Automatismus. Selbstverständlich werden alle weiteren Stellen nur dann eingerichtet, wenn die jeweilige Flüchtlingszahl erreicht ist", sagte Korsten und kündigte auch an, "jede neue Stelle in den Stellenplan aufzunehmen und vom Stadtrat genehmigen zu lassen". Einer der neuen Sozialarbeiter wird auch die Aufgabe erhalten, die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer zu koordinieren, wie es zuletzt angemahnt worden war. "Das gehört natürlich in Zukunft zu den Aufgaben", sagte der scheidende Bürgermeister. Er rechnet damit, dass bis zum Jahresende 320 Flüchtlinge in Rade wohnen werden.

(wos)
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