Radevormwald Stadt spricht mit Kindergarten-Trägern

Radevormwald · Die Mitarbeiter im Fachbereich Jugend und Bildung suchen nach Lösungen, um die Zahl der Kindergartenplätze zu erhöhen. In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 2. Juni soll die Entscheidung über den Träger fallen.

 Die Kinder des evangelischen Kindergartens "Himmelswiese" sind gut versorgt und konnten an zahlreichen Experimenten bei einem Kinderprojekt teilnehmen. Jetzt werden Träger für weitere Plätze gesucht.

Die Kinder des evangelischen Kindergartens "Himmelswiese" sind gut versorgt und konnten an zahlreichen Experimenten bei einem Kinderprojekt teilnehmen. Jetzt werden Träger für weitere Plätze gesucht.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

In der Stadt steigt die Zahl der Kleinkinder, aber auch die der Eltern, die Betreuung für ihre Kleinen wünschen. Das zwingt die Stadt, tätig zu werden und weitere Kindertagesplätze anzubieten. Aktuell arbeitet der Fachbereich Jugend und Bildung an zwei Projekten, an der Einrichtung einer Waldkindergartengruppe und an der Gründung eines neuen oder an der Erweiterung eines bestehenden Kinderhauses. Ende Februar hatte die Stadtverwaltung angekündigt, Anträge an den Landschaftsverband Rheinland zur Finanzierung zu stellen.

Zum Thema Waldkindergarten sagt Sozialdezernentin Ute Butz, dass man derzeit für die möglichen Standorte der Wald-Kindergartengruppe als Ergänzung zur städtischen Einrichtung "Sprungbrett" in Bergerhof das Leistungsverzeichnis erarbeite und die Träger öffentlicher Belange einbinde. Die neue Gruppe mit 20 Kindern soll ihren Platz in einem Bauwagen möglichst waldnah erhalten. 124 000 Euro sollen im städtischen Haushalt für dieses Jahr freigeschlagen werden. Die Zahl der Kinder von drei bis sechs ist besonders durch Zuzüge von 520 auf 552 gestiegen. Noch 2010 hatte die Stadt zum Beispiel in Bergerhof eine Gruppe aufgeben müssen. Ute Butz erklärte damals, dass es der Stadt aus finanziellen Gründen nicht möglich sei, Vorratsplätze vorzuhalten. Auch die Zusatzplätze zu einzelnen Gruppen seien ausgereizt.

Aktuell hat die Stadt zwei Plätze für die Waldgruppe in Aussicht, die geprüft werden müssen. Die Einrichtung der Gruppe hatten die Kommunalpolitiker als kurzfristige Lösung vor einigen Wochen beschlossen. Ziel ist es, für die letzten Kindergartenjahre den Druck zu nehmen und ab Sommer oder Herbst weitere Plätze anbieten zu können. Zu welchem Zeitpunkt genau dies möglich sein wird, dazu möchte sich Ute Butz noch nicht festlegen. "Das hängt auch von den Genehmigungen ab. Wenn es nicht schon für den 1. August gelingt, soll die Gruppe aber zum 1. Oktober eingerichtet sein. Beschlossen ist aber bereits, dass ab Sommer in der städtischen Bergerhofer Kita "Sprungbrett" zehn Kinder einen Platz finden werden - als Zwischenlösung, bis die Wald-Kindergartengruppe eingerichtet ist.

Intensive Gespräche werden derzeit auch mit mehreren Trägern über die Einrichtung oder Erweiterung einer Kindertagesstätte zum Sommer 2016 geführt. Die Gespräche, sagt Ute Butz, sollen bis zum Beginn des nächsten Monats so weit fortgeschritten sein, dass der Jugendhilfeausschuss eine Entscheidung für einen Träger fällen kann. "Wir loten derzeit die Möglichkeiten mit Interessenten aus", sagt Butz. Da alle unterschiedliche Finanzierungen haben, sind die Gespräche noch ergebnisoffen. Alternativen sind der Anbau an eine schon vorhandene Einrichtung für zwei Gruppen oder ein neues Investorenprojekt zur Errichtung einer ganz neuen Kindertageseinrichtung. Die Sozialdezernentin ist zuversichtlich, dass man zum Beispiel mit einem Investor eine Vereinbarung treffen könnte.

(RP)
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