Radevormwald Stadt sucht nach Flüchtlings-Unterkünften

Radevormwald · Steigende Zahlen erfordern von der Verwaltung weiteren Mehraufwand. Quartiere werden gesucht.

Wenn der Zuzug von Flüchtlingen nach Rade anhält, werden Ende September oder Anfang Oktober alle Plätze belegt sein. "Wir machen uns deshalb natürlich schon Gedanken über die Zeit danach", sagt Bürgermeister Dr. Josef Korsten. Bei der nächsten Verwaltungskonferenz am Montag wird das Thema gleich mehrfach wieder auf der Tagesordnung stehen.

"Wir machen uns Gedanken, ob wir städtische Räume zur Verfügung stellen können, oder ob wir weiteren Wohnraum anmieten können und müssen", sagt Korsten. Überlegungen dazu gebe es. Es sei aber noch zu früh, darüber zu berichten, "weil die Einzelheiten noch nicht geklärt sind", sagt Korsten. Er geht davon aus, dass es im Herbst eine weitere Flüchtlingswelle gibt.

Als Bürgermeister fordert Korsten Land und Bund auf, die Kommunen am Ende der Fahnenstange nicht alleine stehen zu lassen. Korsten sieht zwei Ebenen: Die, die als Flüchtlinge schnell anerkannt würden und hierbleiben können, sollen schnell integriert werden. Diejenigen, deren Verfahren abgelehnt wird, sollen möglichst schnell in ihre Heimatländer zurückgeführt werden. Korsten: "Wichtig ist, dass die rechtsstaatlichen Verfahren in angemessenem Zeitrahmen von Bund und Land abgewickelt werden."

Die Verwaltung sieht er in einer schwierigen Zeit, weil "ich nicht einfach Mitarbeiter aus anderen Bereichen zum Fachbereich Soziales und Ordnung abziehen kann. Wir können die anderen Aufgaben nicht liegenlassen", sagt Korsten. Mehr Personal gebe es nicht wegen des begrenzten Stellenschlüssels. Als Problem sieht der Bürgermeister die Vorgabe des Rates, die Hausmeistertätigkeit ausschreiben zu müssen und keine Hausmeister von der Stadt einstellen zu können. "Wir müssen uns an die Ausschreibungsregeln halten und sind deshalb beschränkt, weil wir nur reagieren können und nur beschränkt Geld zur Verfügung haben", sagt Korsten. Eine Entscheidung könne es deshalb frühestens Ende September am 29. in der Ratssitzung geben. "Wir müssen die Flüchtlinge aber auch schon vorher betreuen. Wir haben Druck im Kessel", sagt Korsten.

Sebastian Michaelis, der von der Stadt eingesetzte Sozialarbeiter, müsse sich neben der Fürsorge um die Flüchtlinge natürlich auch um die Koordinierung der ehrenamtlichen Hilfeleistungen kümmern. "Das Thema Flüchtlinge ist eine gewaltige Herausforderung für alle Kommunen", sagt Korsten. Rade sei da nicht ausgenommen. Der Bürgermeister ist aber auch der Meinung, dass die Kommunen bisher mit der Situation immer noch besser klarkommen als das Land.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort