Szene Avery Jean (28) entdeckt ihre große Liebe zur Country-Musik

Radevormwald · BERGISCHES LAND Eine 28-jährige Lenneperin hat sich der Country-Musik verschrieben und jetzt ihr Debut-Album "Diamonds in the rough" veröffentlicht. Mit ihrer Musik à la Loretta Lynn oder Carrie Underwood möchte sie das Lebensgefühl der US-Südstaaten, die Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit ins Bergische bringen.

 Mit Cowboy-Hut gestylt auf dem Alter Markt - Avery Jean stand erstmals beim Westernwald-Country-Festival in Nauroth auf der Bühne.

Mit Cowboy-Hut gestylt auf dem Alter Markt - Avery Jean stand erstmals beim Westernwald-Country-Festival in Nauroth auf der Bühne.

Foto: jürgen moll

BERGISCHES LAND Eine 28-jährige Lenneperin hat sich der Country-Musik verschrieben und jetzt ihr Debut-Album "Diamonds in the rough" veröffentlicht. Mit ihrer Musik à la Loretta Lynn oder Carrie Underwood möchte sie das Lebensgefühl der US-Südstaaten, die Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit ins Bergische bringen.

Sie hat eine glasklare Stimme, hell, freundlich, warm, in Ansätzen teilweise charmant und frech zugleich, manchmal gar rockig-rau. Wer Avery Jean beim Singen zuhört, fühlt sich in die Prärie versetzt, inmitten eines Saloons oder einer Scheune. Der Gedanke an einen Road-Trip zwischen meilenlangen gold-gelben Weizenfeldern formt sich vor dem inneren Auge. Wer es nicht weiß, könnte glatt meinen, Avery Jean käme mitten aus Nashville, der Wiege des Country, der Musikrichtung, der sie sich mit Herzblut widmet. Doch Avery Jean ist nur ein Künstlername, ein Pseudonym, den sich die charismatische Brünette für die Bühne zugelegt hat. Im wahren Leben heißt die 28-jährige Nadine Kosanovic und kommt nicht aus der Prärie, sondern mitten aus Lennep.

Doch wie kommt eine junge Frau aus Lennep zur Country-Musik? Ein ausschlaggebendes Ereignis war eine Urlaubsreise vor vier oder fünf Jahren, erinnert sich Jean: "Damals fuhr ich zum ersten Mal mit meinen Eltern in die Südstaaten." Die USA hatte sie schon öfters als kleines Kind bereist, doch Dixieland besuchte sie damals zum ersten Mal. "Das Country-Gefühl ist dort überall präsent. Es war bei einem Road-Trip, wir fuhren auf einem langen Highway, links und rechts nur Ährenfelder und im Radio lief diese Musik, die in diesem Moment meine komplette Gefühlswelt wiedergab." Ein Wohlgefühl, das sie seitdem nicht mehr losgelassen hat.

Übers Internet-Radio hört sie regelmäßig den Country-Sender. "Es sind sehr humorvolle Texte und die Balladen sind einfach toll", beschreibt die 28-Jährige ihre Begeisterung für das Genre.

Dass sie sich letztendlich auch mit Country auf die Bühne wagen und eine eigene CD aufnehmen würde, stand so nicht in den Plänen der angehenden Versicherungskauffrau. Gesungen habe sie zwar schon immer, verrät sie: "Allerdings nur zuhause. Ich habe mich nie getraut, irgendwo aufzutreten."

Ermutigt von ihren Eltern, wagte sie vor zwei Jahren aber dann doch den Schritt auf die Bühne, erstmals beim Westernwald-Country-Festival in Nauroth.

"Ich hatte damals ganz unprofessionell eine Aufnahme vom Smartphone hingeschickt und nie damit gerechnet, dass sie mich tatsächlich einladen würden." Doch die Resonanz war so gut, dass sie seitdem weiter auf dem Musikpfad wandert und Konzerte gibt. Im April dieses Jahres erschien ihr Debüt-Album. "Zum Album kam es, weil viele nach meinen Auftritten nach meiner CD fragten und etwas von mir mitnehmen wollten." Zwar arbeitet sie mittlerweile auch selbst an eigenen Songs, das Debüt-Album enthält jedoch überwiegend Coverversionen von klassischen und aktuellen Country-Größen wie Loretta Lynn, Carrie Underwood oder die Pistol Annies.

Nur der Titel "Better than me" stammt aus Avery Jeans Feder.

Die 28-Jährige träumt von einer Band, die sie auf ihren Konzerten begleitet und mit denen sie die neuen Songs aufnehmen könnte. Ihre Ausbildung würde sie für die Bühne aber nicht aufgeben, denn sie weiß: "Dieses Geschäft ist hart umkämpft, und ich muss mich beweisen und durchbeißen. Aber ich hab' Bock drauf, es macht mir Spaß, und es lohnt sich, wenn ich lächelnde Leute vor mir habe, weil ihnen einfach gefällt, was ich mache."

CRISTINA SEGOVIA-BUENDIA

(RP)
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