Gottes Bodenpersonal Missionsarbeit ist auch wieder in Deutschland gefragt

Radevormwald · RADEVORMWALD (sebu) Über christliche Missionsarbeit informierten sich am Sonntag Mitglieder der Martini-Gemeinde. Roger Zieger,Missionsdirektor der Lutherischen Kirchenmission, ermöglichte einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben, bei denen es um weitaus mehr geht als nur um die reine Glaubensbekehrung.

RADEVORMWALD (sebu) Über christliche Missionsarbeit informierten sich am Sonntag Mitglieder der Martini-Gemeinde. Roger Zieger,Missionsdirektor der Lutherischen Kirchenmission, ermöglichte einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben, bei denen es um weitaus mehr geht als nur um die reine Glaubensbekehrung.

Kollekten nach jedem Gottesdienst für die Missionsarbeit sind geläufig. Kirchgänger spenden regelmäßig, mal mehr, mal weniger, aber wofür eigentlich? Darüber informierte sich die Martini-Gemeinde.

Die Missionsarbeit hätte sich im Laufe der Zeit stark verändert, berichtete der Referent, der für diesen Vortrag aus seiner Wirkungsstätte in Spandau nach Radevormwald gekommen war. "Die Missionsarbeit findet an vielen Orten und Stellen statt, und viele haben das Vorurteil, dass es sich um eine Arbeit mit Farbigen in Baströcken handelt, wo Heiden zu Gläubigen bekehrt würden, aber so ist es nicht", stellte der Referent zu Beginn klar. "Wir arbeiten seit mehr als 25 Jahren in Südafrika, in Gebieten, die schon lange Zeit christlich sind." In Mosambik sieht das allerdings anders aus, räumte Zieger ein. "Dort leisten wir Pionierarbeit."

Die Missionsarbeit sei Aufgabe eines jeden Christen: "Das ist nicht nur etwas für Profis. Jeder kann die Botschaft, dass eine Gemeinschaft mit Gott möglich und gewünscht ist, verkünden. Eine Gemeinschaft, die die Möglichkeit auf Freiheit bringt", sagte Zieger. Für europäische Ohren klang dies etwas befremdlich, doch Zieger setzte nach. "Viele werden sich fragen, warum Afrikaner in Mosambik überhaupt eine Kirche wollen, woher dieser Hunger nach einer befreienden Botschaft kommt." In vielen Gegenden des portugiesisch-sprachigen Landes seien Opfergaben noch Tradition und Bestandteil eines festen Glaubens. "Wenn sie zum Beispiel ein Haus bauen wollen, muss eine Ziege geopfert werden, für einen Brunnen sogar ein Rind", erzählte Zieger. Für die Gemeinschaft mit Gott allerdings seien keine Voraussetzungen möglich. "Es ist der Gegensatz von dem, was sie kennen, mit dem sie von ihren Zwängen und Ängsten befreit werden, weil Gott keine Opfer benötigt." In Deutschland bringe Glaube und Kirche augenscheinlich keine Vorteile, "doch für diese Menschen ist es sehr attraktiv." Entsprechend kümmere sich die Mission darum, Pastoren zu schulen, Kirchen zu bauen, eine gläubige Gemeinschaft ohne Zwänge und Ängste aufleben zu lassen.

Doch nicht nur im Ausland sind Missionen aktiv. Kürzlich wurde auch die Missionsarbeit in Leipzig wieder aufgenommen. Dort gehe es weniger darum, die Botschaft des Evangeliums zu verkünden, sondern Worte in Taten umzusetzen und christliche Grundsätze zu leben. Beispielsweise in der Flüchtlingsarbeit oder als Sozialarbeiter mit Straßenkindern zu arbeiten und Hilfe zu leisten. Die Zusammenarbeit von Gemeinde, Mission und Sozialarbeit wie bei der Flüchtlingshilfe sei damit Bestandteil der Mission, die Botschaft des christlichen Gedankens weiter zu tragen.

(RP)
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