Aus Den Kirchen Weitere Hilfe für die Flüchtlinge

Radevormwald · RADEVORMWALD (sebu) Mail Nasir Mahmood, der Vorsitzende der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde, und sein Pressesprecher Imitiaz Ahmad suchten schon früh den Kontakt zum Rathaus, als die Welle der Flüchtlinge die Stadt erreichte. Als ehemalige Verfolgte in ihrem Heimatland Pakistan wissen sie genau, was es heißt, aus der gewohnten Umgebung fliehen zu müssen, um in einem fremden Land nach Sicherheit zu suchen.

RADEVORMWALD (sebu) Mail Nasir Mahmood, der Vorsitzende der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde, und sein Pressesprecher Imitiaz Ahmad suchten schon früh den Kontakt zum Rathaus, als die Welle der Flüchtlinge die Stadt erreichte. Als ehemalige Verfolgte in ihrem Heimatland Pakistan wissen sie genau, was es heißt, aus der gewohnten Umgebung fliehen zu müssen, um in einem fremden Land nach Sicherheit zu suchen.

Seit 1974 wurde Mahmood in seiner Heimat verfolgt, weil er der Ahmadiyya-Gemeinde angehört, einer reformierten Sondergemeinschaft des Islams. Als 1984 ein neues Gesetz in Kraft trat, das den Andersgläubigen des streng islamischen Landes für ihr religiöses Leben mit Gefängnis bedrohte, floh Mahmood. Er kam nach Deutschland. "Als ich damals herkam, wurden noch keine Deutschkurse angeboten wie heute", sagt er. Integrationsangebote seitens des Staates fanden so gut wie gar nicht statt. Dennoch hat sich Mahmood integriert, die Sprache gelernt und sich den deutschen Lebensgewohnheiten angepasst. So sehr, dass er Deutschland längst als seine Heimat betrachtet. Nach Pakistan zurückzukehren, kommt für Mahmood nicht in Frage: "Heute ist es dort sogar noch schlimmer geworden. Wenn etwas mit Andersgläubigen passiert, schaut die Polizei weg", lautet seine Erfahrung.

Ihre Erfahrungen als ehemalige Flüchtlinge wollen sie daher einbringen, um den Neuen einen guten Start in die für sie neue Gesellschaft zu ermöglichen. "Ich biete mich als Dolmetscher an", sagt Mahmood, "helfe dort, wo ich gebraucht werde." Ob es simple Botengänge sind, wie etwa in einem Handyladen eine neue Sim-Karte zu besorgen, um mit der Familie Kontakt zu halten, "oder einfach nur als Anlaufstelle, damit sie mal für ein paar Stunden aus den Heimen rauskommen und sich austauschen", sagt Ahmad. Die Gemeindemitglieder helfen den Flüchtlingen, sich in Rade zurechtzufinden und wohlzufühlen. Regelmäßig helfen sie mit Kleiderspenden aus, organisieren integrative Fußballturniere. "Der Kontakt zu den Flüchtlingen ist wichtig, damit die Integration funktioniert", sagt Mahmood.

Auch die DITIB-Gemeinde (Kaiserstraße 115a) bemüht sich seit einigen Monaten: Über das Rathaus haben Mitglieder den Kontakt zu den Wohnheimen der Flüchtlinge geknüpft, gehen dort vorbei, um Kleidung zu bringen. Unter ihren Mitgliedern rufen sie regelmäßig zu Spenden auf. In der anliegenden Garage zu ihren Gemeinderäumen sammeln sie die Spenden. Kleidung, Spielzeug und einige Möbelstücke stapeln sich dort und sollen nach Bedarf, in Absprache mit den zuständigen Stellen, an Flüchtlinge weitergegeben werden.

(sebu)
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