Radevormwald Stadtwerke erhöhen Strompreise ab April

Radevormwald · Ende Januar erhalten die Kunden der Stadtwerke Radevormwald (SWR.) Post. Die Rechnungen für das Kalenderjahr 2016 werden versendet. Der erneute Anstieg der EEG-Umlage zum 1. Januar hat Auswirkungen für die Radevormwalder.

Radevormwald: Stadtwerke erhöhen Strompreise ab April
Foto: Dörner Hans

Wenn die Kunden der Stadtwerke (SWR.) Ende Januar Post bekommen, werden sie in den Umschlägen nicht nur die Jahresrechnungen für das Kalenderjahr 2016 entdecken, sondern auch ein Schreiben, das eine Strompreiserhöhung ankündigt. Zwar können die Stadtwerke die Strompreise im ersten Quartal noch stabil halten, aber die nicht beeinflussbaren Kosten, wie der erneute Anstieg der Umlage für die Erneuerbaren Energien (EEG) um 0,626 Cent pro Kilowattstunde, nicht ganzjährig und in voller Höhe kompensieren.

"Die EEG-Umlage erweist sich somit erneut als Preistreiber Nummer eines, so dass zum 1. April 2017 die Strompreise um 0,35 ct/kWh netto, bzw. gerundet 0,42 ct/kWh brutto ansteigen", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtwerke. Das sei eine Erhöhung um etwa 1,4 Prozent.

"Die erfreuliche Nachricht ist, dass wir durch interne Kostenreduzierungen das aktuelle Preisniveau bis 31. März stabil halten können", sagt Geschäftsführer Thomas Behler, "und das der Preisanstieg mit etwa elf Euro für einen Durchschnittshaushalt mit 3500 Kilowattstunde pro Jahr moderat ausfällt." Positiv sei auch, dass die bereits 2016 gesenkten Erdgaspreise und die aktuellen Trinkwasserpreise weiterhin stabil bleiben.

Für eine genaue Abrechnung zum Stichtag 31. März haben alle Kunden die Möglichkeit, den Stadtwerken Radevormwald ihre Zählerstände anzugeben, Tel. 02195 9131-0, oder per E-Mail: service@s-w-r.de

Stadtwerkesprecher Udo Knopp glaubt, dass auch die Radevormwalder mittlerweile verstanden haben, dass eine Energiewende Geld kostet und diese Entwicklung derzeit über den Strompreis abgebildet wird. Deshalb rechnet er auch nicht mit einem Sturm der Entrüstung bei den Kunden.

"Die Energiewende wird in Deutschland konsequent umgesetzt, und da ist es illusorisch zu glauben, dass das nicht mit Kosten verbunden sein soll", sagt Knopp. Während bei der Atomenergie vor vielen Jahren Subventionen geflossen seien, gehe es bei der jetzigen Energiewende über eine Umlage, über die die Förderung von erneuerbaren Energien in Deutschland auf die Endkunden umgelegt wird. "Alle Stromanbieter, also auch wir, sind verpflichtet, die EEG-Umlage bei ihren Kunden einzufordern und an die Betreiber der Übertragungsnetze weiterzugeben", heißt es in der Kundeninformation der Stadtwerke.

Daneben würden sich zum gleichen Zeitpunkt auch weitere gesetzliche und regulatorische Umlagen ändern. Diese seien ebenfalls gesetzlich vorgegebener Bestandteil des Strompreises.

Die Stadtwerke legen Wert auf die Feststellung, dass die gesetzlichen Abgaben, Umlagen und Steuern in den Strompreis eingerechnet und in gleicher Höhe abgeführt werden. "Nichts davon verbleibt bei uns vor Ort. Die Erhöhung der staatlichen Bestandteile des Strompreises führt dazu, dass der eigentliche Anteil für die Beschaffung und den Vertrieb von Strom im Strompreis immer weiter sinkt und aktuell nur noch etwa 26 Prozent des Bruttopreises beträgt. Den gesamten Rest, also 74 Prozent, bilden staatlich geregelte Faktoren, Steuern und Abgaben", teilen die Stadtwerke mit.

Sprecher Udo Knopp betont, dass die Politik mittlerweile erkannt hat, dass sich erneuerbare Energien im normalen Strommarkt wiederfinden müssen. "Immerhin gibt es das ambitionierte Ziel, im Jahre 2050 etwa 80 Prozent Energie aus Wind, Photovoltaik, Wasser oder Biomasse wie Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Gerste oder Grünschnitt sowie aus Gülle oder Holz aus nachhaltiger Erzeugung zu ziehen", sagt Knopp. Das sei der Weg, um sich von fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas unabhängig zu machen und deren Verbrauch zu begrenzen. Bis 2030 soll der Anteil an erneuerbaren Energien 50 Prozent betragen, zurzeit liege man bundesweit bei etwa 30 Prozent. "In Radevormwald beträgt der Anteil schon jetzt 45 Prozent", sagte Knopp.

Auch die Schornsteinfeger würden sich mittlerweile der Energiewende nicht mehr entziehen können. "Auf neuen Heizungen muss ab sofort die Energieeffizienz durch ein Label dokumentiert werden. Dieses Label wird einfach auf der Heizung gekennzeichnet", erklärt der Stadtwerke-Sprecher. Bei alten Heizungen müsse dieses Label nachträglich aufgebracht werden. "Je nach Zustand, Leistung und Alter der Heizung dokumentiert dieses Label dann eben auch eine nicht so gute Energieeffizienz", sagt Udo Knopp.

Weitere Informationen erhalten Kunden im Servicecenter der Stadtwerke, Tel. 02195 9131-0, E-Mail: info@s-w-r.de www.s-w-r.de

(RP)
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