Radevormwald Städtepartnerschaft braucht junge Leute

Radevormwald · Das Partnerschaftskomitee Rade - Châteaubriant sammelt Ideen für neue Strategien, um die Verbindung zwischen den beiden Kommunen zu stärken und auch neu zu entwickeln. Der erste Schritt für eine eigene Jugendabteilung ist inzwischen schon gegangen worden.

Châteaubriant ist seit 1981 die französische Partnerstadt von Radevormwald, aber seit sich das Partnerschaftskomitee gegründet hat, sind nur wenige junge Mitglieder nachgerückt, die in Zukunft die Freundschaft mit Frankreich pflegen und aufrechterhalten können. Damit das Partnerschaftskomitee lebendig bleibt, müssen sich die Mitglieder neue Aktionen einfallen lassen, um neue Menschen für die Städtepartnerschaft zu begeistern.

Hauptbestandteil dieses Plans ist Dejan Vujinovic, der sich seit seiner frühen Jugend für das Leben in Radevormwald und die Jugendarbeit einsetzt. Er ist der Hoffnungsträger des Partnerschaftskomitees. Viele Jugendliche schrecken vor festen Vereinsstrukturen zurück", sagt Vujinovic. Den ersten Schritt für eine Jugendabteilung hat er im Oktober mit der ersten Jugendfahrt gemacht, die offiziell an eine Reise des Komitees angegliedert war.

In den vergangenen Jahren war die Teilnahme von Jugendlichen immer privat geregelt. Die Jugendfahrt wurde von 15 Mädchen und Jungen im Alter von 16 bis 24 Jahren angenommen und war damit ein erster Erfolg für das Partnerschaftskomitee. Das ist eine erste Gegenbewegung gegen den Trend der vergangenen Jahre, in denen auch die Schulreisen nach Châteaubriant immer weniger Schüler begeistern konnten.

Für Erni Huckenbeck, Vorsitzende des Komitees, ist das ein trauriges Zeichen der Zeit. "Reisen sind eben nichts mehr Besonderes. Früher war eine Fahrt nach Frankreich der Höhepunkt eines Jahres. Das ist nicht mehr so, darunter leidet unsere Arbeit." Peter Zipperle ist mit seiner Frau schon viele Jahre aktives Mitglied des Partnerschaftskomitees und lässt keine Reise nach Château aus. "Wir haben dort viele Freundschaften geknüpft und fühlen uns wohl. Das ist auch das Ziel. Freunde finden und gemeinsam eine gute Zeit verbringen", sagt er. Erni Huckenbeck sieht den Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Städtepartnerschaft in einem engen Zusammenrücken der einzelnen Mitglieder. Auf beiden Seiten. "Enge Freundschaften müssen gepflegt und an Kinder, Enkelkinder und Freunde weitergegeben werden. Zwischenmenschliche Bindungen halten unsere Arbeit aufrecht. Dazu gehören selbstverständlich neue junge Mitglieder", sagt sie.

Auch sie setzt bei diesem Punkt auf den Ehrgeiz und das Kommunikationstalent von Dejan Vujinovic. Liane Kormannshaus und Sigrid Schmiedel schlagen vor, noch mehr mit kulturellen Höhepunkten der Region zu werben und damit auf die Freunde der französischen Partnerstadt zuzugehen. "Wenn in Köln ein französisches Konzert stattfindet oder es eine passende Ausstellung gibt, sollte man das zum Anlass nehmen, um Freunde aus Chateaubriant nach Radevormwald einzuladen", sagt Liane Kormannshaus. "Kulturelle Bezüge dürfen neben dem Freundschaftsgedanken ohnehin nicht verlorengehen", ergänzt Sigrid Schmiedel.

Dass die Freundschaft zwischen Radevormwald und Châteaubriant auch außerhalb des Partnerschaftskomitees gepflegt wird, wie es zum Beispiel der Fußballverein SC 08 oder die Freiwillige Feuerwehr machen, ist in den Augen von Erni Huckenbeck ein wichtiger Ansatzpunkt. "Aus eigener Kraft können wir natürlich keine riesigen Sprünge machen. Wir sind froh, wenn sich in Zukunft noch mehr Vereine an der Städtepartnerschaft beteiligen", sagt sie.

(RP)
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